ATAPOW Chapter 107(German)

Kapitel 107 – Goblins


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Kapitel 107 – Goblins

„Aber wie können wir dann den Weg zurück finden?“

„Durch Intuition.“, antwortete Ji Bai ruhig.

„Kannst du zumindest zuverlässig antworten? Bitte denk doch mal nach! Sei doch bitte mal ernst!!“

„Ich meine das ernst.“, entgegnete Ji Bai knapp.

„Du… Ahhh… Bist wirklich…!“ Xiaosha kam es so vor, als ob Ji Bai und sie selbst auf zwei verschiedenen Wellenlängen miteinander redeten und seufzte, sich die Schläfen haltend.

Ji Bai zeigte auf den linken Tunnel. „Lasst uns diesen Weg nehmen.“

„Du hast den nicht nur auf Grund deiner ‚Intuition‘ gewählt, oder??“

„Richtig.“

„Wie dann??“

Ji Bai legte seinen Kopf schief und hob sein Kinn in einer bedeutungsvollen Geste. „Ich rieche von dort etwas.“ Es war nicht klar, wann er seine Nasenstöpsel abgenommen hatte.

‚Dieser bekannte und widerliche Geruch…‘

„Ein Geruch? …Warum rieche ich dann nichts außer einem irgendwie widerlichen Geruch?“, drückte Huo Lei seine Zweifel aus, als er die Umgebung ab schnupperte.

„Da hinten sind Goblins; Sogar recht viele…“ Anzeichen der Alarmierung war in Ji Bais gesenkter Stimme zu hören.

„Goblins? Woher möchtest du denn wissen, dass es Goblins sind?“, fragte Xiaosha verwirrt.

Als schwache Kreaturen, die keinerlei Schutz von den Göttern erhalten hatten, waren Goblins weder als Menschen noch als Dämonen klassifiziert worden. Stattdessen wurden sie als Kakerlaken ähnliche Kreaturen angesehen, welche schon lange, bevor die Dämonen die Lande invadiert hatten, existiert hatten.

Einige Wissenschaftler hatten mal die Theorie aufgestellt, dass diese kleinen, bösartigen, grünhäutigen Wesen, welche für ihr Leben gern töteten, plünderten und niederbrannten, enge Verwandte der Trolle seien. Einige obskure Dokumente vermuteten stattdessen, dass sie eine uralte Spezies waren, welche es geschafft hatten, bis in die heutige Zeit zu überleben. Es gab sogar einige, die vermuteten, dass sie vielleicht das Ergebnis einer Mischung von Menschen und einer lange ausgestorbenen Spezies sein könnten.

Verschiedenste Theorien und Legenden hatten sich entwickelt und doch war keine einzige in der Lage, eine klare Antwort zu bieten.

Schlussendlich wussten Menschen einfach nicht genug über die Welt. Nicht nur die Ereignisse der Vergangenheit, sondern auch, was sich in uralten Zeiten auf dem Festland zugetragen hatte – Der Ursprung der Dämonen, der [dunklen Metalle] und der sogenannten [heiligen Quellen]; Für die Menschheit waren all dies ungeklärte Mysterien.

„Das macht der Gestank offensichtlich. Vielmehr ist da sogar noch jemand am Leben.“, sprach Ji Bai, als ob er einen Fakt nannte.

„Da sind noch Leute am Leben?“ Huo Lei schlug, etwas schockiert, seine Fäuste in Erwartung eines Kampfes zusammen. „Diese Tunnel sind wirklich verdächtig; Ich hatte mich noch gesorgt, dass wir umsonst hier sind.“

„Also, wie hast du es herausgefunden, perverser alter Mann?“

„Das möchtest du nicht wissen.“ Anzeichen von Finsternis schlichen sich in Ji Bais Stimme.

„Uhhh… Du weißt wirklich, wie du andere hängen lässt. Möchtest du mich mit Absicht neugierig machen?“ Xiaosha schürzte ihre Lippen und trat zwei Mal leicht mit ihren Schuhen gegen Ji Bais Bein.

Dieser hockte sich vor ihr hin und flüsterte ihr einige Worte in die Ohren: „Bleib in meiner Nähe.“

Xiaoshas Gesicht, welches zuerst noch Neugierde getragen hatte, nahm erst einen zweifelnden Ausdruck und anschließend ein mitleidserregendes Weiß an.

„Ahh! Perverser alter Mann! Peversling! Du scherzt doch nur dreckig, um mich zu erschrecken!“ Xiaosha sprang so schnell wie eine Katze, auf deren Schwanz jemand getreten war, zurück und brachte Abstand zwischen sich und Ji Bai.

„Wenn du es möchtest, kannst du es gerne wie einen Scherz behandeln.“ Ji Bai stand auf und zog sein Fangzahn-förmiges Schwert, welches er auf seinem Rücken getragen hatte.

„Nehmt das, das wird euch noch später helfen.“, sagte er und warf den anderen Mitgliedern der Gruppe einige Masken, die er aus seiner Tasche genommen hatte, zu.

„Egal was geschieht, müsst ihr auf einen Kampf vorbereitet sein. Lauft langsam und versucht, möglichst leise zu sein.“

Huo Lei nahm vorsichtig seinen massiven Hammer in die Hand, während Xiaomu ihre Atmung beruhigte und testend an der Sehne ihres Bogens zog.

„Ihr müsst achtsam bleiben. Diese Tunnel reichen weit, also würdet ihr nur den Kakerlaken und den giftigen Käfern helfen, wenn ihr euch verirrt.“

Ji Bais überraschende Rede ließ Xiaosha erzittern, als sie sich bemühte, mit den anderen Schritt zu halten.

Alle vier taten ihr Bestes, um leise vorzuschreiten und nur vorsichtig auf den Boden zu treten.

Während sie sich voran bewegten, schienen einige schwache Flammen vor ihnen aufzuleuchten, bevor sie schnell wieder verschwanden.

Ji Bai signalisierte seinen Begleitern, nicht alarmiert zu sein, indem er einen düsteren und strengen Blick aus seinem Helm blitzen ließ.

Am Ende des Tunnels fanden sie eine große, runde Halle, deren Wände mit zahlreichen Wasserrohren unterschiedlicher Größen übersät war. Anscheinend eine zentrale Abwasser-Kontroll-Anlage.

Wahrscheinlich hatte schon lange kein Mensch mehr diesen Raum betreten. Stattdessen hatte ihn eine andere Gruppe von Kreaturen in Beschlag genommen.

„Gigikaga…“, brabbelten die kleinen, grünen Kreaturen, während sie auf etwas zu kauen schienen.

Ji Bai und der Rest seines Teams versteckten sich vorsichtig hinter einer polierten Steinplatte.

Goblins konnten ein weites Spektrum umfassen. Während diese schwachen und hinterlistigen Wesen mit einer außergewöhnlichen Reproduktionsstärke alle abgelegenen Regionen füllten, würden sie jedoch nie in einer Stadt selbst auftauchen, welche sowohl von der Stadtmauer als auch von einer mächtigen Barriere geschützt war.

Es gab nur eine Erklärung dafür, dass sie hier aufgetaucht waren – jemand hat sie absichtlich hereingelassen.

‚Solange wir sie nicht auf uns aufmerksam machen, können wir ihnen eine ‚Überraschung‘ bescheren und sie auf einen Schlag auslöschen.‘

Ji Bai hatte einige Erfahrungen, was das Umgehen mit Goblins angeht und war sich vollkommen bewusst, dass er dieser kleinen Kreaturen nicht unterschätzen durfte. Wenn er sie alle auslöschen wollte, durfte er ihnen nicht erlauben, sich zusammenzuraufen.

Huo Lei umklammerte den Griff seines Hammers ruhig und selbstbewusst fest, während Xiaomu nervös schluckte. Gleichzeitig hockte sich Xiaosha ängstlich auf den Boden und versteckte sich hinter dem Rest der Gruppe.

Die vier fuhren damit fort, die Arbeitsteilung des bevorstehenden Kampfes zu bestimmen.

„Huo Lei würde als erstes vorpreschen, während Ji Bai in der Mitte stehen würde und so die beiden anderen bewachen sollte. Xiaomu würde von hinten mit ihrem Bogen schießen und Xiaosha würde sich vom Kampf fernhalten1.

Doch ein plötzliches, lautes Knacken ließ alle hastig herumschnellen und nach den Ursprung des Geräusches suchen.

„E-Es tut mir leid…“ Mehr konnte Xiaomu in ihrer Panik nicht hervorbringen. Während sie noch dabei gewesen waren, ihr weiteres Vorgehen zu besprechen, war sie wegen der schlechten Sichtverhältnisse auf einen alten, brüchigen Knochen getreten.

„Jiiiiih!? Gujawahhh?!“, schrien die Goblins laut auf, als das Geräusch ihre empfindlichen Ohren erreichte. Sie warfen anschließend die Fleischspieße, an denen sie gekaut hatten, zur Seite und ergriffen hastig einige grob gefertigte Waffen. Die Pupillen ihrer kleinen, gelben Augen zogen sich zusammen, als sich ihre Blicke auf die Steinplatte, hinter der sich Ji Bai und seine Gruppe versteckt hatten, richteten.

„Vergesst den Plan, wir greifen einfach direkt an!“, wies Ji Bai die anderen an, stand auf und warf den Goblins durch das Visier seines Helmes einen eisigen Blick zu.

„Seid vorsichtig, ihr beiden.“, sprach Huo Lei noch zu den beiden Frauen der Gruppe zu, bevor er seinem menschlichen Gruppenmitglied mit vor Mordlust aufblitzenden Augen folgte.

„Jiihh?! Guwaghuwa!“, riefen die Goblins frenetisch begeistert aus, sobald sie Xiaosha und Xiaomu erblickten.

Xiaosha bedeckte erschreckt ihren Kopf und trat unwillkürlich einen Schritt zurück.

Die Blicke, die die Goblins ihr zugeworfen hatten, hatte sie sich am gesamten Körper unwohl fühlen lassen. Dieselben Blicke wie die, welche die Trolle, die ihre Heimatstadt niedergebrannt hatten, gezeigt hatten…

Nur dann erinnerte sie sich daran, was Ji Bai zuvor erzählt hatte…

„Goblins, diese widerlichen Kreaturen, haben keine Weibchen in ihrer Spezies. Daher möchten alle Frauen anderer Spezies, die sie gefangen nehmen, am liebsten lieber tot sein. Und es ist sehr wahrscheinlich, dass dieser Gestank…“

Xiaosha schluckte mit Schwierigkeit.

„Gigigurahipela!“, rief ein Goblin, der eine gestohlene Eisenrüstung trug, anscheinend der Anführer der grünen Kreaturen, und stieß seine Waffe in die Luft.

„Hjuuja! Ahhh!“, antworteten ihm seine Kameraden, welche ihre Augen begeistert über Xiaoshas und Xiaomus Körper wandern ließen.

Das Gefühl, als ob zahlreiche Hände jeden Teil ihrer Körper berühren würden, sorgte dafür, dass die beiden erzitterten und ihre Gesichter aschfahl wurden.

„Ughwah!“, ertönte der Kriegsschrei der Goblins, als sie – jeder eine Waffe in der Hand – vorpreschten.

Ji Bai warf Huo Lei einen bedeutungsvollen Blick zu.

„Kommt her, Schwächlinge!“, rief Huo Lei, während er, seinen Hammer schwingend, auf die Goblins zu rannte.

„Erwartet das unerwartete! Mit meinem Leben als Preis werde ich alle mit meinem Hammer niederschmettern! Egal, was es kostet!“ Sein schwerer Hammer bewegte sich schnell wie ein Blitz und wirbelte viel Wind in seinem Schwung auf. Wie Nägel, welche aus einer Holzplanke heraussteckten, wurden in einer einzigen Bewegung drei Goblins zerschmettert.


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  1. Ich frage mich, wie Xiaosha es geschafft hat, überhaupt Mitglied eines RITTER-Ordens zu werden, in dem eigentlich Kampfstärke im Mittelpunkt stehen sollte… Und sie trotzdem anscheinend nicht kämpfen kann XD

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