ATAPOW Chapter 43(German)

Kapitel 43 – Schläferagenten


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Kapitel 43 – Schläferagenten

„Hmm…“, Lin Tuos Mundwinkel zuckten, während seinen Blick durch den Klassenraum schweifen ließ. „Aus der Stimmung hier schließe ich, dass…“

„Wie wäre es hiermit: Lasst uns doch vor dem Beginn des Unterrichts noch einige Spiele spielen, die unsere Zusammenarbeit verbessern.“

…………..

„Scheiße!“ Ji Bai trug einen düsteren Ausdruck auf seinem Gesicht. „Warum muss ich mit dir in einem Team sein? Das ist echtes Pech…“ Er blickte auf die eiserne Kette, die ihn und Lin zusammenband.

Auch der Vampirin schien die Situation nicht zu gefallen. Zumindest ausgehend von den unansehnlichen Emotionen, die ihr Gesicht zierten, als sie sich zu Ji Bai umdrehte. Es wirkte wie der Gesichtsausdruck, den Menschen zeigen, wenn sie einen Haufen Dunghaufen sahen oder von Vampiren, denen man Knoblauch anbietet.

Xiaosha und Huo Lei waren das andere Team, der Scharlatan Pian Zi hingegen war übergangen worden, saß nun in einer Ecke und malte Kreise auf den Boden.

„Die Regeln dieses Spiels sind ganz einfach: Die Gruppe, die die andere Seite zuerst erreicht, hat gewonnen. Ah, und die Gruppe, die verloren hat, erhält eine Bestrafung.“, sprach Lin Tuo durch einen Lautsprecher von der Zuschauertribüne.

„Tch…“ Lin runzelte die Brauen und schaute Ji Bai zu, wie dieser sich – anscheinend vor seinem Schicksal kapitulierend – aufwärmte.

„Bitte bewege dich gleich nicht mehr. Ich mache das schon.“

„Hä? Was?“ Doch bevor Lin erklären konnte, was sie ihm sagen wollte, ertönte schon der Pistolenschuss, der den Start des Spiels signalisierte.

Lin begann, sich zu konzentrieren und trat Ji Bai dann in den Schritt. Als sich dieser voller Schmerzen auf dem Boden hin und her wand, fokussierte sie ihren Blick auf die Ziellinie.

Anschließend konnte auf dem Sportfeld eine Reihe an elendiger Wehklagen, sowie das Geräusch von Stoff, der über Gras scheuerte, gehört werden…

Was zu sehen war, war mit dem Anblick eines Bootes vergleichbar, welches einen Surfer hinter sich herzog. Lin Tuo konnte dem Ganzen nur ungläubig zusehen.

…………..

„Du dreckige Parasitin, was sollte das!?“, schrie Ji Bai, noch während er Reste von Gras und Dreck von seiner Kleidung klopfte, die Vampirin an. Lin hingegen trug wieder ihren ausdruckslosen Blick.

„Ich wollte nicht mit dir zusammen bestraft werden.“, entgegnete die Silberhaarige.

„Und war es erfolgreich?! Haben wir gewonnen?!“

„Nein.“

„Miststück!“

„Es war nicht mit Absicht.“

„Ha! Ha!“, stieß Ji Bai zwei kurze Lacher aus. „Wer zum Teufel würde dir das glauben!?“ Als er vom Boden aufstand, erblickte er das Lächeln eines Katzenmädchens mit goldenen Haaren, deren Gesicht voller Siegesfreude strahlte. Wut stieg in ihm auf.

„Ähem… Also gut, dann mal das nächste Spiel. Die Gruppe, die gerade verloren hat, hat immer noch die Chance, am Schluss die Sieger zu sein. Es geht schließlich darum, wer bei drei Spielen am häufigsten gewinnt.“, beschwichtigte Lin Tuo ihn hastig. Und somit begann die zweite Runde…

‚Okay, ein Vertrauensfall… Und die Gruppe, welche als erste zwanzig Mal erfolgreich war, hat gewonnen.‘

‚Hmm, das benötigt Hautkontakt, sogar eine ganze Menge…‘

„Tch!“ Zwei Schüler äußerten laut und deutlich ihre Ablehnung.

„Ich brauche noch Zeit, um mich vorzubereiten.“, sagten Ji Bai und Lin gleichzeitig.

Eine kurze Zeit später, traten beide in dicker, schwerer Kleidung, die ihre Körper von Kopf bis Fuß bedeckte, auf das Feld.

„Ähm…“ Der Anblick der beiden machte Lin Tuo sprachlos. Er musste unwillkürlich an Komikern denken.

„Also schön, die erste Gruppe: Lin und Ji Bai.“

Diese standen nebeneinander und starrten beide gerade nach vorne; Nicht einmal im Augenwinkel wollten sie den jeweils anderen sehen.

„Fertig? …Und los!“

„Haha…“ Die Spur eines niederen Lächelns zierte Ji Bais Mundwinkel.

Jemanden, egal, ob das Opfer ein prahlerischer und selbstgerechter Ritter war, oder nicht, durch den Dreck zu zerren war etwas Brutales und Unmenschliches. Jedoch war angesichts des bösartigen Lächelns ihres Partners nun jede Spur von Reue, die Lin gehabt haben hatte, aus ihrem Geiste verschwunden.

Ji Bai stellte sich hinter Lin, griff ihre Ellenbogen, zog an ihren Armen und warf sie über seine Schulter.

„Haahh!“

Leichte Rauchschwaden stiegen vom zertrümmerten Boden auf. Es war jedem offensichtlich, wie viel Kraft Ji Bai für den Wurf verwendet hatte.

„Oh, Entschuldigung! Es tut mir leid ich habe wohl ein wenig zu viel Kraft verwendet. Das wollte ich überhaupt nicht, hehe…“ Als er sah, wie Lin im Boden steckte – nur ihr Kopf ragte heraus – und sie immer noch einen äußerst ruhigen Gesichtsausdruck trug, konnte er sein Lachen nicht mehr zurückhalten. Er sorgte sich nicht im Geringsten um ihre Sicherheit.

„Team 1 scheidet aus! Das Spiel endet hier!“, rief Lin Tuo mit gepeinigtem Blick.

Eigentlich wäre auch dieser Wettbewerb für Lin und Ji Bai ein sicherer Sieg gewesen. Aber nur, wenn sie zumindest den Anschein, zusammen zu arbeiten, gewahrt hätten. Der Größenunterschied zwischen Nekos und Trollen machte ein Vertrauensfall schließlich für das zweite Team unmöglich. ‚Ich habe euch beiden einen Sieg geschenkt, und doch habt ihr es vermasselt. Was soll ich denn sonst noch tun…‘

…………..

„Möchtet Ihr wirklich schon gehen? Bleibt doch noch einige Tage. Es tut mir leid, wenn ich Euch keine angemessene Unterkunft bieten konnte.“, sagte Lan Yu unterwürfig.

„Keine Sorge. Es ist halt so, dass ich mich im Hauptsitz um einige Sachen kümmern muss. Kleiner Lan, wir leben in wahrhaft außergewöhnlichen Zeiten. Ah, ich werde auch Bericht über das, was hier geschehen ist, erstatten… Kümmere dich bitte mit Sorgfalt darum. Egal was geschieht, vergiss niemals, dass du ein Ritter bist.“, riet Manda seinem Schüler wohlwollend.

Lan Yus Augen zuckten leicht, bevor er antwortete: „Verstanden. Ich werde mich bemühen, Euren Erwartungen zu entsprechen.“

Manda nickte: „Mhm.“ Ohne ein weiteres Wort zu sprechen, trat er in das magische Portal, welches exklusiv von Mitgliedern des Ritterordens des Strahlenden Ritters genutzt werden konnte.

Als er im Portal stand, strahlten die Runen, welche in die Steine, die es umgaben, geschnitzt waren, ein goldenes Licht aus. Dieses Leuchten wurde intensiver und legte sich über Mandas Körper, der sich dabei in Luft aufzulösen schien.

Erst als das Licht erloschen war, entspannte sich Lan Yus angespannter Gesichtsausdruck. Er seufzte erleichtert.

…………..

Auf einem Landstrich, viele Kilometer, nicht nur von Grenzstatt, sondern auch vom Gebiet der Menschheit an sich entfernt, leuchteten kristalline Lichter auf.

Der Boden des staubigen Tals, des Ortes eines lange vergangenen Kampfes, war gelblich verfärbt. Diese unwirkliche Umgebung hatte dafür gesorgt, dass die Überreste des Schlachtfeldes noch immer den Elementen ausgesetzt waren. Niemand könnte sich vorstellen, dass an diesem Ort auch nur ein Lebewesen überleben konnte.

Doch was war die Wahrheit hinter diesem Tal? Sie lag hinter einer schwachen, kaum wahrnehmbaren magischen Barriere verborgen.

„Was machst du! Das Wasser ist schon kalt!“ Ein wütendes Geschrei ertönte, begleitet von dem Geräusch eines Schlages. Eine schwache und zierliche junge Frau lag bewusstlos auf dem Boden. Die anderen Nekos im Zelt zitterten panisch; Sie waren in Todesangst gefangen.

Alle trugen silberne Halsbänder mit ungewöhnlichen Verzierungen um ihre abgemagerten Nacken und ihnen allen konnte man Unterernährung deutlich ansehen.

In der Mitte des Zeltes saß eine gewaltige Gestalt mit rötlicher Haut auf einem Sitz, der mit Tierhäuten überzogen war. Seine von Aggressionen geprägten Augen verengten sich auf die paar Nekos, die kraftlos und in größter Angst auf dem Boden knieten. Anschließend öffnete er seinen Mund:

„Ihr erbärmlichen Wesen seid wirklich der Abschaum unter uns Dämonen! Was unterscheidet euch überhaupt von Menschen!“ Er musterte mit lüsternem Blick einige der Nekos, die im Vergleich zum Rest der Gruppe noch recht gesund aussahen.

Diese Unglücklichen erbleichten; Jegliches Blut verließ ihr Gesicht und ließ nur Todesblässe zurück. Sie alle hatten schon oft genug gehört, wie brutal, wie bösartig dieser Troll vor ihnen war.

Alle, die er ergriffen und auf sein Bett geschmissen hatte, waren anschließend eines gewaltsamen Todes gestorben. Gar hatte er Spaß an derartigem; Häufig rief er Verwandte von seinen letzten Opfern in sein Zelt und genoss es, wie sie litten…

Dieser Dämon war bis in seinen Kern verdorben! Gar waren aus Sicht dieser armen Gruppe an Nekos alle Trolle, mit nur einigen, wenigen Ausnahmen, verdorbene Kreaturen.

Auch wenn sie generell eine freundlichere Einstellung hatten, waren die Spuren der Verwüstung durch verschiedene Fraktionen, die ihre Spezies erfahren hatte, nicht an den Nekos vorbeigegangen. Ihre friedliche Art hatte sie zum Gespött aller Dämonen gemacht.

Schwach zu sein, war ihre Sünde.

Auch wenn sie im Kampf generell stärker als Menschen waren, waren sie schon seit langem von anderen Dämonen unterdrückt worden. Schon zu oft waren die Frauen ihrer Spezies von Sklavenhändlern als ‚Goldstücke‘ bezeichnet worden. Ihre ganze Spezies stand vor dem Abgrund.


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