ATAPOW Chapter 118(German)

Kapitel 118 – Wie kann ich reden, wenn du mir keine Luft lässt?


Previous Chapter|Index|Next Chapter

Kapitel 118 – Wie kann ich reden, wenn du mir keine Luft lässt?

„Hast du genug gestarrt?“

Auch wenn ihre jugendliche Stimme so süß wie Honig klang, trug sie doch eine eisige Kälte sowie Spuren von Ungeduld mit sich, die im großen Gegensatz zu ihrem jungen Erscheinungsbild standen. Dies weckte das Gehirn des dritten Troll-Bruders wieder aus seiner Trance.

Langsam schüttelte er seinen großen Kopf. Der Ort, der den Geist eines jeden wandern ließ – das absolute Territorium zwischen ihrem Rock und ihren weißen Socken – schien mit Magie verstärkt worden zu sein und brachte ihn immer wieder dazu, seinen Blick darauf zu werfen.

„Fledermäuse, Flügel… Also bist du eine Vampirin? War das eben nur eine Ablenkung?“

Der dritte Troll-Bruder blickte das silberhaarige Mädchen, welches über dem Kanal schwebte, verwundert an. Unter ihr, auf der Oberfläche des reißenden Stromes, war eine Reflektion ihrer Schönheit zu sehen.

„Hey, du siehst echt gut aus! Und ich habe noch nie erfahren können, wie Vampirinnen so schmecken… Also wie wärs‘?? Möchtest du erfahren, wie sich ein wirklich harter Körper anfühlt? Hahaha…“ Der Troll entfesselte ein lusterfülltes, lautes Lachen.

Mit einem Wedeln ihrer Hand sorgte Bai Ji dafür, dass einige der Fledermäuse, die sie umschwärmten, sich abzuspalten und den dritten Troll-Bruder auf der Steinbrücke unter ihr direkt anzugreifen.

[Niederschmetternde Klasse – Fledermäuse der finsteren Nacht]

Die raubtierhaften Augen des Trolles verengten sind und er schwang – orangene [Magie] auf den Spitzen der Dornen – seine Keule in einem großen Windstoß.

“ELDilecarent!”

[Zerstörende Klasse – Steinspalter]

Der dritte Troll-Bruder traf jede einzelne der kleinen Fledermäuse mit seinem Angriff und eine große Anzahl kleiner Explosionen entstand. Der Rauch, den diese aussendeten, bedeckte und verdeckte die gesamte Brücke.

„Oh, kleines Mädchen, du bist aber wirklich schwer zu kriegen. Aber keine Sorge, ich mag genau deinen Typ! Hehehe…“ Jedoch war er nicht mehr lange in der Lage, zu lachen, da er nur einen Augenblick später plötzlich spürte, wie etwas an seinen Armen und ihn in nach oben zog.

„?? Was verfluchtes soll das denn?!“ Da seine Umgebung immer noch mit schwarzem Rauch verhüllt war, konnte er nicht annähernd erkennen, was um ihn herum geschah. Alles, was er spüren konnte, war, dass seine Füße den Bodenkontakt verloren und er in die Luft gehoben wurde.

Der dritte Troll-Bruder versuchte, freizukommen, doch musste schnell erkennen, dass er bereits die Kontrolle über seinen Körper verloren hatte – Als ob sein Körper paralysiert worden war.

Das Geräusch zahlreichender schlagender Flügel durchstoß seine Umgebung.

Langsam, aber sicher wurde der Rauch immer dünner und dünner. Und immer noch wurde der Troll immer und immer weiter in die Luft gehoben.

Nach kurzem konnte er endlich erkennen, was genau an seinen Armen zog.

Es waren zahlreiche kleine, blutrote Fledermäuse, die ihre Zähne in sein Fleisch vergraben hatten. Sie schlugen ihre Flügel so stark sie konnten und trugen damit den Troll in Richtung ihrer Beschwörerin.

Als der Blick des dritten Troll-Bruders auf Bai Jis kaltes, anteilsloses Gesicht fiel, stieg in seinem Herzen ein unbeschreibliches Gefühl der Angst auf.

„Du… Was soll das Ganze!? Scheiße, du widerliche Göre, los, lass mich runter!“, rief er wütend aus. Mehr war ihm nicht möglich, denn selbst die Fähigkeit, zu kämpfen, war ihm genommen worden; Sein Körper hätte auch gleich ein Block Blei sein können, konnte sich kein Stück bewegen.

„Wie du möchtest.“ Bai Ji streckte ihre Finger aus und malte einen Kreis in die Luft.

Die kleinen, blutroten Fledermäuse verstanden sofort. Nachdem sie den dritten Troll-Bruder mehrfach in der Luft hin- und herschwangen, warfen sie ihn zu Boden.

„Ahhhh!“

Mit einem lauten Krachen prallte sein schwerer Körper auf die Steinplatten der Brücke und erzeugte dabei zahlreiche Risse in der dortigen Magie-Formation.

Benommen vom Fall verzog der Troll sein Gesicht voller Schmerz und konnte nicht anders, als weiter auf seinem Boden zu liegen.

„Du dreckige Hure…! Warte nur… Wenn ich dich gefangen habe, werde ich dich schon zu Boden pressen, sodass du wünschen wirst, lieber tot zu sein! Ich würde gerne wissen, wohin du jetzt noch ohne den Rauch abhauen möchtest??“

Der dritte Troll-Bruder nahm seine dornentragende Keule wieder in die Hand, sah jedoch, dass das wunderschöne Mädchen bereits nicht mehr über ihm in der Luft schwebte.

Plötzlich standen ihm seine Haare zu Berge. So schnell er konnte bedeckte er seinen Rücken mit seiner Waffe.

Eine blutrote Peitsche schnellte in seine Richtung.

Seine dornentragende Keule, die mit der höchsten Schmiedekunst der Trolle gefertigt worden war, wurde im Bruchteil einer Sekunde in viele Stücke gespalten.

Bai Ji nahm den [Seelenfresser] entgegen, den ihr ihre kleinen, blutroten Fledermäuse zugetragen hatten. Mit ihrem Haar frei im Wind wehend, näherte sie sich langsam dem dritten Troll-Bruder.

„Mist…“ Nun ohne Waffe, ballte er zornig seine Fäuste. Ein dunkler, zähflüssiger Brocken schnellte von seiner Lunge, durch seine Luftröhre und schlussendlich seinen Mund; Er beinhaltete einige kleinere Klumpen und sah Erbrochenem sehr ähnlich. Jeder würde jeglichen Appetit verlieren, sofern man ihn erblickte.

Die Fledermäuse, die um Bai Ji schwärmten, formten sich zu einem Schild. Dieser blutrote Schutz hatte das Erscheinungsbild eines Netzes, wehrte jedoch den ätzenden Brocken mit Leichtigkeit ab.

Nun, ohne Waffe und seiner letzten Möglichkeit eines Angriffes gescheitert, wusste der dritte Troll-Bruder nicht mehr weiter.

‚Diese dreckige Hure… Scheiße! Wer schlau ist, weiß, wann er kämpfen kann und, wann nicht. Warte nur ab!‘

Seine Gedanken drehten sich nun allein darum, wie er entkommen konnte. Doch gerade, als er sich umgedreht hatte, und bereit war, davonzurennen, erlahmte sein Körper plötzlich. Als ob sich ein schwerer Stein auf seine Schultern gelegt hätte, gaben seine Beine nach und ließen ihn auf seine Knie sinken.

„…? Was??“ Er verstand nicht, was genau diese Kraft war. Langsam, aber sicher nahm das Gefühl extremer Angst sein Herz in den Griff.

„Du… Du unterentwickelte, brustlose Hure! Was hast du getan?“

Der dritte Troll-Bruder wusste nicht, ob es nur eine Einbildung war, doch schien sich kurz ein dunkler Ausdruck über das Gesicht des ihm immer nähertretenden silberhaarigen Mädchens zu legen, sobald diese Worte seinen Mund verlassen hatten.

Der Druck, der auf ihm lag, wurde plötzlich immer stärker und stärker. Er fühlte sich unaufhaltsam an, wie Flusswasser, das durch einen zusammenbrechenden Damm stieß.

Ihm blieb nichts anderes übrig, als auf dem Boden auf dem Bauch liegen zu bleiben. Wie ein Fisch, der auf dem Schneidebrett lag, konnte er nichts tun, egal, wie sehr er sich bemühte.

„Ahhh! Scheiße… Unmöglich! Wie kann das sein?! Ich, umpf-…“

„Wie nervig!“ Ein kleiner Lederschuh, der mit einem Paar von Fledermausflügeln verziert war, blockierte seinen Mund.

„Widerliche, abscheuliche Kreatur! Denkst du wirklich, dass ich meine Atemluft an dich verschwenden möchte?! Du solltest dankbar dafür sein, dass ich überhaupt meine wertvolle Zeit für dich dreckige Made verschwende!“ Bai Ji trat ein weiteres Mal mit einem von Ekel erfülltem Gesicht in das Gesicht des Trolls und drehte ihren Fuß unablässig umher.

„Ughh…“, versuchte der Troll, etwas zu sagen. Doch mit blockiertem Mund war, was er sagen wollte, vollständig unverständlich geworden.

Plötzlich senkte sich ein eiskaltes Gefühl über seinen Nacken. Eine große, weiße Sense hatte sich horizontal über ihn gelegt – nur wenige Zentimeter von seiner Haut entfernt.

„Sag, wie bist du in die Kanalisation unter Grenzstadt gekommen? Wer hat dich reingelassen?“ Bai Jis eiskalte Stimme ließ jegliche Widerwehr stoppen.

„Oh, wirklich~?“ Die Lippen der Vampirin formten ein süßes Lächeln. „Du möchtest es also nicht sagen?“

Eine Klinge schnitt durch Fleisch.

Als ob es Butter wäre durchtrennte die Knochen-Sense feste Haut und trainiertes Fleisch. Mit dem Spritzen von grünem Blut fiel ein massiger Arm von der Brücke und in einem lauten Platscher in den Kanal weiter unten.

„Ughhhhh?!“ Der gesamte Körper des dritten Troll-Bruders erzitterte und ein markerschütternder Schmerz schoss durch seinen Kopf. Mehrfach verkrampfte sich sein Körper. Wo sein Arm und seine Schulter verbunden gewesen waren, war nun nur noch ein faustgroßes Loch, aus dem unaufhörlich Blut strömte, übrig.

„Du bist wirklich störrisch, nicht wahr? Möchtest du es mir immer noch nicht erzählen? Anscheinend lässt du mir keine andere Wahl~ Ich kann dem dann wohl einfach nur entsprechen, bis du tot bist~“

Auch der zweite Arm des Trolles fiel in den Kanal.

„Ughhhh…!“ Seine Augen rollten in ihren Sockeln umher und Speichel schäumte ihm vor dem Mund.

„Tch… Wie widerlich. Wusstest du schon, allein meine Schuhe sind viel mehr wert als dein Leben!“ Angewidert, trat Bai Ji zur Seite, holte ein seidenes Handtuch aus einer Tasche und wischte mit diesem die Solen ihres Schuhs.

„…Wie kann ich reden, wenn du mir keine Luft lässt!!“


Previous Chapter|Index|Next Chapter

Leave a Reply

Your email address will not be published. Required fields are marked *

Mythologies Translation