ATAPOW Chapter 68(German)

Kapitel 68 – Ausbruch der Krankheit


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Kapitel 68 – Ausbruch der Krankheit

„Kannst du es bitte lassen, mich für jede Kleinigkeit zu rufen?“, rief Ji Bai, während er seinen Körper in Richtung Lin drehte und die Klinge seines Schwertes aus dem schon erstarrenden Körper eines Troll-Soldaten zog. Dem fügte er ungeduldig noch folgendes hinzu: „Du hast doch auch einen Mund, nicht wahr, Made?“

„Das Gehirn von dem hier ist von der Blechdose auf seinem Kopf gefangen genommen worden. Genau wie bei dir… Ich kann da nichts machen.“, entgegnete ihm Lin, als sie den Säbel in ihrer Hand schwang und zwei Troll-Soldaten, die gerade dabei gewesen waren, die Stadtmauer zu erklimmen, in die Luft schleuderte.

Auch wenn Ji Bai vor kurzem einen Helm vom Boden aufgehoben und aufgesetzt hatte, hinderte dies Landi nicht, ihn als Mensch zu erkennen. „…Du bist ein Ritter, oder?“

„Ich denke schon.“, antwortete Ji Bai kurz. Obwohl er sehr ungehalten reagiert hatte, schrak er doch nicht vor der Rolle des Erklärers zurück. Er trat eine erkaltende Troll-Leiche von sich weg und lief auf Landi zu.

Dessen Wachsamkeit senkte sich in Angesicht des anderen Menschen etwas. Er unternahm nichts, um Ji Bai daran zu hindern, ihm näher zu kommen.

„Und ihr beide geht am besten zu Lin Tuo und dem Schwindler-Priester. Ich muss mich mit dem Herren hier unterhalten.“, bat Ji Bai die beiden Nekos. Seine Hand streichelte – immer noch gepanzerte Handschuhe tragend – Ke’ers Kopf.

„In Ordnung~!“

„Tch! Verstanden…“

Noch während er im Augenwinkel zusah, wie die zwei Nekos losliefen, drehte er sich schon wieder zu Landi um.

„Ähh… Warum arbeitest du mit Dämonen zusammen??“, fragte dieser ihn, die Augenbrauen zusammengezogen, „…Sag mir nicht, dass du ein Verräter bist??“, rief er aus und trat einen Schritt zurück.

‚Gibt es etwa eine hinterhältige Verschwörung, die auch einen Verräter umfasst? Wenn ja, kann Grenzstadt dann überhaupt noch gerettet werden…?‘

Landi biss die Zähne zusammen, seine leicht zitternde Hand am Anhänger in seiner Tasche.

‚Verehrter Strahlender Ritter… Was soll ich jetzt nur tun??‘

„…“ Schweigen war Ji Bais einzige Antwort. Statt Worte zu verschwenden, betrachtete er Landi durch die Schlitze seines Helmes genau. Plötzlich zog er sein Langschwert.

„?!“ Landi bedeckte seinen Kopf unwillkürlich mit einem Arm. Doch als er langsam wieder seine Augen öffnete, sah er, dass sich die Klinge des Langschwertes aus Molybdän in einen Troll-Soldaten neben ihn gebohrt hatte.

‘Er hat mit nur einen Schwertstreich einen Troll-Soldaten getötet? Selbst Tempel-Ritter können das nicht!‘

Landi musterte benommen sein Gegenüber.

„Ritter, ich verstehe, dass du wissen möchtest, was genau hier los ist. Aber ich kann dir das nur schlecht erklären, selbst wenn ich wollte.“ Ji Bai wandte sich Lani zu. „Du musst nur eine Sache wissen…“

„Ich… Nein, wir sind auf derselben Seite wie du. Mehr musst du nicht wissen. Und wenn du vermutest, dass dem nicht so ist… Wo sonst kommen diese ganzen Trolleichen sonst her?“

Erst, nachdem Ji Bai ihn darauf hinwies, nahm Landi die zahlreichen abgetrennten Gliedmaßen und Stücke abgeschlagenen Fleisches auf dem Boden war. Offensichtlich waren dies nicht die Überreste von Menschen.

„Auf derselben Seite…?“ Landi kratzte sich verwirrt am Kopf. „Du möchtest mir also sagen, dass Dämonen andere Dämonen angreifen, um Menschen zu helfen?? Ich… Ich verstehe nicht…“

„Hey! Hey~! Ja du, Onkel! Kannst du nicht einfach die guten Absichten von anderen akzeptieren~?“, schmollte Xiaosha mit geschürzten Lippen. Sowohl Ji Bai als auch Landi konnten nicht sagen, wann sie wieder an sie herangetreten war. „Heute ist es doch kalt! Ich wäre auch am liebsten zu Hause geblieben! Jeder würde sich doch lieber einfach in warme Decken hüllen, einfach zu Hause bleiben und nur fernsehen, oder?“

„Das kann ich auch schlecht verstehen…“, meinte Ji Bai, während sein Blick zwischen Xiaosha und einem gewissen Mitschüler, der gerade eine Straßenlaterne als Hammer nutzte, hin und herschwenkte. Dann seufzte er leicht und verstummte kurz.

„Bist du einer der Ritter, die die lokale Niederlassung als Verstärkung geschickt hat? Das hat auch wirklich lange gedauert…“, fragte er nach einigen Sekunden, in denen er Landi kritisch musterte.

„Aber immerhin hast du noch Luft nach oben… Immerhin bist du ziemlich mutig. Das ist was, was ich mag.“, fügte er dem hinzu und schlug Landi auf die Schulter.

Dieser wusste nicht, ob er das Ganze falsch interpretiert, aber irgendwie erinnerte ihn der Tonfall des Ritters, der ihm gegenüberstand, an den eines Lehrers, der dabei war, einen Untergebenen auszubilden.

„…Nein. Wir sind gegen Anweisungen hierhergekommen…“

Ji Bai hob die Brauen. „Ah, also habt ihr gegen die Befehle eure Vorgesetzten und nach eigenem Ermessen gehandelt?

„Ähm…“ Landi verstummte angesichts Ji Bais direkter Antwort, die ihn direkt getroffen hatte. Dieser ‚Ritter‘(?) vor ihm hatte ihn komplett überrumpelt.

„…Auch wenn Gegner vor den Toren stehen, hat das Hauptquartier nichts getan, als auf der Stelle zu treten. Wir befürchteten, dass wir so eine wichtige Chance verlieren würden, also…“

„Somit habt ihr das Risiko, erwischt zu werden, auf euch genommen, um Lorbeeren im Kampf zu sammeln?“

„Nein!“, rief Lani entrüstet aus, sein Gesicht rot angelaufenem und wutverzerrt. „Darum geht es uns nicht! Wie könnte ein Ritter nur sowas wollen?!“

„Oh, warum seid ihr denn dann hergekommen? Du musst doch sicher wissen, dass unabhängig zu agieren, einer Desertation gleichkommt. Ihr alle werdet sicher festgenommen und vor ein Tribunal gebracht werden. Und Erfolge im Kampf zu beanspruchen, ist euch sowieso nicht vergönnt… Du scheinst also nicht zu wissen, wie du mit deinen Vorgesetzten umgehen kannst, richtig? Egal, ob du nun Ritter oder einfach nur normaler Mensch bist, muss du doch wissen, wie man die Welt navigiert.“, brachte Ji Bai mit leicht spöttischer Stimme vor.

„…Ist das das Bild, was du von Rittern hast? Dann gibt es wohl keinen Grund für uns, zu reden! Ich tue nur das, wozu ich verpflichtet und in der Lage, zu tun, bin. Und Schmeicheleien kann ich mir bis nach meinem Tod aufsparen.“ Landi schwieg kurz und erhob dann sein Schwert, um den Wellen an Trollen entgegen zu preschen. Doch hielt ihn eine Hand auf seiner Schulter auf.

„Was soll das?“, fragte er verwirrt, leichte Spuren von Zorn in seiner Stimme.

„Du hast bestanden.“, erwiderte Ji Bai nur, klopfte anerkennend auf die Schulter seines Gegenübers und warf sein Langschwert, sodass sich dessen Klinge tief in das Gesicht eines Troll-Soldaten bohrte.

„Aber ich glaube, dass du aktuell am besten die größeren Verstärkungen treffen solltest, nicht wahr?“, fuhr er fort und deutete in Richtung der großen Anzahl an Molybdän-tragenden Ritter, die gerade im Inbegriff waren, an der Stadtmauer anzukommen.

„Verstärkungen… sind da??“, brachte Landi in Verwirrung nur vor, als er die Truppen und ihre seidenen Banner erblickte.

„Oh“, seufzte Lin Tuo erleichtert. „Es ist nicht mal zu spät. Also ist es nun für uns Zeit, zu verschwinden.“ Nachdem er Huo Lei davon abgebracht hatte, weiter vergnügt Gegner abzuschlachten, ergriff er auch Pian Zi, der nichts Weiteres getan hatte, als auf dem Boden zu sitzen und Mantras aufzusagen. Auch Ke’er, welche nichts als danebenzustehen getan hatte, trat an ihn heran.

„Hallo? Milan? Die Mission ist beendet. Komm bitte vorbei und nimm uns mit!“, sprach Lin Tuo eilig in sein Handy. Nur Sekundenbruchteile später fiel ein Mädchen vom Himmel und landete direkt auf ihm.

„Autsch!“

„Ich bin hier, wie du mich gerufen hast.“, sagte Milan nur, als sie von Lin Tuos auf dem Boden liegenden Körper stieg. Nachdem sie ihren Blick über alle anwesenden schweifen ließ, nickte sie kurz und zeichnete mit zierlichen Fingern einen Kreis auf den Boden.

Undeutliche Wellen schienen durch die Luft zu kreisen und mit einem Lichtblitz verschwanden alle, die im Kreis standen.

Landi hatte dies jedoch noch nicht mitgekriegt. Als er sich daher mit einem „Vielen Dank…“ umdrehte, sah er niemand anderes mehr neben sich. „Hä?“

………………

Kurze Zeit später im sicheren Versteck der Hoffnungs-Grundschule:

„Ähem! Meine liebe Milan, wie wäre es mit einer Entschuldigung? Es ist nicht gerade höflich, deinem Lehrer ins Gesicht zu treten!“

„Herr Lehrer“, begann Lin, ihn auf einen Fakt hinzuweisen, „Milan ist bereits nicht mehr hier.“

„Oh? Ah…. Also wenn das der Fall ist, das… Also… Sag das doch früher.“, brachte Lin Tuo nur vor und wandte sich dann Ji Bai zu, welcher gerade dabei war, mit Ke’er den Ort zu verlassen.

„Ähm… Wieso die Eile, lieber Ji Bai?“

Dieser legte den Kopf schief. „Was ist denn?“

„Können wir etwa nicht miteinander reden, auch wenn nichts los ist? Also, was meinst du? Was hältst du nun von dieser Organisation?“, lachte Lin Tuo freundlich, während er an Ji Bai herantrat und seine Hand auf dessen Schulter legte.

„…In Ordnung, denke ich.“, entgegnete Ji Bai, während er seine Schulter verächtlich aus dem Griff seines Lehrers befreite. Doch gerade, als er seiner Aussage weitere Worte hinzufügen wollte, verließ plötzlich jegliches Blut sein Gesicht. Kreidebleich taumelte er.

‚Meine Liebe~ Du musst etwas Nahrung zu dir nehmen!‘

‚Nein… Ich möchte nicht…‘

‚Falsch, sicher möchtest du~ Komm, gehorche doch deinen Instinkten~ Wieso, nach schon so langer Zeit, versuchst du noch, dich wie ein Ritter zu benehmen?~‘

‚Das ist nicht gut… habe ich zu viel Quellmagie genutzt und daher einen Ausbruch meiner Krankheit ausgelöst…?‘


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