ATAPOW Chapter 121(German)

Kapitel 121 – Subtiler Einfluss


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Kapitel 121 – Subtiler Einfluss

Melodiöses Vogelzwitschern, sowie das Geräusch klaren, fließenden Wassers, welches auf Steine tropfe, ertönten laut und deutlich. Auch wenn man sich nicht auf den eigenen Geruchssinn konzentrierte, konnte man immer noch den leichten Duft von Parfum vernehmen. Dies erzeugte das Gefühl, sich in einem abgelegenen Paradies zu befinden.

Ji Bai kam es so vor, als ob er gleichzeitig wach und tief im Schlaf war. In der leisen Wildnis liegend, kam es ihm so vor, als ob er eins mit dem Gras und den Bäumen, die ihn umgaben, war. Da sein Kopf auf einem weichen und angenehmen Kissen lag und er erfrischende Luft einatmete, wollte er seine Augen nicht öffnen.

Es war, als ob die Zeit stillstehen würde. Abgesehen von den weißen Wolken, die langsam über den hellblauen Himmel wanderten, bewegten sich nur die Gräser und Blätter, die der sanfte Wind in die Luft gehoben hat.

„Oh, meine Liebe~ Ist der Schoß deiner Mutter dir auch gemütlich genug?“, traf die Stimme, welche Ji Bai am meisten verachtete, wie ein Windstoß, der ihm ins Gesicht schlug, auf seine Ohren.

Seine Augen schossen auf, nur um ein silberhaariges Mädchen, das ein schwarzes Kleid in einem westlichen Stil trug, auf ihn herablächeln zu sehen – Sein Kopf lag auf ihren weichen Oberschenkeln.

Schlaf gut, meine Erbin~ Du musst gerade extrem müde sein… Egal, wo du bist, deine Mutter wird sich immer um dich k-ü-m-m-e-r-n~ Hehehe…“

………….

Mit seinem Bewusstsein immer noch in einem Zustand der Müdigkeit gefangen, öffnete Ji Bai seine Augen.

Einige Strahlen von Sonnenlicht fielen durch ein Fenster auf seinen metallenen Helm und ließen seine Augen leicht schmerzen.

Nachdem er einen Blick auf seine feuchten Lederhandschuhe geworfen hatte, ließ er seine Augen über die einfachen Möbel und bekannte Decke des Raumes wandern.

‚Also nur ein Traum. Wahrscheinlich Nebenwirkungen davon, die Vampir-Kräfte zu nutzen.‘

Mehr als ein Jahr war verstrichen, und doch hatte die in ihm verborgene Vampir-Seite nicht eine Sekunde lang aufgegeben, die Kontrolle über seinen Körper zu übernehmen und ihn endgültig in einen Vampir zu verwandeln. Es war wie eine verführerische fleischfressende Pflanze, welche ihn lockte1.

Das Einzige, was Ji Bai tun konnte, war, seinen Kontakt mit ihr so weit er konnte, zu reduzieren und seine menschliche Seite in Kontrolle über seinen Körper zu belassen. Und niemals den Ritterschwur zu vergessen.

Doch, was ihn am meisten Angst einjagte, war der subtile Einfluss dieser Kraft; Sie war dabei, ohne, dass er es bemerkte, seine Weltsicht und seinen Charakter zu ändern.

Früher war Ji Bai ein schweigender, hart arbeitender Mann gewesen; Er hätte niemals unnötige Worte gesprochen, wenn er auf ein Problem stieß und es stets mit seinem Schwert aus dem Weg geschafft.

Doch jedes Mal, dass er nun auf etwas nervendes stieß, würde er ununterbrochen wie ein defekter Rekord murren, und so einem Mädchen, das ihre Periode hatte, gleichen.

Auch wenn dies keine drastische Änderung war, hieß dies, dass sein einstiger, unnachgiebiger Stoizismus erschüttert wurde.

Wenn er häufiger seine vampirischen Fähigkeiten nutzte, würde er früher oder später von ihnen verdorben und beherrscht werden. Dies war genau das, was er am wenigsten zulassen wollte.

Ji Bai stoppte diesen Gedankengang. Da er letzte Nacht in einer Embryonalhaltung eingeschlafen war, waren sein Nacken und seine Gelenke steif geworden. Nachdem er sie leicht umherbewegte, stand er auf.

Eigentlich hatte er geplant, nachdem er nach Hause gekommen war, ein Bad zu nehmen und seine Rüstung der Schmiede zum Reparieren zu übergeben. Doch, da es am gestrigen Tag zu spät geworden war, hatten seine Augenlider ihn betrogen und waren sofort zugefallen, als er sich auf den Boden gesetzt hatte, um sich kurz auszuruhen. Anschließend hatte ihn sein Bewusstsein verlassen und er war eingeschlafen.

Ji Bai streckte seinen Oberkörper und seine Arme. Nun, nachdem er lang genug hatte schlafen können, fühlte er sich wieder munter.

Die sengende Sonner draußen hatte bereits ihre höchste Position erreicht – es war bereits Nachmittag. Somit würde er, wenn er sich jetzt noch zur Schule melden würde, wohl gemaßregelt werden.

Ein peinliches Geräusch ertönte von innerhalb seines Bauches.

Er griff nach seinem Helm und blickte unbewusst in Richtung des leeren Tabletts auf seinem Nachttisch – Auf dem Ke‘er normalerweise die seltsamen Katzen-Kekse platzierte.

Ji Bai fühlte sich etwas hilflos und verdrehte aus Versehen seinen Helm.

Es war schwer, genau auszudrücken, wie Ke’ers Kekse schmeckten. Sie konnten nicht als ‚nicht essbar‘ bezeichnet werden, und doch wäre es eine Übertreibung, sie ‚lecker‘ zu nennen. Aber wieso fühlte er sich trotzdem etwas süchtig nach ihnen?

Über seine kleine Mitbewohnerin nachzudenken, ließ eine Erinnerung hervorquellen; Als die Zeit, die die Mission dauerte, die normale Dauer einer Erkundung überschritten hatte, hatte sich die kleine Neko einen Hocker geschnappt und vor der Tür des Apartments Wache gehalten.

Sobald sie gestern Abend erblickte, wie er nach Hause zurückkehrte, war sie an seine Seite geeilt und hatte ihm in die Wohnung geholfen. Dort war er, während er sich gegen eine Wand lehnte, sofort eingeschlafen. Was Ke’er anschließend gemacht hatte, war ihm unklar.

Plötzlich ertönte das Geräusch einer sich drehenden Türklinke und eine kleine Figur betrat mit einem Baguette in ihren Armen den Raum.

„Hä? Ji Bai, du bist wach?!“ Ke’ers Katzenohren zuckten und ein warmes Lächeln erschien auf ihren Lippen.

„Mhm.“ Ji Bai nickte. Er verspürte den Drang, seine Hand auszustrecken und den Kopf der kleinen Neko zu streicheln, doch ein Blick auf seine dreckige Rüstung ließ ihn diese Idee verwerfen.

„Ji Bai… Die Mission war sehr gefährlich, richtig?“ Ihre großen, schimmernden Augen blickten ihn ernst an.

„…Mhm.“ Es wäre sinnlos, dies abzustreiten. Seine dreckige und schwer zugesetzte Rüstung hatte ihr dies deutlich vor Augen geführt.

„Nyauuu… Ernsthaft! Du bist verletzt, oder? Ich kenne mich mit Verbänden, Wunden verarzten und so aus, also wenn es sein muss…“

„Danke für das Angebot, aber es muss nicht.“ Ji Bai schüttelte seinen Kopf und lehnte Ke’ers Angebot ab.

„Auch wenn es nur eine kleine Wunde ist, darfst du sie nicht einfach ignorieren… Ich weiß, wo es zur Krankenstation geht, also…“

„Du musst dich nicht um mich sorgen.“, drückte Ji Bai ein weiteres Mal aus, dass seine Wunden nicht schwer genug waren, dass er wegen ihnen einen Arzt aufsuchen müsste.

„Nyauuu… Es- Es tut mir leid.“ Ke’ers Katzenohren legten sich angesichts Ji Bais Sturheit an ihren Kopf.

„Wofür entschuldigst du dich?“

„Ich weiß gar nichts und kann dir mit dienen Sorgen und Problemen nicht helfen. Ich verursache dir nur Probleme…“, sprach Ke’er niedergeschlagen.

„Nein, du hast mir schon sehr geholfen.“ Ji Bais Augen blickten durch das Visier seines Helmes auf das Baguette in Ke’ers Händen.

„Ähhh… Bist du hungrig? Das ist zu früh! Zumindest musst du vorher noch baden, bevor du etwas essen kannst.“ Ke’er versteckte das Baguette hinter ihrem Rücken und schmollte leicht.

„Hast du das Haus verlassen, um mir das zu kaufen?“

„Also, nicht nur. Ich bin auch zu Herrn Lin Tuo gegangen und habe ihm gesagt, dass du heute nicht zur Schule gehen kannst~“ Ke’er lächelte.

„Danke.“, brachte Ji Bai nach kurzem Schweigen vor und nickte ihr zu.

‚Dieses Kind, Ke’er, ist wirklich clever und rücksichtsvoll… Sie denkt alles immer gut durch.‘

Ich habe dir schon das Bad aufgewärmt. Du kannst, wenn du möchtest, sofort ein warmes Bad nehmen~ Überlass es mir, den Raum hier zu säubern~“ Ke’er schien in guter Stimmung zu sein, als sie Ji Bai mit Überredung und physischem Drücken dazu brachte, ins Badezimmer zu gehen. Hinter ihm schloss sie die Tür.

Die Badewanne im Raum war bis zum Rand mit dampfendem Wasser gefüllt.

Ji Bai warf einen Blick auf die geschlossene Tür hinter sich und begann anschließend, seine Rüstung und Kleidung auszuziehen.

Selbst Ji Bai hatte – genau wie Xiaosha – nicht ohne triftigen Grund in die Kanalisation gehen wollen. Nachdem er nun seine Körperhygiene vernachlässigen musste, spürte er nun, wie seine Haare sich schon langsam verfestigen. Es war wirklich die Zeit gekommen, ein Bad zu nehmen.

Eine Reihe an raschelnden Geräuschen ertönte und kurze Zeit später waren schlanke, aber doch starke Muskeln der Luft ausgesetzt – Ebenso, wie die zahlreichen Narben, die seinen Körper bedeckten.

Auch wenn diese dichten Spuren vergangener Verletzungen das Erscheinungsbild seines Körpers drastisch beeinträchtigten, dienten sie ihm sowohl als Auszeichnung als auch als Zeugnis seiner Kampferfahrung.

Beiläufig warf er seine Rüstung und dreckige Kleidung auf einen Haufen und setzte sich in die mit glänzend reinem Wasser gefüllte Wanne.

‚Wirklich, mein Körper ist voller Dreck… Ich werde wahrscheinlich stinken, wenn ich mich nicht wasche… Nein… Ich stinke garantier schon; Nach zwei Tagen in der Kanalisation wäre alles andere auch seltsam.‘

Ji Bai hatte sich entschieden, die Zeit, die er hatte, zu nutzen, indem er sich ordentlich wusch. Das Gefühl von Ungepflegtheit war etwas, was er nicht weiter ertragen konnte.


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  1. Eigentlich war hier eine Anspielung auf eine Mohnblume, welche die Quelle für Opium ist. Ich dachte mir, dass eine ‚fleischfressende Pflanze, die einen lockt‘ eine gute Analogie sein dürfte.

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