Kapitel 25 – Was ist das für eine Entwicklung?
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Kapitel 25 – Was ist das für eine Entwicklung?
„Du bist der Neue, von dem die Brillenschlage gesprochen hat?“ Die Augen des ein weißes Kleid tragenden Mädchens versprühte leichte Abneigung. Nachdem sie Ji Bai in Ruhe abgeschätzt hat, gab sie ihm ihre Einschätzung: „Wenn man dich sieht, erhält Armut eine ganz neue Bedeutung.“
‚…Dem kann ich nichts entgegnen.‘
Ji Bais Mundwinkel zuckten. Gerade als er Lin Tuo wieder etwas fragen wollte, fiel ihm ein, dass der Anruf vor kurzem geendet hatte.
„Dein Körper ist trotzdem in guter Verfassung~“, sagte das Mädchen, als ihr Blick auf Ji Bais dünnen Pullover fiel. Sie nickte und sah ihn wohlwollend an.
„Folg mir~“ Sie verschwendete keine Worte und führte Ji Bai in Richtung eines schäbigen Gebäudes in der Nähe der Bushaltestelle, das ‚Sternenerleuchtetes Gebäude‘ hieß.
‚?? Wollten wir nicht zu einer Niederlassung des Ordens gehen? Was soll also diese Ruine?‘
Leider war niemand anwesend, um Ji Bai seine Zweifel zu nehmen. Und auch das Mädchen, das vor ihm herlief, schien nicht die geringste Absicht zu haben, dies zu tun.
Ji Bai hatte bereits einige Probleme mit diesem Ritterorden. Warum wurde ihm ein Kind als Kontaktperson zugewiesen? Auch wenn er viele der Fragen, über die er nachdachte, beiseite gewischt hatte, hatte das Mädchen einen ziemlich eigenen Eindruck hinterlassen; Wie dicke Nerds, die Vodka tranken. Ihr Aussehen und ihr Verhalten standen im großen Kontrast zueinander, also erschien es ihm auch so, als ob mehr als nur das Offensichtliche hinter ihrem kindlichen Erscheinungsbild steckte.
Doch, traurigerweise, ließen ihm die Ereignisse keine weiteren Überlegungen zu. Gerade, als Ji Bai wieder begann, in Gedanken zu versinken, sah er, dass das Mädchen, dem er folgte, schon recht weit von ihm entfernt war. Dies riss ihn aus seiner Trance. Wenn er sich nicht beeilte, würde er sie nicht mehr einholen können.
Seine Gedanken beiseite wischend beschleunigte er sein Tempo und eilte ihr hinterher. Eigentlich war sie nicht wirklich schnell unterwegs; Da sie kleiner als er war, waren auch ihre Schritte kleiner als seine. Es wirkte so, als ob sie einen Spaziergang unternehmen würde. Und doch überraschte Ji Bai, dass der Abstand zwischen ihnen auch dann noch größer wurde, als er versuchte, seine Größe zu nutzten, um sie einzuholen.
Überrascht beschleunigte er seine Schritte noch weiter. Erst, als er quasi schon rannte, kam er ihr wieder näher.
„Bitte… Was machen wir hier? Ist die Niederlassung vielleicht unter diesem Gebäude? Vielleicht tief unter der Erde oder so?“, fragte Ji Bai zweifelnd, als er sie mit großem Aufwand eingeholt hatte.
„Hast du zu viele Science-Fiction-Filme gesehen, Onkel?“, antwortete das Mädchen, ohne ihren Kopf zu ihm umzudrehen.
Ji Bais Mundwinkel zuckten. „O-Onkel? Also bitte… So alt bin ich doch nicht, oder?“ Es erschien ihm, als ob er einige Jahre seines Lebens verlieren würde, wenn er weiter auf die Worte des Mädchens eingehen würde.
„Oh! Wie heißt du eigentlich? Du hast dich immer noch nicht vorgestellt.“
„Milan.“, entgegnete das Mädchen halbherzig.
„Ah. Möchtest du eventuell…“
Milan zog ihre Augenbrauen zusammen. „Du nervst. Wir sind doch nur Fremde, nicht wahr?“ Ihre Stimme trug ein wenig Ungeduld mit sich.
Ji Bai öffnete seine Hand und zeigte ihr die Süßigkeit in seiner Hand. „Ähm… Ich habe mich nur gefragt, ob du dieses Bonbon möchtest. Er bringt mir nichts, wenn ich ihn einfach nur mit mir trage.“
Doch Milans Reaktion bestand aus einem verächtlichen Blick. „Dieses billige Zeug ist nicht mal 30 Cent wert! Wenn ich es essen würde, müsste ich Angst haben, Durchfall zu kriegen.“ Jedoch verfiel sie sofort in Gedanken, als ob ihr etwas Wichtiges eingefallen wäre.
„Dieser Bonbon… Hast du ihn etwa von einem in Lumpen gehüllten, silberhaarigen Mädchen bekommen?“, erkundigte sich sie argwöhnisch.
„Ähhh? Woher weißt du das?“, rief Ji Bai geschockt aus.
„Pfft…! Hahahaha…“ Milan, deren Gesicht bisher nur eine Maske der Kälte gewesen war, begann, laut und ausgelassen zu lachen. „Du, du hast dir das tatsächlich gekauft?!“ Ohne auf ihr Erscheinungsbild zu achten, zeigte sie mit ihrem Finger auf ihn.
Ji Bai fühlte sich etwas ratlos. „…Wieso lachst du?“
„Pfft… es, es ist nichts~ Wobei… Wie viel Geld hast du dafür ausgegeben~?“, fragte Milan mit ernstem Blick, nachdem sie es geschafft hatte, sich wieder unter Kontrolle zu bringen.
„Weiß ich nicht, kein Plan.“
„Also recht viel?“
„Glaube schon.“
„Pfft… Ich nehme zurück, was ich gesagt habe! Du bist wirklich ein großer Wohltäter! Wenn es mehr wie dich gäbe, hätten es Betrüger leichter.“
Ji Bai war voller Schock. „Möchtest du mir sagen, dass ich betrogen wurde??“ Er konnte sich daran erinnern, dass das in Lumpen gehüllte Mädchen im kalten Wind gezittert hatte. Er konnte einfach nicht glauben, dass das ein Schauspiel gewesen sein soll.
Fertig mit ihrem Lachen, wurde Milans Gesichtsausdruck wieder ein Neutraler. „Auch gut~ Vergiss es. Du wirst es wahrscheinlich sowieso bald verstehen. Folge mir erstmal weiter.“ Nachdem sie Ji Bai signalisiert hatte, ihr zu folgen, öffnete sie die gläserne Tür des Gebäudes und trat hindurch.
Der schäbige Innenraum war verlassen. Er bestand aus rissigen Wänden und altmodischen Fliesen. Es war offensichtlich, dass es lange her war, dass sich jemand um das Gebäude gekümmert hatte. Ein kalter Windstoß fegte vorbei und verwehte einiges an Altpapier auf dem Boden.
‚Diesen Wetter möchten auch diejenigen, die Altpapier sammeln, nicht aus dem Haus? Wobei… Ich bin mir sicher, dass es so einige Bettler gibt, die mehr Geld als ich haben.‘
‚Also… Wieso hat mich Milan hierhergebracht?‘
„Folge mir hier rein.“ Ohne die Fragen, die in Ji Bais Kopf umherschwirrten, zu beantworten, brachte Milan ihn zu einer Toilette. In dem Geschoss, in dem sie waren, gab es nur eine Einzige, deren Türschild bereits vor langem abgefallen war.
„?! Was zum Teufel! Das hier…“ Ji Bais Blick huschte überrascht zwischen der Tür der Toilette und Milan hin und her.
‚Verdammt! Sie bringt mich zu einer Toilette! Heißt das etwas, dass ‚es‘ als nächstes geschehen wird? Könnte es wirklich sein…