ATAPOW Chapter 116(German)

Kapitel 116 – Einsamkeit


Previous Chapter|Index|Next Chapter

Kapitel 116 – Einsamkeit

„…“ Angesichts ihrer Worte verfiel Ji Bai in Schweigen.

„Für einen Wurm hast du echt viel Glück. Obwohl ich dich direkt getroffen habe, sind deine Knochen noch ganz!“ Der dritte Troll-Bruder griff Ji Bai am Nacken und schmiss ihn kraftvoll zu Boden.

„Uhh… Hust, Hust…“ Zahlreiche Spritzer frischen Blutes schossen aus dem Visier des metallenen Helmes.

„Selbst ein schwacher Wurm wie du möchte den Helden spielen? Wie schön, dass du noch lebst! Somit kann ich dir diesen Gedanken langsam aus deinem Kopf prügeln!“ Die Mundwinkel des Trolles zogen sich zu einem grausamen Lächeln auseinander, als er seinen Fuß auf Ji Bais Kopf legte und langsam den Druck erhöhte.

Ein Knacken zeugte von Rissen, welche auf dem sich verformenden Metall entstanden.

Ji Bai versuchte, dagegen anzukämpfen, doch gehorchte sein Körper seinen Befehlen nicht. Er konnte seine Arme und Beine nicht einmal mehr fühlen.

Langsam, aber sicher begann Dunkelheit sein Sichtfeld zu übernehmen.

„Hehehe… Schwacher Wurm. Stirb elendig und verzweifelt!“ Aus Sicht des dritten Troll-Bruders war das Foltern von lebenden Wesen und das Demütigen von Schwächeren ein wunderbares Vergnügen.

“Titemahimeiorum!”, ertönte plötzlich eine schwache, helle Stimme; Während sie noch verklang, breitete sich ein lila-goldener Glanz aus und formte eine Lotus-Blüte mit Xiaosha in ihrer Mitte. Diese Magie schleuderte den dritten Troll-Bruder, der gerade damit beschäftigt war, seine Stärke zu zeigen, nach hinten und hüllte sich schützend um Ji Bai und dessen zerbrochene Rüstung.

[Göttliche Quelle – Lila-Goldene Lotus-Barriere]

„Wa-Was ist das?!“ Der dritte Troll-Bruder, der kopfüber zu Boden gestürzt war, hob seinen Kopf und blickte die lila-goldene, scheinbar aus Kristall bestehende Barriere vor ihm verwundert an.

„Diese Aura… Ist das eine ursprüngliche Macht? Sag bloß nicht, dass die Göre in den letzten vier Jahren eine Möglichkeit entdeckt hat, ihre [göttliche Quelle] zu erwecken?!“ Der Troll ließ sich in einem jämmerlichen Anblick auf alle viere fallen. Die große Lotus-Blume, die vor ihm erblüht war, versetzte sein Herz in einen schockierten Zustand.

‚Nein, das kann nicht sein… Wenn die Nekos herausgefunden hätten, wie sie ihre göttliche Quelle nutzen können, wäre unser Angriff definitiv gescheitert. Aber es ist unmöglich, dass sowas wie eine [göttliche Quelle] auf natürliche Art erwacht, besonders bei Spezies, bei denen sie nur schwach ist.‘

‚Aber… Wenn sie es wirklich geschafft hat, kann ich dann noch entkommen?‘

„Du bist also wirklich eine Dämonin einer königlichen Familie, hust…“ But viel Mühe wandte Ji Bai seinen Körper herum. Als er versuchte, seine Hände zu nutzen, um sich aufzustützen, musste er merken, er nicht die Stärke dafür besaß und nur schwach auf dem Boden liegen und seinen Kopf hängen lassen konnte.

„Das ist nichts Gutes…“ Xiaosha setzte sich mit dem Rücken gegen das Fallgatter hin und ließ ein bitteres Lächeln auf ihrem Gesicht aufblitzen.

„Stattdessen ist das etwas ganz Schlimmes.“

„Hast du deshalb deine Identität geheim gehalten?“ Ji Bai legte seinen Kopf schief.

„…Hey, Ji Bai… Welche Kreatur, denkst du, verdient keinerlei Vergeben~?“ Xiaoshas Lächeln wurde immer geschmerzter und ihre Augen schlossen sich langsam.

Anstatt sie dafür zu rügen, ihm zu so einem Zeitpunkt eine derartig bedeutungslose Frage zu stellen, begann Ji Bai, sorgfältig nachzudenken. Schlussendlich verließ ein einziges Wort seinen Mund:

„Sünder.“

„Pfft… Die Antwort hättest du auch sein lassen können. Dein Erbsenhirn ist wirklich nicht gerade schnell… Genau wie damals, als ich dich getäuscht habe. Wie seltsam, dass du einer Fremden so schnell glauben würdest…“ Xiaosha öffnete ihre Augen halb und richtete ihren Blick auf den zögernden dritten Troll-Bruder am anderen Ende der Brücke.

„Mörder, die gierig und lüstern in deine Heimat einfallen, sollten einfach nur in der Hölle schmoren…“ Spuren des Zorns und Hasses blitzten in ihren Augen auf.

„Aber selbst dann… Was ändert das? Auch wenn sie zahlreiche Sünden begangen haben, haben sie immer weiter gemordet. Also habe ich mich damals gewundert… Wenn ich genau so rücksichtslos wie sie werden könnte, würde ich dann auch so stark wie sie sein?…“, murmelte Xiaosha stotternd; So fragil, als ob sie im nächsten Augenblick ihr Bewusstsein verlieren könnte.

„Schlussendlich habe ich so viele Menschen ausgenutzt… Wieso habe ich das nur getan? Die Trolle haben meine Heimat vernichtet und meine Familie vergewaltigt… Und doch habe ich es nie gewagt, mich gegen sie zu richten. Stattdessen habe ich nur Menschen getäuscht, die mir nie etwas schlimmes angetan haben, um das Ganze irgendwie auszugleichen…“ Langsam bedeckte sie beschämt ihr Gesicht.

„Ich habe schon lange das Recht verloren, andere zu kritisieren…“

Ji Bai der neben ihr lag, hatte es bisher nicht gewagt, sie zu unterbrechen und nur ihren Worten gelauscht.

„Zumindest warst du nun erfolgreich, oder?“, brachte er jedoch vor.

„Meinst du diese [göttliche Quellen-Technik]? …Diese Lotusbarriere kann nicht im Kampf verwendet werden. Zudem kann ich sie nur aktivieren und dann warten, dass sie mir alle Energie entzieht; Ich kann sie nicht mehr lange aufrechterhalten.“ Xiaosha schüttelte bitter den Kopf.

„Aber als Mensch kennst du dich mit [göttlichen Quellen] aus… Hey, es ist möglich, dass wir hier zusammen sterben werden. Kannst du mir sagen, was du vor dem allen hier gewesen bist?“

„Ein Ritter.“

„…Was für eine langweilige Antwort.“ Xiaosha schmollte leicht, nahm dann aber den lilanen Edelstein, den sie um ihren Hals hing, ab und warf ihn in Ji Bais Hand.

„Das ist ein Notfall-Teleportations-Edelstein; Ein Geschenk, dass mir meine Schwester persönlich zum Geburtstag gefertigt hat… Das ist sicher genug, um für das bisschen Geld, das ich dir abgenommen habe, auszugleichen, richtig?“

„…Versteh mich aber nicht falsch! Ich mache das nur, weil ich dir das sonst nicht mehr zurückzahlen könnte; Ich möchte dir nichts schulden, also…“ Xiaosha verzog ihre Lippen und wandte ihren Kopf zur Seite.

„…“ Wortlos hob Ji Bai den Edelstein vor seine Augen.

Selbst im schwachen Licht der Umgebung, blitzte ein Funkeln hellen Lichtes innerhalb des Edelsteins auf.

Der Wert dieses Schmuckstückes konnte nicht mit Geld gemessen werden.

„Versuch, Fremden gegenüber wachsam zu bleiben, du dickköpfiger Ritter!“ Xiaosha nutzte das letzte Bisschen an Kraft, welches ihr gegeben war, um Ji Bai gegenüber das Gesicht zu verziehen.

………………

Während der dritte Troll-Bruder, der in einiger Entfernung vorsichtig zusah, wie die beiden sich innerhalb der Barriere unterhielten – er konnte dabei nicht verstehen, was sie sprachen – kam ihn ein gewisser Verdacht.

‚Es ist schon etwas Zeit verstrichen, aber warum versucht sie nicht, mich loszuwerden? Ist das Ganze etwa nur ein Bluff ohne Kraft? Da kenne ich welche, die das für mich austesten können…‘

Sobald seine Gedanken an diesem Punkt angekommen waren, nutzte er seinen dornentragenden Knüppel, um das Kraken-förmige Objekt in der Mitte der Steinbrücke anzustupsen.

Die große, unergründliche Magie-Formation begann, aufzuleuchten und in Bewegung zu geraten.

„Uaahh!“ Eine grelle Stimme ertönte und eine große Gruppe an kleinen, grünen Kreaturen erschien aus dem Nichts. Langsam umgriffen die Goblins ihre Waffen fester.

„Los, greift an und öffnet diese Lotus-Barriere!“

………………

„Sie… schon wieder…“ Leichte Angst leuchtete in Xiaoshas Augen auf.

„Wuhgija!“ Die große Menge an Goblins prallte frenetisch gegen die Lotus-Barriere. Ihre primitiven Waffen lösten sich jedoch sofort in Luft auf, als sie jene berührten.

„Eeehh!?“ Verwirrung war den ratlosen Kreaturen ins Gesicht gemeißelt. Sie konnten nichts weiter, als Xiaosha mit ihren lüsternen Augen anzustarren.

„Was steht ihr da rum? Wartest du darauf, hier mit mir zu sterben? Weißt du etwa nicht, wie du es nutzen kannst?“ Xiaosha verlor langsam, aber sicher die Energie, zu reden. Schwer atmend lehnte sie sich langsam zurück. Leere legte sich nach und nach über ihre violetten Augen.

„Wenn du jetzt nicht gehst, wird von uns niemand entkommen…“

„Möchtest du wirklich, dass ich gehe?“, fragte Ji Bai, während er sich langsam aufsetzte.

„Was meinst du? War, was ich gesagt habe, alles umsonst…?“

„Eigentlich möchtest du doch nicht, dass ich gehe, oder? Du hast Angst davor, alleine zu sein.“, stellte Ji Bai ruhig fest.

„…“ Xiaosha wusste nicht, was sie darauf erwidern konnte.

„Du hast zwar auf dieser Mission immer das Gegenteil von dem was du gesagt hast gemacht, aber du hast nie einen wirklichen Groll im Herzen getragen… Du magst doch sicher das Gefühl, von deinen Kameraden umringt zu sein, nicht wahr? Wie eine Katze, die an das Ufer zurückschwimmt, wenn sie ins Wasser fällt …“


Previous Chapter|Index|Next Chapter

Leave a Reply

Your email address will not be published. Required fields are marked *

Mythologies Translation