ATAPOW Chapter 44(German)

Chapter 44 – Eine laute Invasion


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Chapter 44 – Eine laute Invasion

„Dritter Bruder, mich stört es nicht, wenn du dich abreagieren möchtest, aber bitte vernachlässige deine Aufgaben nicht! Wenn du dich nicht änderst, wirst du irgendwann noch auf einer Frau sterben!“, äußerte ein Troll, der am Rande des Zeltes saß, seine Kritik. Er trug eine feste Lederrüstung.

„Haa… Zweiter Bruder! Es ist ja nicht, als ob wir schon seit fast drei Monaten hier an diesem verfluchten Ort wären! Vergönnst du mir also auch nur ein bisschen Spaß?! Mein Tag besteht doch nur aus Essen und Schlafen! Wie kann ich das sonst aushalten?“, entgegnete der Dritte Bruder widerwillig.

„Ahhh, was deine Fähigkeiten angeht, bist du mir und dem Ersten Bruder nicht unterlegen, aber… Deine Persönlichkeit… Wie auch immer! Morgen wirst du dich so sehr, wie du möchtest, austoben können. Unser Informant hat uns mitgeteilt, dass die Verteidigung der Menschenstadt schwächer wird und nun auch das letzte Problem gegangen ist. Ist dir klar, was ich damit meine?“

„Ohh! Ist die Zeit also gekommen??“, erst jetzt wand der Dritte Bruder seinen Blick von den Brüsten der Nekos ab und wurde munter. Sein grobschlächtiges Gesicht erfüllte nun Aufregung und Blutdurst.

„Richtig.“

„Wie schön!! Nach drei langen Monaten kann meine Axt endlich wieder Blut schmecken! Ich wollte schon immer mal meinen Spaß mit Menschen haben!“, rief der Dritte Bruder böswillig aus.

„Denk aber daran, es nicht zu vermasseln! Ob wir scheitern werden oder Erfolg haben, hängt davon ab, wie wir vorgehen. Diese drei Monate, die wir an so einem Ort gewartet haben, müssen es wert gewesen sein! Bedenke, dass die Erwartungen des Häuptlings auf uns ruhen…“, sagte er seinem Gegenüber. Doch der Anblick des Dritter Bruders erinnerte ihn an dessen extrem ungeduldigen Charakter und ließ ihn einen Seufzer ausstoßen.

„Jajaja! Ich bin kein guter Anführer, aber habe ich euch beide eigentlich jemals enttäuscht, wenn es ums Kämpfen geht? Keine Sorge, überlass das einfach mir! Ich werde an vorderster Front unsere Soldaten anführen!“, rief der Dritter Bruder voller Vorfreude.

„Gut.“, der Zweite Bruder kniff seine Augen zusammen, „Aber wir müssen Morgen vorsichtig vorgehen. Die verfluchte Barriere muss abgeschaltet werden… Unser Informant hat uns zum Glück schon den Zeitpunkt der Wartung genannt. Während dieser kurzen Zeit ist die Barriere zeitweise deaktiviert. Und genau dann wird er uns die Tore der Stadt öffnen. Erst schicken wir ein kleines Team rein, um den Kern der Barriere zu zerstören und dann kann das Schlachten beginnen.“

„Hä?“ Der Dritte Bruder verzog unzufrieden seinen Mund. „Wieso so aufwendig? Warum nutzen wir nicht gleich die Zeit aus und schicken unsere ganze Armee rein? Wäre das nicht besser? Was soll der Aufwand?“

„Es muss so sein. Bitte hör auf meine Warnung und handle nicht ohne Vorsicht! Wenn die Tore zu lange aufstehen, ist das zu auffällig. Die Identität unseres Insiders muss geheim bleiben! Er und seine Einsichten sind viel mehr wert als eine kleine Grenzstadt!… Warum machen wir es nicht einfach so, dass wir zuerst eine ganz normale Belagerung vortäuschen? Wir können das Öffnen der Tore sogar den Dunklen Rittern in die Schuhe schieben…“ Das Lächeln des Zweiten Bruders triefte vor Durchtriebenheit.

„Ok, ich verstehe! Also, Zweiter Bruder, möchtest du, dass ich das Infiltrationsteam heute Nacht anführe?“, fragte der Dritte Bruder und neigte sich leicht nach vorne.

Der Zweite Bruder schüttelte seinen Kopf und hob die Brauen. „Überhaupt nicht. Du bist nun einmal zu direkt und rücksichtslos. Ich habe schon einen anderen Kandidaten für die Aktion heute Nacht im Blick.“

„Hä? Meinst du etwa diesen Volltrottel, den Vierten Bruder?“, rief der Dritte Bruder überrascht aus.

„Spar dir diese Worte bis zum Tag, an dem du ihn besiegen kannst. Im Kampf beim langen Hügel hat er mit Leichtigkeit im Alleingang mit vier goldenen und siebzehn silbernen Rittern aufgenommen! Obwohl er im Nachteil war, hat er es sogar geschafft, 5 der silbernen Ritter gefangen zu nehmen. Was kannst du dem entgegensetzen?“, entgegnete der Zweite Bruder mit verengten Augen.

„Tch… Das war nur, da ich nicht dort war. Die Truppen der Menschen waren so schwach, dass sie beim kleinsten Widerstand zusammengebrochen sind. Vierter Bruder war einfach nur glücklich genug, so eine Gelegenheit gekriegt zu haben…“, murmelte der Dritte Bruder widerspenstig.

„Wie auch immer, ruh dich am besten erstmal aus. Wenn alles gut geht, werden wir morgen früh vorrücken.“

„Tch, wieder nichts für mich zu tun…“, verzog der Dritte Bruder seine Lippen ungehalten und wandte seinen Blick wieder den Nekos, die auf dem Boden mit gesenkten Köpfen kauerten, zu.

Ihm war deutlich anzusehen, dass er nach einem Ventil suchte, durch das er seinen Zorn ablassen konnte.

„Ah, bevor ich es vergesse: Ich erinnere mich daran, dass dir eine kleine Katze weggerannt ist?“

„Ja… Und sie war sogar von bester Qualität! Ich hätte nie gedacht, dass sie wirklich wegrennen würde… Ha! Wenn ich sie irgendwo finden sollte, kannst du dir sicher vorstellen, wie ich mich um sie kümmern werde!“, spuckte der Dritte Bruder aus. Ohne zu zögern griff er eine der Nekos und zerrte sie, die noch verzweifelt um Gnade bettelte, in den hinteren Bereich des Zeltes. Die anderen Nekos wussten, dass sie sie nie wieder lebendig sehen würden, und kauerten verängstigt auf dem Boden.

…………..

„Jetzt mal im Ernst! Warum muss ich mit dir einkaufen gehen?“, grummelte Ji Bai ärgerlich, während er vor seiner Begleiterin mit den Händen in den Taschen herlief.

„Das haben sie eben als Bestrafung für uns ausgesucht. Ich möchte schließlich auch nicht gerne nach dem Essen mit einer Kakerlake zusammen reisen.“, antwortete Lin und nahm eine dicht beschriebene Notiz hervor, die sie mit hochgezogenen Augenbrauen musterte.

„Es fehlt Gemüse. Wir müssen zuerst zum Lebensmittelmarkt.“

Ji Bai blieb stehen und drehte sich demonstrativ um: „Warum sollte ich überhaupt auf dich hören?“

„Du musst nicht mitkommen… Das ist alles dir überlassen.“, sagte Lin und lief, ihn ignorierend, selbst vor.

„…Tch!“

…………..

„Hier, halt das mal.“, sagte Lin, als sie Ji Bai einen Beutel voll mit Kohl und Spinat in die Hand drückte. Sie selbst trug Wollhandschuh.

„Hä? Soll ich das etwa tragen, nur weil du es so sagst? Warum überhaupt ich?“, stieß Ji Bai verächtlich aus.

„Weil du ein Mann bist. Zumindest mehr oder weniger…“, entgegnete die Vampirin ihm, während ihn sein Unterbewusstsein den Beutel entgegennehmen ließ.

„Hey! Wieso ‚mehr oder weniger‘?! Weißt du etwa nicht, was ich tun werde, wenn du dich nicht genau erklärst?“ Doch Lin hatte sich schon wieder auf den Weg gemacht und nur leere Luft hinterlassen.

„Als nächstes stehen einige Rohstoffe auf der Liste.“, meinte die Vampirin unbeeindruckt, ohne dabei Ji Bai anzusehen.

„…Denkt diese Parasitin etwa, dass ich eine Art Sklave wäre?“, murmelte dieser mit zuckendem Mundwinkel.

Doch bevor er ihr hinterlaufen konnte, ertönte ein markerschütternder Knall. Sowohl Lin als auch Ji Bai schmissen sich auf den Boden.

Einige kleine Risse begannen sich, in den Kacheln der Decke zu zeigen…


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