ATAPOW Chapter 98(German)

Kapitel 98 – Fangzähne


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Kapitel 98 – Fangzähne

Früh am nächsten Morgen:

Ein kratzendes Geräusch wie das Aneinanderreiben von Stoff ertönte. Es klang, als ob jemand nach etwas suchte.

Mit immer noch verwaschenem Bewusstsein riss Ji Bai seine Augen auf. Selbst in einem entspannten und bequemen Umfeld war er stets voller Wachsamkeit.

Was er erblickte, war eine zierliche Figur mit rosa Haaren, welche vor seinem Kleiderschrank saß und einige Kleidungsstücke sortierte.

Jegliche Wachsamkeit schmolz dahin.

„Ke’er?“

„Oh! Ji Bai, bist du wach?“

„Ja. Und was tust du hier?“

„Ich sortiere deine Kleidung. Sie ist schon trocken, also falte ich sie und packe sie in deinen Kleiderschrank~“ Ihr übliches, freundliches Lächeln lag auf ihren Lippen.

„Oh… Ich kann mich selbst darum kümmern. Du kannst das Ganze zukünftig einfach mir überlassen.“ Ji Bai entschied sich, dass es nun auch für ihn Zeit war, aufzustehen. Somit nahm er sich einige Kleidungsstücke und persönlichen Gegenstände aus seinem Nachtschrank und ließ sie unter seine Decke verschwinden.

„Nicht doch~ Dazu bin ich doch hier~ Dein Frühstück steht übrigens schon auf dem Esstisch~“ Ke’er griff ihre Schürze in einer niedlichen Art und Weise. „Ich werde dann mal ins öffentliche Bad gehen, um mich zu waschen, also bitte entschuldige mich.“

„In Ordnung, du kannst gerne gehen.“ Es dauerte weniger als zehn Sekunden, bis ein vollständig angekleideter Ji Bai sein Bett verließ.

Er vermutete, dass Ke’ers Verhalten mit der Natur ihrer Spezies zu tun hatte. Da ihr sehr viel an Sauberkeit lag, hatte sie die Verantwortung für alle Haushaltsaufgaben übernommen und erledigte sie – stets besonders auf Hygiene achtend – mit äußerster Sorgfalt.

Auch wenn Ji Bai nicht sicher war, ob er es zu sehr überdachte, kam es ihm so vor, als ob Ke’er ihm gegenüber übermäßig freundlich war. Es wirkte auf ihn gar so, als ob eine unsichtbare Wand zwischen ihnen existierte.

Nachdem er einige weitere Gedanken an dies verschwendete, kam er zum Schluss, dass er nichts tun konnte. Egal, was die Umstände waren, musste es ein wenig unangenehm für ein Mädchen ihres Alters sein, mit einem erwachsenen Mann zusammenzuleben. Es reichte ihm bereits, dass sie ihm nicht den Rücken kehrte.

…………..

Obwohl es Wochenende war, wollte Ji Bai den Tag nicht vergeuden.

Schließlich verspürte das Gefühl, einige Ausrüstung kaufen zu müssen, da immer wieder Probleme auftauchten, wenn er auf dem Schlachtfeld seine Ausrüstung zusammensammelte. Zudem war es etwas Ehrloses, die Ausrüstung der Verstorbenen zu stehlen.

Des Weiteren hatte er sich schon immer mit einer Waffe an seiner Seite sicherer gefühlt.

Aber leider waren seine finanziellen Mittel beschränkt; Nachdem die Schäden, die er im Eingangsbereich verursachte hatte, abbezahlt waren, war, was ihm übrigblieb, nur noch ein jämmerlicher Rest.

Schließlich war dies kein Xuanhuan-Wuxia-Roman1, in dem man einfach so gegen einen alten Mann stoßen konnte, der einem dann mit Gewalt einige Kampfküste beibrachte.

Auch würde weder etwas wie das magische Auftauchen eines wertvollen, unpolierten Edelsteines, von dem noch nie jemand gehört hatte, noch eine übermäßig billige Versteigerung eines göttlichen Artefaktes geschehen.

Man konnte nur das erhalten, wofür man zahlte. Auch wäre es einer nutzlose Tagträumerei gleich, Dämonen mit einer billigen und unnötig verziertem Stahlklinge, die man nebenbei ersteigert hatte, besiegen zu wollen.

Das absolute Minimum an Material, aus dem eine Waffe gefertigt sein musste, war Molybdän, oder dies zumindest enthalten.

Doch war dies nur die Mindestanforderung, da Molybdän das schwächste aller [Dunklen Metalle] war.

Waffen, die Schießpulver nutzten, ebenso welche, die aus normalen Metallen gefertigt waren, konnten nicht einmal die Körperhaare eines Dämonen beschädigen.

[Dunkle Metalle] – Diese Metalle, welche von dunkler Materie korrodiert worden waren, waren als einziges in der Lage, Dämonen Schaden zuzufügen.

Sie wurden anhand der Menge an dunkler Materie, die sie beinhalteten, kategorisiert. Zum Beispiel beinhaltete Molybdän – das Metall mit dem geringsten Anteil – weniger als ein Prozent dunkler Materie.

Oberhalb dieses Metalls waren die weiteren Materialien folgende: Catalpa-Metall, Vollkommenes Metall, Heiliger Stahl, Besprenkelter Stahl und Schimmernder Stahl.

Ji Bais vorheriges Schwert, das heilige Schwert [Geschenk des Himmels], war direkt aus heiligem Stahl gefertigt worden – jedoch nicht von Menschenhand.

So einen Schatz wie heiligen Stahl einem menschlichen Schmied zu überlassen, kam nichts anderem als einer leichtsinnigen Verschwendung von Ressourcen gleich.

Allerdings war dies für ihn nicht mehr wichtig. Das [Geschenk des Himmels] war bereits in der kaiserlichen Hauptstadt in einem Museum als Teil einer Ausstellung zu finden. Wenn er seinen ehemaligen Partner ein weiteres Mal treffen wollte, musste er eine Eintrittsgebühr bezahlen.

Was war also der Grund, dass Konflikte so schädlich für den eigenen Geldbeutel waren?

Der Grund waren wiedermals [Dunkle Metalle] – Nicht nur waren sie selten, sondern steckten auch die Schmiedetechniken der Menschheit in ihren Kinderschuhen. Somit waren die Metalle schwer zu bearbeiten und die Möglichkeit, dass ein Fehler zu einem nicht rückgängig machbaren Schaden führen konnte, stets allgegenwertig.

Daher konnte man sich gut vorstellen, wie schwer es selbst für einen zuverlässigen Ritter war, sich ein Schwerz zu besorgen, was zu ihm passte. Zudem ignorierte diese Überlegung sogar noch die große Anzahl an Waffen, die im Kampf zerstört oder verloren wurden. Natürlich war die Lage noch schlimmer, wenn man dieses einberechnete.

Somit waren Waffen eine sehr wichtige Thematik – Dies galt selbst für hochrangige Ritter. Geschichten von Experten, welche mit nebenbei aufgelesenen Ästen kämpften, waren etwas absolut Unmögliches und nichts als Märchen, welche Kindern erzählt wurden.

Gute Ausrüstung war nichts, was jemand einfach mit Geld kaufen konnte. Auch war Ji Bai immer noch praktisch pleite.

Doch war selbst er ahnungslos, wie viele Schwerter er verloren hatte, bevor er das [Geschenk des Himmels] erhalten hatte.

Zuerst musste er allerdings das Schulgelände der ‚Hoffnungsgrundschule‘ verlassen.

Welches sich sogar in einer anderen Dimension befand. Um keine Aufmerksamkeit zu erregen, war der Ort, von dem aus man sich zu ihr teleportieren konnte, in einer Toilette eines verlassenen Gebäudes im Stadtteil ‚Gefallener Ursprung‘ verborgen.

Ji Bai war sich nicht sicher, was für ein allgegenwärtiges Wesen dieses Wunder ermöglichte; Es war sogar in der Lage, eine Umgebung, in der Leben existieren konnte, in einer eigenen Dimension zu erschaffen.

…………..

„Wie viel für dieses Schwert?“

„Junge, du hast einen guten Blick! Dieses Schwert ist der Stolz unserer Schmiede! Ein robustes Langschwert, aus reinem Molybdän geschmiedet, ist alles, was du brauchen wirst, um dich verteidigen zu können! Nur zwanzig Silber und es kann dein sein!“, trug der Besitzer des Geschäftes voller Selbstbewusstsein vor.

„…Gibt es billigere Alternativen?“

Für Ji Bai waren zwanzig Silber-Münzen eine astronomisch hohe Summe.

„Ohh, wie wäre es dann mit diesem Speer? Seine Spitze ist aus Molybdän und er kostet ungefähr fünf Silber.“

„Vielleicht etwas noch billigeres…?“

Die Art von Waffen, mit denen Ji Bai am besten vertraut war, waren zweihändige Schwerter. Diese verlangten ihrem Besitzer viel ab und trugen daher ein außergewöhnlich hohes Preisschild. Genau dieser Fakt stand gerade im Mittelpunkt von Ji Bais Gedanken.

Nachdem er seine Anforderungen immer weiter gesenkt hatte – und nach einigem Feilschen – verließ Ji Bai den Waffenladen mit einem unreinen Zweihänder, welcher nur einen minimalsten Anteil an Molybdän hatte.

Dieses Mal hatte Ji Bai tatsächlich gar die letzten Reste seiner Ersparnisse ausgegeben. Doch, da er nun endlich wieder ein Schwert besaß, war dies ihm nicht besonders wichtig.

Mit ein wenig Glück dürfte dieses Schwert zumindest einige Zeit lang halten.

In der sengenden Mittagssonne2 über der Straße fiel Ji Bais Aufmerksamkeit auf eine verdächtige Person mit silber-grauen Haaren.

‚Die Parasitin? Möchte sie etwa auch was kaufen? Wie auch immer… Ich sollte mich besser von ihr fernhalten.‘

Da er seine Beschaffungen erledigt hatte, drehte Ji Bai ihr den Rücken zu und machte sich auf, den Ort zu verlassen. Jedoch…

„Junges Fräulein, können Sie mir einen Augenblick ihrer Zeit schenken?“

„Hm?“ Lin blieb stehen.  „Wieso?“, fragte sie, als sie sich umdrehte und emotionslos den jungen Mann mit blauen Haaren, der sie angesprochen hatte, ansah.

Mit einem mysteriösen Lächeln auf seinen Lippen, nahm Gordon seinen Zylinder ab und enthüllte so sein Gesicht, welches dem Inbegriff des Begriffes Schönling entsprach.

„Ich denke nicht, dass wir uns kennen.“, meinte Lin nur.

„Richtig, das ist das erste Mal, dass wir uns treffen… Aber ich habe das Gefühl, dass wir gut auskommen könnten. Dürfte ich Ihren Namen erfahren?“

„Lin.“

„Nun gut, Fräulein Lin, was halten Sie davon, dass ich Sie zu einem Mahl einlade, um einige Dinge zu besprechen? Ich hoffe sehr, dass Sie mir diese Ehre erweisen können.“

„Tut mir leid, keine Zeit.“

„Keine Zeit? Was für Angelegenheiten könnten Sie denn zu solch einer Eile treiben.“

„Persönliches.“, entgegnete Lin nur mit gerunzelten Brauen.

Als eine junge Frau, welche gerne Abstand zu anderen hielt, mochte sie es überhaupt nicht, wenn Fremde ihr zu übermäßig nahe traten. Besonders, wenn sie sie unablässig belästigten, obwohl sie ihnen schon mehrfach signalisiert hatte, dass sie nicht mit ihnen reden wollte.

„Privates… Haha, Fräulein Lin, Sie sind ziemlich besonders, so unterschiedlich von allen Mädchen, mit denen ich bisher die Ehre hatte, Bekanntheit zu schließen.“, sprach Gordon melodisch.

„Ist dem so?“

„In der Tat. Zum einen, Fräulein Lin, spricht Ihre alleräußerst helle Haut für sich… Des Weiteren ist silbernes Haar nichts, was unter Menschen anzutreffen ist und Ihre scheinen nicht gefärbt zu sein…“ Langsam wurde erstarrte Gordons Lächeln zu Kälte. „Doch am meisten scheint mir Eure Aura aufzufallen…“

„Fräulein Lin, gestatten Sie s mir, herauszufinden, ob sich in Ihrem Mund Fangzähne verstecken mögen??“

„Vielleicht solche Fangzähne, die bei Vampiren anzutreffen sind…“


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  1. Genres moderner chinesischer Fantasy.
  2. Ähm, sehr geehrter Herr Autor, war es nicht so, dass die Jahreszeit, welche zu diesem Zeitpunkt der Geschichte vorherrschte, ein eiskalter Winter sein soll? XD

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