ATAPOW Chapter 77(German)

Kapitel 77 – Ziele


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Kapitel 77 – Ziele

„Ji Bai, du möchtest raus gehen?“

„Mhm Ich denke, dass ich erst zum Abendessen zurück bin.“, antwortete ihr Ji Bai nach kurzem Überlegen.

„Aber deine inneren Verletzungen…“

Da er seine [Göttliche Quelle] am vorherigen Tag überstrapaziert hatte, hatten sich seine Körperfunktionen bis zu einem Zustand wie beim letzten Ausbruch der Krankheit verschlechtert und so für einige peinliche Situationen gesorgt.

Aus diesem Grund war Ke’er zu dem Schluss gekommen, dass Ji Bai während dem Kampf gegen die Trolle, um sie zu retten, einige innere Verletzungen erhalten hatte. Aber egal, was er für eine Geschichte spann, um sie zu überzeugen, dass alles gut sei, war ihr ihr skeptischer Blick niemals von dem Gesicht gewichen.

‚Ich hätte nie gedacht, dass gerade sie so schwer zu täuschen wäre!‘

„Du brauchst dir keine Sorge zu machen, mein Körper ist robuster als er aussieht. Und zuhause zu bleiben würde nur dazu sorgen, dass ich einrosten würde; Es ist mir also gerade recht, wenn ich jetzt einen Spaziergang mache. Zudem werde ich sowieso nicht alleine rausgehen. Lin wird mich schon zurückschleifen, wenn irgendwas geschieht.“, beruhigte Ji Bai die Neko und streichelte ihr den Kopf.

Ke’er kniff beruhigt ihre Augen zusammen. „Nyaa, nyaa~“

…………….

Das angenehme Gefühl ihrer sanften Haare und des Fells ihrer Ohren machten es Ji Bai schwer, sich wieder von ihr zu trennen. Seine Hand wanderte langsam ihr langes, pinkes Haar herab, bis sie einen bestimmten Teil des Körpers der Kleinen berührte…

„Nyaa, nyaa, nyaa~?!“ Nun klang Ke’ers Miauen deutlich anders als zuvor. „J-Ji Bai… B-Bitte nicht da…“ Das Gesicht der Neko errötete vor Verlegenheit und ihre Augen, die auf Ji Bais perverse Hand gerichtet waren, trugen gemischte Gefühle und eine Spur von Ängstlichkeit in sich.

„Ähh… T-Tut mir leid. Ich war etwas abgelenkt.“, stotterte Ji Bai, als er bemerkte, was für einen gefährlichen Fehler er in geistiger Benommenheit begangen hatte. Hastig zog er seine Hand zurück.

„Ji Bai, sowas ist… Nicht erlaubt! Ich bin dafür noch zu jung!“, wies Ke’er ihn mit vor Wut aufgeplusterten Wangen zurecht.

„Es tut mir leid, das war definitiv meine Schuld…“, brachte Ji Bai ungeschickt vor.

‚Ich habe die Kleine gestreichelt und dann ist meine Hand nach Unten abgerutscht und hat etwas anderes berührt… Ich habe komplett missachtet, dass ich vorsichtig mit ihr umgehen muss. Das darf nie wieder geschehen! Falls doch, werde ich garantiert dafür festgenommen und entweder in eine Gefängniszelle gesteckt oder gleich hingerichtet!‘

…………….

Erst, nachdem Ji Bai Ke’er einige Anweisungen bezüglich nebensächlichem gegeben hatte, konnte er beruhigt seine Schuluniform anziehen. Anschließend verließ er unter dem wachsamen Blick Xiaoshas, welche ihn wohl am liebsten herausjagen wollte, die kleine Wohnung.

Als nächstes lockerte er noch seinen Kragen, um leichter atmen zu können.

Obwohl die Schuluniform nicht wirklich angenehm zu tragen war, so passte sie ihm zumindest. Und das Material, aus dem sie gefertigt war, war deutlich hochwertiger als der Rest seiner Kleidung, welche er von einem Straßenverkäufer erworben hatte. Somit gab es nichts, über das er sich beschweren konnte.

Sobald er die Tür hinter sich geschlossen hatte, nickte er Lin zu, welche draußen auf ihn gewartet hatte.

Kurze Zeit später verließen beide das Schulgelände. Lin lief dabei voraus, während Ji Bai ihr in einiger Entfernung folgte. Da sie beide nicht ein Wort miteinander wechselten, würden sie auf einen zufälligen Beobachter wie zwei Fremde wirken.

Lin unterbrach als erstes das Schweigen: „Alles in Ordnung mit deinen Verletzungen?“, fragte sie, ohne stehen zu bleiben.

„Hmm?“ Ji Bai fragte sich, ob er halluzinieren würde.

„Meinst du etwa mich?“, hakte er nach und zeigte auf sich selbst. „Soll ich das etwa so interpretieren, dass du dir Sorgen um mich machst?“ Er schien etwas amüsiert zu sein.

„Die Kakerlake mag es wirklich, sich selbst zu schmeicheln. Ich möchte nur nicht damit belastet werden, dich den ganzen Weg zurückzutragen.“, entgegnete Lin.

„Würde es dann nicht reichen, wenn du mich in dem Fall nicht trägst? Ich bin nicht so gebrechlich, dass mir jemand helfen müsste.“

„..“ Wieder kehrte Schweigen zwischen ihnen ein. Beide waren in Gedanken versunken, als sie weiter die Straßen entlangliefen – Ji Bai einige Schritte hinter Lin.

„Hey, Zhang, hast du schon von dem Zwischenfall vor zwei Tagen gehört?“

„Natürlich! Sowas großes wie ein Dämonenangriff auf eine Stadt ist was, von dem garantiert jeder in der Stadt weiß! …Wo wir schon darüber reden, ist deiner Familie etwas zugestoßen? Der Zwischenfall war ja schon heftig.“

„Nein, gar nichts. Zum Glück leben sie in der Stadtmitte, also weit vom Ort der Schlacht entfernt. Ich möchte mir nicht einmal vorstellen, was wäre, wenn… Wieso war eigentlich die Barriere nicht in der Lage, die Dämonen aufzuhalten? Wenn die Barrieren nicht mehr funktionieren, wo in der Welt ist es dann noch sicher…??“

„Bright, hast du es noch nicht mitgekriegt? Es wurde bekanntgegeben, dass die Ritter der Mauerwache ihre Posten verlassen haben. Einer ihrer Hauptmänner wollte sogar mit den Dämonen zusammenarbeiten und einen Aufstand anzetteln. Er hat mit den dunklen Rittern, die sich innerhalb der Stadtmauer versteckt hatten, zusammengearbeitet und Dämonen in die Stadt gelassen! Das hat fast das Schlimmste verursacht! Nur wegen der Wachsamkeit der Niederlassung der Strahlenden Ritter konnte dies rechtzeitig bemerkt und die Armee zum Schlachtfeld geschickt werden. Nur so konnten sie die Dämonen abwehren und die Verräter gefangen nehmen!“

„Was?? Das ist, was los war?“

„Ja! Nun, da die Wahrheit raus ist, wird bald ganz Grenzstadt, nein, die ganze Allianz davon wissen!“, entgegnete Zhang.

„Ihre eigene Spezies zu verraten und Dämonen die Tore öffnen… Ist das nicht ein wenig zu bösartig?! Was haben die Dämonen ihnen überhaupt versprochen, dass sie die Stadt an Außenseiter verkauft haben!?“, rief Bright voller Empörung aus.

„Tch! Was denkst du denn? Die Mauerwache ist kein offizieller Teil der Ritterschaft. Die einzigen, die ihr beitreten, sind Bettler, die sowieso in Elend gelebt haben. Dieser Abschaum der Gesellschaft hat doch keine Bildung. Die würden doch ihre eigenen Mütter für einen Pfennig verkaufen! Sie sind zu allem Üblen in der Lage… Zum Glück sind sie alle festgenommen worden. Heute werden sie beim Huaxi-Platz in der Stadtmitte der Öffentlichkeit präsentiert. Morgen wird ihnen dann öffentlich der Prozess gemacht und sie hoffentlich geköpft.“

„Geschieht ihnen auch recht! Nichts als faule Verräter! Sie haben uns das Geld aus den Taschen gezogen und damit nichts Gutes gemacht! Wie zu erwarten von unzivilisierten Bettlern! Selbst sie zu Tode zu foltern wäre nicht genug Strafe!“

„Möchtest du dann Morgen dem Ganzen zusehen?? Wir können doch gemeinsam genießen, wie dieser Abschaum stirbt, hahaha!“

Ji Bai stand – die Hände in seine Taschen gesteckt – still. Ihm war das Gespräch der Passanten nicht entgangen und er hatte nicht ein einziges Wort verpasst.

Anschließend blickte er zu Lin. Auch sie war stehen geblieben und hantierte, an eine Hauswand gelehnt, an ihrem Handy herum.

„Parasit, das hier ist doch nicht der Weg zum Lebensmittelmarkt, oder?“, fragte Ji Bai sie und zeigte dabei auf ein nahes Schild, auf dem in großen Buchstaben ‚Stadtzentrum‘ geschrieben stand. „Sag mir bloß nicht, dass du im Stadtzentrum Elektro-Autos kaufen möchtest??“

„Lass mich mal raten… Der Bastard Lin Tuo hat dir nicht wohl aufgetragen, was zu kaufen, oder? Das war nur eine Ausrede, damit ich rauskomme. Habe ich recht?“

Lin hob ihren Kopf und blickte Ji Bai ruhig an. Weder bestätigte sie seine Vermutung, noch stritt sie sie ab.

„Es passt nicht zu deiner Persönlichkeit, Gemüse zu kaufen, ohne einen Einkaufskorb mitzunehmen… Wenn du mir das zeigen wolltest“, sagte Ji Bai mit einem Blick auf die Passanten, „hättest du es mir auch einfach sagen können.“

„Trotzdem muss ich mich trotz meines Hasses auf Vampire bei dir bedanken… Ich habe dann mal was zu tun.“

„..:“ Schweigend blickte Lin Ji Bais sich entfernenden Rücken kurz an, bevor sie sich umdrehte und in die entgegengesetzte Richtung davonlief.


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