ATAPOW Chapter 71(German)

Kapitel 71 – Flucht


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Kapitel 71 – Flucht

Vollständig überrascht von den Geschehnissen wusste Bai Ji nicht, was sie tun sollte.

‚Wa-Wa-Was ist los? Warum umarmt sie mich? Belästigt sie mich etwa? Und wer zum Teufel soll ‚meine kleine Lin‘ überhaupt sein?‘

Als die Hände, die ihre Taille gegriffen hatten, begannen, an ihr zu reiben, lief ihr Gesicht rot an und sie begann, leicht zu zittern.

Ihre Haut war sehr empfindlich. Sie konnte sich noch an den Zeitpunkt erinnern, an dem in ihr das erste Mal die Existenz namens ‚Bai Ji‘ Form angenommen hatte. Damals war sie komplett nackt gewesen und hatte bei jedem kleinsten Windstoß ein Gefühl der Taubheit verspürt.

Aus diesem Grund hasste Bai Ji es, wenn jemand sie ohne Erlaubnis berührte. Auch wenn sie hochrangigen Adeligen die Hände geschüttelt hatte, war dies nur eine symbolische Geste gewesen; Sie hatte stets die Hände ihres Gegenübers nur kurz berührt und ihre Hand so schnell wie möglich wieder zurückgezogen.

Somit war für ihre besonders empfindliche Haut das Gefühl, so plötzlich berührt zu werden, einem Elektroschock ähnlich, was dafür sorgte, dass sie zu zucken begann.

„Hehe~ Kleine Lin~ Du sagst immer wieder, mir fern bleiben zu wollen, mir, Anna, deiner Mutter! Und doch sprechen deine Taten eine ganz andere Sprache und du springst direkt in meine Umarmung, nicht wahr~?“, sprach Anna, während sie weiter Bai Jis Taille abtastete. Ihr Schul-Badeanzug schien quasi an Bai Ji zu kleben.

‚?? Lin? Anna? Was ist hier los?‘, rief diese schweigend. ‚Verwechselt sie mich etwa mit der kleinen Made?‘

„Hehe~ Lin, ich weiß, dass du noch jung bist du da deine Mama-Energie wieder auffüllen musst~ Aber leider kommt dir dein Ruf und dein Image in den Weg, also kannst du nur im Privaten Aufmerksamkeit einfordern, richtig? ~Haha, deine Mutter weiß alles. Lin, du bist ein Kind, das es liebt, wenn deine Verwandten dich bewundern~“

………….

Zum selben Zeitpunkt in einer gewissen Wohnung auf dem Gelände der ‚Hoffnungs-Grundschule‘:

Lin saß gerade auf ihrem Bett und hatte ein Handtuch auf ihren Schultern liegen – Sie hatte gerade geduscht.

„Hatschi~“

Eine kurze Spur von Zweifel zuckte über ihr Gesicht.

‚Eine Erkältung? Können wir Vampire überhaupt eine Erkältung kriegen?‘

………….

‚Keine Panik! Das ist doch nicht viel! Auch wenn es ein großes Problem wäre, gibt es doch keinen Grund, in Panik zu verfallen!‘

Doch Annas Hände begannen, ihre Taille hochzuwandern, was dafür sorgte, dass Bai Ji alle Haare zu Berge standen.

Diese Art des Berührens war viel zu stimulierend für Bai Jis empfindliche Haut. Ihr Gehirn drohte, unter dem heftigen Ansturm an Nervensignalen komplett auszusetzen. Doch selbst in diesem Zustand waren ihr einige Fakten aufgefallen…

Dieses Mädchen, die einen ähnlichen Körperbau wie sie selbst hatte, war sehr wahrscheinlich die Mutter einer gewissen ‚Kuh‘.

‚Es gibt wirklich keine Gerechtigkeit! Was ist nur mit dieser Welt falsch? Die der Mutter sind viel kleiner als die ihrer Tochter… Ah, ich habe schon fast vergessen, dass sie beide Vampire sind.‘

„Uhh~ Meine kleine Lin, es ist schon viel zu lange her, dass du deine Mutter umarmst hast~ Du solltest häufiger an meiner Seite sein und auch in meinem Bett schlafen. Deine Mutter wünscht sich auch sehr, dass jemand jeden Tag an meiner Seite ist~“

‚Ahh… Halt, Stop! Ich bin nicht diese Kuh, also fass mich nicht da an!‘

‚Ähhh!? …W-Wie k-kalt! …D-Das ist unmoralisch! Sie hat sogar mit ihrer Hand ein Gefühl von meinen… kriegen wollen! Dieses Verhalten gehört sich für eine Adelige nicht!‘

„Hä? ~Lin, deine Haut scheint sehr viel sanfter geworden sein~? Hast du vor kurzem in Milch gebadet?“, fragte Anna, während sie sie sich weiter, ohne eine Ahnung zu haben, mit wem sie es zu tun hatte, gegen Bai Jis Rücken presste. Ihre kleinen Beine waren gerade dabei, sich um die Taille der anderen Vampirin zu wickeln.

‚Uhh~‘

„Ich habe irgendwie das Gefühl, dass dein Körper deutlich zierlicher geworden ist~ Kann es sein, dass ich mich irre?“ Anna legte ihren Kopf verwirrt schief und griff mit einer Hand nach Bai Jis kleinem Bauch. Das Gefühl, dass Anna dort verspürte – als ob sie Marshmallows berührte – verleitete sie unwillkürlich dazu, einmal zuzukneifen.

Bai Ji versuchte, ihren Mund zu bedecken, doch war es vergebens. „Ahh~“

„…Lin? Hast du etwa eine Erkältung? Wieso klingt deine Stimme plötzlich so kindlich?“

‚Ahhhh~! Ich werde auffliegen! Ich werde gleich auffliegen! Das wird mein Ende sein! Was soll ich tun… Ähhhm, da es schon dazu gekommen ist, sollte ich irgendwas vortäuschen, eine Gelegenheit finden und abhauen! Sie hat ja schließlich mein Gesicht nicht gesehen, also ist alles in Ordnung…‘

„L-liebste Mutter~ Könntest du bitte deine Beine lockern?~“ Während Bai Ji diese Worte sprach, fühlte sie Schmerzen, als ob sie sterben würde. Ihr Gesicht war komplett rot angelaufen vor Scham.

„Hä?“ Anna runzelte die Brauen. „Kleine Lin, du hast mich noch nie ‚Mutter‘ genannt~ Warum machst du heute also-…?“

Doch bevor sie ihre Frage beenden konnte, brach Bai Ji aus der Umklammerung ihrer Beine aus, stand – mit einem Handtuch um den Kopf gewickelt – auf und rannte mit aller Kraft in Richtung des Eingangsbereiches. Bai Ji wollte diesen Ort so schnell wie möglich verlassen.

„Hä? ~Lin, mein Kind, du…“ Der Wind, der von der Tür hereinwehte, hob eine Seite des Handtuches um Bai Jis Kopf an und enthüllte eine Strähne reinen, silbernen Haars frei von jeglichen Verunreinigungen.

Anna öffnete ihren Mund, verfolgte die andere Vampirin aber nicht. Stattdessen runzelte sie in Gedanken ihre Brauen.

Obwohl es eine ansehnliche Anzahl an Vampiren unter den Schülern dieser Schule gab, so besaßen nur sie selbst und Lin eine königliche Abstammung. Es sollte also niemandem mit silbernen Haaren einer solchen Reinheit hier geben. Vielmehr sollte so eine Person eigentlich auch nicht an diesem Ort auftauchen.

Anna verstand genau, was die Bedeutung einer Vampirin mit reinem silbernem Haar war.

Ihr Blick fiel auf zwei Objekte, die auf der Wassermatte im Schwimmbecken lagen.

Ohne zu zögern betrat sie das Becken. Ihr schien es egal geworden zu sein, dass sie nun im Badewasser einer anderen war.

„Haarklammern?“, fragte Anna in den Raum, als sie die beiden Haarklammern in Form von Fledermausflügeln, welche Bai Ji nicht mit sich hatte nehmen können, aufhob. Ihre Augen verengten sich.

Eine Reihe an eilenden Schritten ertönte im Gang vor dem Baderaum.

„Es tut mir furchtbar leid… Hochmeisterin Anna. Vorhin kam ein Schüler, der einen privaten Baderaum dringlich benötigte. Sein Gesicht war kreidebleich und es ging ihm schlecht, also habe ich gedacht, dass ich ihn eventuell kurz diesen Raum nutzen lassen könnte und anschließend Eure Zeit verlängern könnte… Es tut mir leid, ich werde gerne Euer Wasser austauschen!“, erklärte die junge Empfangsdame vom Tresen, während sie sich noch nach Luft ringend am Türrahmen festhielt.

„Alles ist in Ordnung.“, entgegnete Anna ihr und steckte die beiden Haarklammern in ihren klitschnassen Schul-Badeanzug.

„Äh? Ihr seid nicht wütend? …Wie schön, ich werde Euch so schnell wie möglich das Wasser wechseln…“

„Das wird nicht nötig sein.“

„Ich… Hä? K-Könnt ihr das bitte wiederholen?“ Die Empfangsdame war ziemlich verwirrt.

Schließlich wusste sie, dass diese Vampirin sehr von Sauberkeit besessen war. Als die Verantwortliche für die öffentlichen Bäder konnte sie dies sehr gut nachvollziehen.

‚Sie nutzt doch eigentlich immer nur frisch geöffnete Einwegprodukte, selbst wenn sie isst! Es ist unmöglich, dass diese Mysophobe, deren Hygienestandarts so streng sind, dass sie nur mit ihrer eigenen Tochter ihre persönlichen Gegenstände teil würde, einfach so Badewasser, das schon jemand anderes genutzt hat, weiterverwendet! Das ist wirklich unvorstellbar!‘

„Das wird nicht nötig sein. Wenn du das Wasser wechselst, wird das alles nur verzögern. Und so könnte ich doch die Folgen, die ich dann verpassen würde, nicht nachholen~ Wo ich schonmal dabei bin, ist dir zufällig ein Mädchen mit einem Handtuch um ihren Kopf entgegengerannt?

„Äh? Ah, nein…“

„Oh~ Dann… erinnerst du dich noch daran, wie der Schüler, der diesen Raum nutzen wollte, aussieht?“

„Hmm… Ich habe ihn nur flüchtig gesehen, also konnte ich nicht auf seine Gesichtszüge achten.“

„Ich verstehe~ Vielen Dank für deine harte Arbeit. Du kannst an deinen Arbeitsplatz zurückkehren. Alles ist in Ordnung.“ Anna lächelte süß.


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