ATAPOW Chapter 124(German)

Kapitel 124 – Nachbarschaftshilfe


Previous Chapter|Index|Next Chapter

Kapitel 124 – Nachbarschaftshilfe1

„K-Komm mir nicht näher! Uhhh~“

„Ehehe~ …Nya-Nyaa?!“

Gerade, als ihre beiden Gesichter zu kollidieren drohten, rutschte Ke’er auf dem nassen Boden aus und fiel auf Bai Ji und damit auch in das Bad.

„Uuu… Ughhh…“ Sobald Bai Ji ihre Augen wieder öffnete, schossen sie plötzlich weit auf, da sie Ke’ers hellem Nacken fast in ihrer Reichweite erblickte.

‚Wie lecker… Es sieht so lecker aus! Nur ein Biss und ich durchstoße ihre Haut, in ihre Arterie…‘

‚Ich kann mich nicht mehr zurückhalten~ Durst… So durstig, ich muss was trinken…‘

Unter dieser stürmischen Begierde war ihr Geduldsfaden endgültig gerissen.

Die Pupillen ihrer blutroten Augen schraken zusammen und waren unablässig auf Ke’ers Nacken fokussiert. Langsam zog sie ihre kirschroten Lippen in die Höhe und enthüllte so ihre Fangzähne.

‚Ke’er, tut mir leid… Ich kann mich nicht mehr zurückhalten!‘

Zahlreiche Wassertropfen spritzten umher und ein eine kleine, silberhaarige Silhouette schnellte aus dem Wasser auf die kleine Neko zu.

‚Guten~ Appetit~‘

Bai Ji bedeckte Ke’ers Augen mit ihren Händen und biss mit ihren scharfen Fangzähnen durch deren Haut.

‚Lecker!‘

Süßes, frisches Blut, welches an Honig erinnerte, benetzte Bai Jis Zähne, ergoss sich in ihren Rachen und füllte ihren ausgetrockneten Magen.

Ihre blutroten Augen strahlten vor Entzückung, sowie Gier, und sie zog unersättlich immer mehr und immer mehr von der süßen Flüssigkeit in ihren Mund, um ihren Geschmack weiter zu genießen.

‚Danach könnte ich glatt süchtig werden…‘

„Ahh…“, stöhnte Ke’er, deren Augen immer noch bedeckt waren, schwach, als sie fühlte, wie ihr immer mehr Blut unaufhörlich aus dem Körper gezogen wurde.

Bai Ji war ihren Instinkten komplett untertan geworden und hatte Ke’ers Gefühle an den Rand ihres Geistes geschoben. Die kleine Neko niederpressend und ihre Fangzähne immer tiefer in ihre Haut stoßend, saugte sie weiter Blut und schluckte es runter. Jegliche Absicht, zu stoppen, war aus ihrem Bewusstsein verschwunden.

„Uhh~ …Ji Bai… Es tut weh…“

Jedoch war Bai Ji vollständig von dem Moor ihres Verlangens nach Blut verschlungen worden. Ke’ers Worte drangen ihr nicht ins Ohr. Langsam zog sie ihre Hände von den Augen der Neko weg und befreite so deren Blick.

„Ji-… Ji Bai?“ Inmitten der Dämmerung ihres Bewusstseins, bemerkte Ke‘er, wie einige silberne Haarsträhnen auf ihre Wange fielen. Ihr schwacher Geruch, der einer Gardenie ähnelte, ließ sie in eine leichte Trance fallen.

‚Silberne Haare… Das ist nicht Ji Bais Haarfarbe… Also, ist das…?‘

Langsam zog Bai Ji ihre Fangzähne aus Ke’ers Nacken, und leckte sich über ihre nun blutgetränkten Lippen.

‚Es ist schon lange her, dass ich den Geschmack von frischem, warmem Blut eines jungen Mädchens geschmeckt habe! Was für eine nostalgische Delikatesse~ Mein Magen ist voll~~ Mehr passt nicht in meinen Bauch. Ich bin komplett zufrieden.‘

‚Danke für die Mahlzeit~‘

Bai Ji ließ von Ke’ers Körper ab und wischte sich Blutspritzer aus ihren Mundwinkeln. Langsam richtete sie sich von ihrer gebückten Haltung wieder auf.

Als ihr Blick auf die kleine Neko, welche bewusstlos in der Badewanne schwamm, fiel, erstarrte sie leicht. Erst jetzt realisierte sie, was für Verrücktes sie getan hatte.

„Ahh! Das ist nicht gut~ Ich habe mich nicht zurückhalten können… Das wars, das wars, ich war beim Bluttrinken zu gierig…“ Bai Ji griff Ke’ers Schultern und hob sie in eine aufrechte Position. Sobald ihr Blick auf die deutlichen Bissspuren am Hals der kleinen Neko fiel, legte sich ein bitteres Lächeln auf ihre Lippen.

‚Ich glaube nicht, dass das allzu schnell verschwinden wird…‘

Ihr Geist war voller Reue und Selbstvorwürfen, als sie Ke’er, deren Gesicht angesichts des Blutverlustes bleich geworden war, weiter betrachtete.

Am wichtigsten war jedoch die Frage, ob sich Ke’er immer noch an die Zeit erinnerte, als sie betrunken gewesen war. Wenn dies so wäre, würde sie sich ihre Schuld nicht einmal mehr abwaschen können, wenn sie dafür ins Meer springen würde…

Im Augenblick konnte sie nur hoffen, dass diese Erinnerungen vollständig aus dem Gehirn der kleinen Neko verschwinden würden, sobald sie wieder aus ihrem tiefen, vom Alkohol verursachtem Schlaf aufwachte.

„Ji Bai~…“

„Ah! Was?“ Bai Ji wandte sich zitternd zu Ke’er zu.

Als ihr klar wurden, dass die kleine nur im Schlaf gesprochen hatte, seufzte sie erleichtert.

‚Also… Warum hat Ke’er getrunken und wer hat ihr den Alkohol gegeben?‘

Bai Jis Augen verengten sich. Ke’er in ihren Armen tragend, verließ sie das Badezimmer und legte die kleine Neko behutsam auf das Sofa im Wohnzimmer.

Ihre blutroten Augen richteten sich auf den Tisch in der Mitte des Raumes, genauer auf die offene Bierflasche, die auf diesem stand.

…………

‚Uhhhh… Mir ist schwindlig. Ich hätte nicht so viel getrunken, wenn ich das vorher gewusst hätte~ Wie problematisch.‘

Ke’er öffnete ihre Augen leicht und schüttelte ihren Kopf. Eines ihrer Katzenohren hing herunter, während ihr das andere abstand.

‚Ich glaube, ich hatte einen sehr seltsamen Traum…‘

Sie richtete ihren Körper auf und fand sich auf einem Sofa liegend wieder. Als sie sich umblickte, bemerkte sie, dass die Bierflasche nicht mehr auf dem Tisch stand.

„Bist du nun wach?“, erreichte eine ruhige Stimme ihre Ohren.

„Ähh? ~Ji Bai, bist du schon mit deinem Bad fertig?“

„Mhm.“, nickte Ji Bai, der auf dem anderen Ende des Sofas saß.

„Okay… Oh, richtig, das Brot…“

„Ich habe es schon gegessen.“

„Hä? Wie lange habe ich denn geschlafen?“

„Wahrscheinlich den ganzen Nachmittag.“, meinte Ji Bai, der durch das Fenster des Raumes einen Blick auf die untergehende Sonne warf.

„Ähh?? Ich habe so lange geschlafen? Ich habe mich aber immer noch nicht um die Hausarbeit gekümmert… Du wirst mich nun sicher hassen und aus der Wohnung werfen, oder?…“ Ke’er umklammerte in einer bemitleidenswerten Geste ihren Kopf.

„Wie könnte ich nur? Es muss doch für dich schwer sein, mit jemand so unfähigem wie mich zusammen zu leben. Stattdessen sollte ich dir eher danken, dass du hier lebst. Ruh dich einfach aus. Ich habe etwas zu tun und werde bald wieder zurückkehren.“ Ji Bai streichelte über Ke’ers Kopf. Anschließend lief er, einen Sack mit seiner beschädigten Rüstung in der Hand, zur Tür der Wohnung.

‚Das sieht gar nicht mal so schlecht aus. Ke’er hat nichts erwähnt, also kann ich wohl davon ausgehen, dass sie sich nicht mehr daran erinnert, was geschehen ist.‘

‚Und die Bissspuren, die sollten nicht allzu schlimm sein und bald wieder verschwinden. Ich denke, dass sie keine Aufmerksamkeit auf sich ziehen werden.‘

Ji Bai war ein wenig erleichtert und schwur sich, dass sich etwas derartiges nicht wiederholen würde.

Mit ihrem Rücken in einem leichten Winkel auf Ji Bai gerichtet, wischte sich Ke’er über die Bissspuren auf ihrem Nacken. Eine Spur eines listigen Lächelns erschien auf ihrem jungen Gesicht.

…………

Als Ji Bai die Tür seiner Wohnung erreichte, blieb er abrupt stehen. Der Grund dafür war eine Stimme, die plötzlich von außen erklang.

„Öffne die Tür, wir sind hier, um den Wasserzähler abzulesen2!“

„Der Wasserzähler ist draußen.“, stellte Ji Bai ruhig fest.

„Wir sind hier, um den Gaszähler abzulesen!“

Doch Ji Bai blieb weiter unbeeindruckt. „Der Gaszähler ist auch draußen.“

„Öffne die Tür! Nachbarschaftshilfe!“

„Mir wird hier schon genug geholfen. Tatsächlich hilf mir ein Mädchen mit Tierohren jede Nacht im Bett3.“

„Uhh…! Wie widerwärtig, dieser unerschrockene-…“

„Kannst du ihn nicht auch einfach etwas seriöser befragen? Es tut mir leid, Kamerad, aber wir müssen dich darum bitten, uns die Tür zu öffnen. Wir gehören zur Informationsabteilung des Ordens und sind herbefohlen worden. Ich bitte dich, mit uns zu kooperieren.“, ertönte eine weitere, etwas gefestigtere Stimme von der anderen Seite der Tür, welche Ji Bai daraufhin öffnete.

Ihm gegenüber standen zwei Männer, die in die zeremoniellen Roben der Mondritter gekleidet waren. Der eine von ihnen war von mittlerer Größe und hatte kleine Augen, während der andere etwas kleiner war und einen Bart trug.

„Du bist doch der, der die Kanalisation erkundet hat, nicht wahr? Du bist schon ziemlich bösartig, oder?“, fragte der bärtige Mann in einem speziellen Tonfall, während er Ji Bai musterte.

„Danke für das Lob.“, antwortete dieser ruhig.

„Tut mir leid, dass wir dich stören. Uns wurde befohlen, herzukommen. Kannst du uns zu einem Gespräch reinlassen?“, erkundigte sich der mittelgroße Mann in einem ruhigen Tonfall.

„Ich habe keine Hausschuhe hier, und die Kleine, die sich eigentlich um den Haushalt kümmern, ruht sich heute aus. Wenn es irgendwas gibt, was du mir sagen möchtest, dann sage es hier. Ich werde euch nicht reinbeten.“

„Du…! Was denkst du denn, mit wem du hier redest??“, rief der bärtige Mann so wütend aus, dass es schien, als ob ihm sein Bart abfallen könnte. Sein Zeigefinger war noch einige Zeit lang auf Ji Bai gerichtet, jedoch sprach er kein weiteres Wort.

„Keine Problem, Kamerad, solange du denkst, dass du unsere Fragen in ein, zwei Sätzen beantworten kannst.“, sagte der mittelgroße Mann in einem strengen Tonfall und runzelte die Stirn.

„Wenn ich richtig liege, seid ihr zwei wohl hier, um mich darüber zu befragen, was in der Kanalisation geschehen ist, oder?“, frage Ji Bai ausdruckslos.

„Ha! Warum fragst du noch, wenn du es schon weißt!? Ich rate dir, uns die Wahrheit zu erzählen, damit du keine Schmerzen erfahren musst!“

„Gan!“, mischte sich der mittelgroße Mann ein und gestikulierte seinem Begleiter, sich zurückzuhalten. „Wir sind nur hier, um von dem Schüler die Details der Situation zu erfahren. Nicht, um ihn wie einen Gefangenen zu verhören. Sei doch nicht wieder so voreilig.“


Previous Chapter|Index|Next Chapter

  1. Eigentlich bezieht sich der originale Titel auf ‚Wärme von der Gemeinschaft‘, was grundlegend gesagt ein Programm in China ist, durch das Leute des Nachbarschaftskomitees Leute in Pflegeeinrichtungen besuchen und Wohltätigkeit verrichten. Es wird online auch als Ausdruck des Spottes genutzt, oder, um Leute zu warnen, dass sie nicht zu viel reden sollten, damit die Polizei sie nicht überfällt.
  2. Anscheinend ein Vorwand, den die (chinesische) Polizei gerne nutzt, um in Häuser einzubrechen.
  3. Im Original ist dies eine Anspielung auf „Wärme“, mit der Aussage, dass ein Mädchen mit Katzenohren sein Bett wärmen würde. Ich habe hier auf Grund dessen, dass ich vorher schon „Nachbarschaftshilfe“ gewählt hatte, „Hilfe“ als Übersetzung gewählt.

Leave a Reply

Your email address will not be published. Required fields are marked *

Mythologies Translation