ATAPOW Chapter 95(German)

Kapitel 95 – Folge mir~


Previous Chapter|Index|Next Chapter

Kapitel 95 – Folge mir~

„Du kennst Lilias??“ Anna verengte ihre Augen, neigte ihren Kopf und musterte Ji Bai. Dieser war so lange zurückgewichen, bis sein Rücken gegen eine Wand gestoßen war. Sein Gesicht war voller Angst und Schrecken.

Eine seltsame Stille senkte sich über den Raum.

Zur selben Zeit erkannte Ji Bai, dass er sich geirrt hatte. Immer noch das Sparschwein vor sein Gesicht haltend, wagte er es, einen vorsichtigen Blick auf das silberhaarige Mädchen vor sich zu werfen.

‚Das ist ein Problem. Es sche-scheint so, dass sie nicht meine Mutte- NEIN! Nicht dieses Miststück ist.“

Immer noch am ganzen Körper zitternd, seufzte Ji Bai erleichtert.

Da das Mädchen, welches vor ihm stand, eine große Ähnlichkeit mit einer gewissen Vampirin aus seinen Erinnerungen hatte, war er für einen Augenblick in Panik verfallen. Vollständig davon verwirrt, hatte er zeitweise gar die Fähigkeit zu Denken verloren.

„Mhm…“ Die beiden Vampirinnen sahen sich wirklich sehr ähnlich; Wenn man sie neben Lilias stellen würde, wären viele wohl nicht in der Lage, sie beide auseinanderzuhalten. Jedoch, nachdem er sich beruhigt und sie erneut betrachtet hatte, wurde ihm klar, dass er es definitiv nicht mit Lilias zu tun hatte.

Zum einen hatten zwar beide silberne Haare, jedoch wirkten Lilias deutlich reiner und zum anderen war die blutrote Farbe ihrer Augen deutlich gesättigter. Obwohl sie sich wirklich sehr ähnelten, konnte Ji Bai trotzdem mit nur einem Blick einige kleine Unterschiede zwischen ihnen bemerkten.

Und dann waren noch ihre Charakterzüge; Lilias lange Haare waren nicht nur im Stil einer Adeligen geflochten, sie trug zudem stets ein verzauberndes, aber distanziertes Lächeln. Ihre unermesslich, außergewöhnlich hochgeborene Art konnte selbst Mädchen von altehrwürdigen Familien vor Neid erblassen lassen.

Diejenige vor ihm jedoch… Abseits von der unermesslichen Tötungsabsicht, welche sie zuvor kurz aufblitzen gelassen hatte, stank sie praktisch nur so nach Nerd – was von ihrer ziemlich verkommenen Aura unterstützt wurde.

Aber am wichtigsten war ihre Brust… Richtig, denn auch wenn beide Vampirinnen Brüste besaßen, welche einer Ebene glichen, gab es doch einen großen Unterschied:

Wenn man flachbrüstige Mädchen in drei Kategorien einteilen würde, war es klar, dass das Mädchen vor in die zweite der Kategorien fallen würde. Sie besaß die Art von durchschnittlicher flacher Brust, welche die meisten flachbrüstigen Mädchen auszeichnete.

‚Und die LiliaSchlampe? Haha, mein Beileid… Ihr Platz ist der des untersten Gliedes der Nahrungskette. Zu sagen, dass sie keine Brust besitzt, wäre eine Beleidigung dieses Wortes!‘

‚Pfft, hahaha… Wie bedauernswert! Sie ist ein weiblicher Vampir, zeigt aber keinerlei Entwicklung. Ihre leere Brust, nein, ihr ausgetrocknetes Ödland, ist auch noch so hart wie eine Plattenpanzerung! Pfft! Wenn sie ein Kind kriegen sollte, müsste es wohl verhungern…‘

Immer, wenn Ji Bai an dieses dachte, verspürte er den unheimlichen drang, laut loszulachen…

„Du kennst Lilias?“, wiederholte Anna ihre Frage, ihre Augen immer noch fest auf Ji Bai fixiert.

Doch die unverwechselbaren Merkmale, die sie zierten, hatte auch Ji Bais Wachsamkeit erweckt. „Du bist ein Vampir?!“

‚Hellste Haut, spitze Ohren, silbernes Haar und blutrote Augen… Wie viele Mitglieder der königlichen Familie der Vampire verstecken sich eigentlich in dieser Schule? Besonders die Art von Adeligen, denen man auf dem ersten Blick ihre besonders nahe Verwandtschaft mit der Königin ansehen kann…?‘

‚Ein kleines T-Shirt und kurze Shorts. Dieses Mädchen ist wirklich sehr schlampig in ihrer Kleiderwahl…‘ Jedoch war Ji Bai nicht an kleinen Mädchen interessiert.

Wie konnte er auch nicht wissen, was Vampire waren? Während die meisten Dämonen die Menschheit verachteten, sahen Vampire auf alle anderen Spezies herab. Als selbsternannte ‚überlegene Wesen‘ waren sie nicht gewollt, jemanden außerhalb der eigenen Spezies als gleichrangig anzuerkennen; Stattdessen akzeptierten sie nur Vasallen, welche bereit waren, zu Sklaven zu werden – Sich zu unterwerfen und ihnen bedingungslos Folge zu leisten.

Natürlich besaßen sie die Fähigkeiten, diese Position auch selbstbewusst zu bekleiden.

Die Konzentration der [Göttlichen Quelle], die die königliche Familie der Vampire besaß, übertraf bei weitem alle anderen hochrangigen Dämonen und ließ selbst den zweiten Platz im Schatten stehen.

Der Grund hieran lag in der Verfassung der Vampire und der einzigartigen Art, auf der sie Nachfahren produzierten.

Eine ‚Jungfräuliche Umarmung‘ erlaubte es, einer Nachfahrin die gesamte Blutlinie der vorherigen Generation zu vererben. In anderen Worten stammten Vampire von einer direkten Linie ab und hatten sich dadurch stets eine reine Blutlinie bewahrt. Für ihre Spezies war diese Fähigkeit die Grundlage ihres Glaubens.

Um ihre Herrschaft zu konsolidieren und die Macht ihrer Nation zu erhalten, hatten sich Königinnen jeder Generation stets einer Reihe von Vertrauten den Titel ‚Prinz‘ übertragen und ihnen Kinder geboren. Auf diese Weise konnte die Qualität der [Heiligen Quelle] der Vampire nicht einmal annähernd mit der von den Mischlingen anderer Spezies verglichen werden1; Deren Blutlinien waren von Generation zu Generation verwässert worden. Somit konnte es schon verstanden werden, wieso sie sich für etwas Besonderes hielten.

Solange der direkten Erbin kein Unglück zustieß, welches sie umbrachte, war die Position der Vampire als der oberste Clan der Dämonen unantastbar. Dies war auch der Grund, wieso Vampire ihre direkten Nachkommen mehr beachteten als alles andere, ihnen also höchste Relevanz gaben.

„Oh, wenn ich daran denke, habe ich mich immer noch nicht vorgestellt~ Entschuldige bitte.“ Anna brachte ihren Gesichtsausdruck in Ordnung und zeigte Ji Bai einen leichten Gruß.

Diese würdevolle Geste einer Adeligen ließ sie schon fast wie eine andere Person erscheinen.

„Mein Name ist Lilianna Lasombra und ich bin die derzeitige Hochmeisterin des Ritterordens der Mond-Ritter.“ Indem sie ihre Hände über ihrem Bauch faltete, nahm Anna die typische Haltung einer Adeligen ein. „Dürfte ich erwahren, aus welchem Grund du hier bist? Und, wer du bist?“

‚Wie ich dachte, eine weitere Person mit dem Nachnamen Lasombra…‘

Ji Bais Gesichtsausdruck wurde leicht unfreundlich. Auch wenn er wusste, dass die Dämonen dieser Schule nichts Normales waren und nie aktiv Menschen angreifen würden, schätzte er heimlich seine Chancen ein, gegen sein Gegenüber zu gewinnen.

‚Ich glaube, ich sollte das lieber lassen… Wenn möglich, sollte ich mir eine Vampirin, die so aussieht, nicht zum Feind machen… Es ist aber definitiv nicht, weil ich Angst vor der Schlampe Lilias habe!!‘

„…Wenn ich mich recht erinnere, hast du mich hierhergebeten, oder??“

„Hmm? Ich habe nach dir gerufen? …Oh, du bist also dieser delinquente neue Schüler, richtig? Ich glaube, dein Name ist-, ist… Ji-Ji Hong??“ Anna legte ihren Kopf schief.

„Ji Bai.“, berichtigte Ji Bai sie. „Es gehört sich nicht, sich öffentlich an den Namen von jemandem falsch zu erinnern. Wenn dir das mal geschieht, solltest du einen höflich mit ‚Herr‘ oder vielleicht sogar ‚geehrter Herr‘ anreden. Anschließend ist es angebracht, das eigene Gegenüber mit einigen Schlüsselwörtern darauf hinzuweisen, dass er oder sie den eigenen Namen nennen soll. Auch muss deine Einstellung aufrichtig und dein Tonfall sanft und elegant sein und ohne jegliche Trägheit sein. Das ist die Grundlage, die jede Adelige verinnerlicht haben muss, verstehst du?“

Als Ji Bai fertig gesprochen hatte, schwieg Anna verwirrt und er selbst fiel in tiefe Gedanken.

‚Wieso habe ich das laut ausgesprochen!?‘

„…Mein lieber Schüler, Ji Bai… Kennst du dich etwa ein wenig mit Vampir-Etikette aus, oder gibt es ähnliches unter Menschen, was den Gewohnheiten von Vampiren entspricht?“ Annas Gesicht war voller Zweifel; Ji Bais Worte hatten sie daran erinnert, was ihre eigene Mutter ihr beigebracht hatte – Dieselbe unablässige Bevormundung hatte in seinen Worten gelegen.

„Ähm…“ Ji Bai starrte ins Leere. „Tatsächlich haben wir Menschen ähnliches. Ich habe einfach höhere Erwartungen als andere, also bitte beachte es einfach nicht…“

„Oh… In dem Fall, könntest du mir bitte meine Frage jetzt beantworten? Ji Bai, kennst du Lilias?“

„…Ich möchte sie nicht kennen.“

„Haha.“ Ein mysteriöses Lächeln legte sich auf Annas Lippen. Sie sprang von ihrem Sofa, sodass ihre in kniehohe Socken gehüllten Füße auf dem Boden landeten.

„Dürfte ich dich darum bitte, mir zu folgen~?“ Mit einer Hand auf ihrer Brust bot Anna ihm einen adeligen Gruß dar. Spuren eines Lächelns spielten auf ihrem jugendlichen Gesicht und zwei Fangzähne blitzten zwischen ihren Lippen auf.


Previous Chapter|Index|Next Chapter

  1. An der Stelle sollten wir wohl am besten die potentiell rassistischen Konnotationen des Ganzen ignorieren…

Leave a Reply

Your email address will not be published. Required fields are marked *

Mythologies Translation