ATAPOW Kapitel 10 – Ein neues Unheil ist bereits erschienen
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Kapitel 10 – Ein neues Unheil ist bereits erschienen
Der verzweifelte Besitzer des Restaurants stellte sich schützend vor den Eingang seines Geschäfts und widersetzte sich damit den vier Rittern. Es war kurz davor, auf seinen Knien um Gnade zu betteln. „Geehrte Ritter! Ich habe keinen Dämon in meinem Geschäft versteckt! Habt Ihr nicht schon alles durchsucht? Ich flehe Euch an, bitte habt Gnade. Ich bin nicht mehr der Jüngste und besitze nur wenig. Wie soll ich weiterleben, wenn ich alles verliere?“
„Genau. Ich kenne Wang. Er würde niemals so etwas machen.“
„Sind diese Ritter nicht ein wenig zu streng? Ihr Verhalten ist äußerst grob…“
„Wie können Dämonen überhaupt die Stadt betreten? Ist das nicht eine Ausrede, um sein Haus am helllichten Tage zu plündern?“
„Ich kann mir sowas nicht weiter ansehen…“
Ablehnende Worte der gaffenden Menge erreichten die Ohren des kurzhaarigen Anführers der Ritter und sorgten dafür, dass sich angespannter Zorn in ihm zusammenballte. Seine Faust verkrampfte, sodass seine Knöchel knackende Geräusche von sich gaben. Voll ungebändigtem Zorn war der Blick, mit dem er die Zuschauer, die ihn zu kritisierten wagten, beachtete.
„Wir setzten nur das Gesetz um! Alle unbefugten Personen sollen umgehend verschwinden! Andernfalls haben wir das Recht, jeden für Behinderung der Exekutive und Beherbergung von Kriminellen festzunehmen! Wenn ihr wollt, könnt ihr gerne hierbleiben; Jeden von euch wird bald eine Anklageschrift erreichen! Und, du! Ja, du! Wieso fotografierst du das hier? Steck dein Handy weg! Oder spüre die Konsequenzen!“
Verängstigt löste sich die Ansammlung an Zuschauern auf. Im Angesicht von Drohungen einer Autoritätsperson hatte jeder nur im Sinn, sich selbst vor Problemen zu schützen. Schließlich hatte die Szene vor ihnen nicht mit ihnen selbst zu tun; Sie konnten sie einfach ignorieren.
In dieser Welt gab es definitiv keinen Mangel an Feigheit und Apathie; Das einzige, von dem es zu wenig gab, war Tapferkeit, für Gerechtigkeit einzustehen.
„Alter Sack, geh aus dem Weg! Wenn nicht, wird dich auch dein Alter nicht schützen!“ Sein böswilliger Tonfall sprach von der Ungeduld des kurzhaarigen Ritters und enthüllte nun sein wahres Gesicht. Ähnlich diabolische Gesichtsausdrücke wie der auf seinem eigenen zeigten sich auch auf den Antlitzen seiner drei Begleiter.
„I-Ich…“
„Ein neues Unheil ist bereits erschienen! Wie können wir nun einfach herumstehen?…“ Die festgefahrene Situation wurde jäh von dem langgezogenen Transformations-Lied eines bestimmten Tokusatsu-Filmes unterbrochen. Alle fünf anwesenden – die vier Ritter sowie der Restaurantbesitzer – erstarrten vor Verwirrtheit.
„Es tut mir leid, dass ich Euch unterbreche, aber habt Ihr eventuell ein Golza1 hier irgendwo gesehen?“ Die gedämpfte Stimme des Sprechers deutete darauf hin, dass er eine Maske trug. Als die vier Ritter in Richtung des Störenfrieds blickten, nahmen ihre Gesichter einen unbeschreiblichen Gesichtsausdruck an.
Denn sie erblickten eine Person, deren Fuß auf einem hölzernen Stuhl war, und deren Hände ihren Kopf hielten, als stände dort eine Statue ‚Des Denkers‘. Es war… Ultraman??
Die vier Ritter starrten fassungslos den Clown im Ultraman-Kostüm an und wunderten sich, aus welchem Zirkus er ausgebrochen war. Auch der Restaurantbesitzer starrte ihn wie einen Vollidioten an.
„Wer zum Teufel bist du! Das hier ist kein Film-Set! Also hau ab! Das hier ist offizielle Arbeit von Rittern!“ Es war der Ritter mit dem Pferdeschwanz, der zuerst den schwachsinnigen ‚Ultraman‘ beschimpfte. Mit seinen Händen gestikulierte der dem Neuankömmling, zu verschwinden.
„…Du! Hast du ein Golza hier irgendwo gesehen?“ ‚Ultraman‘ tat weiter so, als ob er die Provokationen seines Gegenübers nicht gehört hätte. Er stieg vom Stuhl herab und blickte mit seinen Glühbirnen-ähnlichen Augen in Richtung des heißblütigen Ritters. Aus unerklärlichen Gründen fühlte dieser, wie sich ein Art Druck auf ihn zu legen schien.
„Was zum Teufel soll ein Golza sein? Wir sind hier nicht in Japan, also wird keines auftauchen?“, war das einzige, was der Pferdeschwanz tragende Ritter mit gerunzelter Stirn entgegnen konnte.
„Hm? Du hast es nicht gesehen? …Hmmm, also möchtest du es eventuell mit eigenen Augen erblicken?“
„Hä? Was zum…“ Bevor der Ritter aussprechen konnte, tauchte vor ihm eine Faust, gehüllt in einen Windstoß, auf. Sie nahm einen schnell wachsenden Teil seines Blickfeldes ein.
Mit einem Knall schlug sie ein. Sein Körper flog rückwärts wie ein Winddrache, dessen Schur gerissen war und krachte in eine Werbetafel am Straßenrand.
Der plötzliche Angriff von ‚Ultraman’ sorgte dafür, dass die verbliebenen drei Ritter ihre Münder vor Verwirrung weit aufrissen. Nur langsam kamen sie wieder zu sich. Voller Wut und Schock waren die Blicke, die sie ihrem Gegenüber zuwarfen. „Ahh! Was hast du getan?! Du wagst es, einen Ritter anzugreifen?! Weißt du nicht, was das bedeutet?“
‚Ultraman‘ kratzte sich verwirrt am Kopf. „Hä? Ich soll einen Ritter angegriffen haben?“ Aus irgendeinem Grund erweckten seine albernen, glühbirnenartigen Augen den Eindruck von Harmlosigkeit. „Das habe ich nicht getan! Nur einen Kleinkriminellen, der jemand unschuldiges belästigte. Ritter sehe ich hier keine.“
„Du!!“ Der Anführer der Ritter war nicht einfach nur von der Bereitschaft des ‚Ultramans‘ überrascht, einen Ritter anzugreifen; Vielmehr hatte der einzelne Schlag, mit dem der Unbekannte seinen Mitstreiter ausschaltete, ihn verwirrt. Er war sich den Fähigkeiten seiner Untergebenen bewusst. Wie also konnte ein zufällig Vorbeikommender einfach aus dem Nichts auftauchen und ihn mutwillig zur Schau stellen??
„Du Penner! Wie kannst du es wagen!“ Voller Hass starrte einer der Ritter in Richtung von ‚Ultraman‘ und zog sein Langschwert. „Dein Kopf wird mein sein!“ Kurz sammelte er Energie an, bevor er die Spitze seiner Waffe auf seinen Gegner richtete. Schnellen Schrittes stürmte er los.
Der Anführer der Ritter sah, was sein Begleiter tat und hatte nicht die geringste Absicht, ihn zu stoppen. Denn ein Recht, welches jeder Ritter hatte, war dies, einen jeden, der ihn beleidigte, auf der Stelle umzubringen. Und eine Person, welche mit Absicht einen Ritter verletzte? Die Antwort auf diese Frage sollte offensichtlich sein.
Was seine Fähigkeiten angeht, war der nun angreifende Ritter der beste Kämpfer unter den Rekruten des Ordens gewesen. Somit war sein Vorgesetzter nicht im Geringsten um ihn besorgt.
Von einem starken Wind begleitet stieß das Schwert seines Untergebenen in Richtung ‚Ultramans‘. Sein Ziel war zwischen dessen Augen. ‚Das dürfte seinen Kopf entzwei teilen; Sein Blut wird den Boden färben!‘
Doch gerade, als die Schwertspitze ‚Ultramans‘ Kopf traf, verlor der Angreiff jegliche Kraft. Es war, als ob das Schwert feststeckte; Der Ritter konnte es nicht mehr bewegen.