ATAPOW Chapter 108(German)

Kapitel 108 – Umzingelung


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Kapitel 108 – Umzingelung1

„Jiigjujaa!?“ Die Goblins blieben stehen und die Pupillen ihrer kleinen, gelben Augen weiteten sich.

Das Ziel ihrer Blicke war der einer Dampfwalze gleiche Huo Lei, der seinen schweren Hammer unablässig umherschwang. Sie blickten sich untereinander verwirrt an – keiner von ihnen war bereit, die Führung zu übernehmen und sich an die Spitze des Ansturms zu begeben.

„Ujajuwahh!“, schrie ihr Anführer in rasender Wut aus.

„Jiihjahh!“, entgegneten ihm seine Kameraden und warfen Huo Lei, der ihnen im Weg stand, finstere Blicke zu. Sie bereiteten sich anschließend vor, bevor sie ihm entgegen stürmten.

Doch in Angesicht absoluter Stärke verlieh einem Zorn nichts als falsche Tapferkeit. Ihre Stärke war nicht mehr als die von menschlichen Kindern, also hatten sie keinerlei Hoffnung, auf gleichem Level wie ein Troll zu kämpfen.

Jedoch hatten die zaghaften und hinterlistigen Goblins keine andere Wahl als sich vorzubereiten und wie Lemminge vorzupreschen.

Wie zu erwarten war, wurden ihre kleinen Körper innerhalb kürzester Zeit von Huo Leis Hammer zu einfachen Haufen von Fleisch reduziert.

„Uaaah!“, schrie ein Goblin, der den Troll heimlich von der Seite angreifen wollte, auf, als ein eiserner Pfeil seine Stirn durchstoß. Dies schleuderte ihn nach hinten geschleudert das Projektil nagelte ihn an eine nahe Wand. Dort verloren seine kleinen, gelben Augen langsam ihren Glanz.

Xiaomu legte einen Finger gegen ihren Nacken und seufzte schwach. Auch wenn sie schon seit zwei Jahren Teil des Ritterordens war, war dies das erste Mal, dass sie an einer Mission teilgenommen und ein lebendes Wesen umgebracht hatte. Angesichts dessen wäre es unnötig, weiter zu darauf einzugehen, wie angespannt sie zuvor gewesen war.

Einige listige Goblins nutzten die Gelegenheit, die das Opfer ihrer Kameraden ihnen gegeben hatte, aus, indem sie am abgelenkten Huo Lei vorbeipreschten und so die erste Verteidigungslinie der kleinen Gruppen durchbrachen.

Sie ließen ihre scharfen Zähne aufblitzen und rannten in Richtung des Ortes, an dem sich die beiden Mitglieder der Gruppe mit wenig Kampffähigkeiten – Xiaosha und Xiaomu – befanden. Als sie denen beiden näherkamen, leuchteten ihre Augen voller Erwartung auf.

Doch bevor sie sie erreichten, blockierte ein Fangzahnförmiges Schwert ihren Weg.

Als ob er aus Tofu bestehen würde, zerteilte die Waffe einen der Goblins entzwei. Sein dreckiges, tiefrotes Blut spritzte auf einen eisernen Helm, der mit zwei Flügeln verziert war.

„Gigiwauhguh!?“, schrien die anderen Goblins wütend auf, starrten die menschliche Figur, welche von einer schweren Brigantine umhüllt war, an und tauschten anschließend einige Blicke aus.

‚Dummer Mensch! Lasst uns ihn umwerfen und dann zu Stücken hacken!‘

Dies war offensichtlich nicht das erste Mal, dass sie einem menschlichen Ritter gegenüberstanden. Nachdem sie sich mit brabbelnden Lauten ausgetauscht hatten, formten sie hastig eine Kampfformation und bewegten sich in Paaren langsam auseinander. Ihre Schwerter und Dolche erhoben, rannten sie dann auf Ji Bai zu.

Dieser blockte den Angriff zweier Goblins mit seiner Waffe, beugte leicht seine Beine und trat sie mit einem weit ausholenden Tritt beiseite.

„Uhhjah!“ Die kleinen Augen der zwei Goblins, die sich hinter ihn geschlichen hatten, leuchteten auf, als sie erblickten, wie Ji Bai durch seine ausladenden Bewegungen eine Öffnung in seiner Verteidigung erzeugt hatte. Sie nutzten diese Gelegenheit sofort aus und rannten, mit seinem unteren Rücken als Ziel ihrer Dolche, auf ihn zu.

Doch trafen sie nur die Metallringe seiner Brigantine, was ihre Waffen abprallen und aus ihren Händen fallen ließ.

Ji Bai schnellte herum und hieb mit dem Griff seiner Waffe gezielt gegen die obere Wirbelsäule eines der beiden Goblins.

Mit einem Knacken zersprangen Knochen, der Nacken des Goblins zerschmetterte und sein Kopf hing in einem ungesunden Winkel zur Seite.

Ji Bai wirbelte sein Schwert umher und vergrub dessen Klinge in der Brust des übrigen Goblins.

Anschließend hob er die zu Boden gefallenen Waffen der Gefallenen auf und schleuderte sie wie Wurfmesser auf zwei weitere Goblins, die sich ihm gerade näherten.

Und die anderen Goblins, welche er zuvor zu Boden geworfen hatte – Sie waren bereits von Xiaomu erschossen worden.

„Gigiwahrghahh!“, rief der Anführer der Goblins, während er langsam und vorsichtig zurückwich. Von Zeit zu Zeit nutzte er einen seiner Kameraden als lebendes Schild, um einen auf ihn zufliegenden Pfeil abzuwehren. Nicht eine Sekunde verstrich, ohne dass er seinen Gegnern etwas Unverständliches zuschrie.

„Uwah!“ Wellen und Wellen von Goblins ergossen sich aus den Schatten und formten einen unheilvollen Ozean des Unglücks.

Viele dieser neu angekommen Goblins hielten einfache Knüppel, Dolche und Spieße in ihren Händen, aber einige von ihnen waren gar ohne Waffen gekommen. Es gab nichts, was die Moral stärker steigen konnte als zahlreiche Kameraden, die einen durch ihre Masse schützen; Mal abgesehen von den beiden Frauen, die die Kriegsbeute dieses Kampfes sein würden.

Als sie zusehen musste, wie immer mehr und immer mehr Goblins auftauchten – viele mehr und deutlich schneller als sie getötet werden konnten – und sie dann in einer mächtigen Welle auf ihre Gruppe niederschlugen, erblasste Xiaoshas Gesicht vor Angst.

Wie Seewasser, welches durch Risse im Bug eines Schiffes schoss, ergoss sich eine Flut an Erinnerungen in ihr Bewusstsein. Sie musste daran danken, wie diese Szenerie einer aus ihren Erinnerungen unheimlich ähnelte – Damals, als ihre Heimat in Brand gesetzt worden war.

„Ji Bai, sei vorsichtig!“, stotterte Xiaomu, deren Aufgeregtheit schon längst dazu geführt hatte, dass sie vergessen hatte, dass sie eine Klasse über ihm war.

„Pass auf dich auf!“ Ji Bai war wie ein stählender Turm zwischen der Welle an Goblins und Xiaosha und Xiaomu.

„Haah! Kommt her! Los, macht es spannend! Nehmt das! Esel-Rundtritt2!“, rief Huo Lei in einer lauten, aggressiven Stimme aus. Er schwang seinen massiven Hammer umher und zerschmetterte somit alle Goblins, die es wagten, ihm zu nahe zu kommen.

[Gewöhnliche Klasse – Wirbelwind-Klinge]

Ji Bai umklammerte seinen Zweihänder fest, wirbelte die Waffe wie ein Tornado umher und zerschnitt so die Goblins, welche auf ihn zu preschten.

„Mit ihnen physisch zu kämpfen ist nicht effektiv. Huo Lei, nutze Magie!“, rief Ji Bai seinem Troll-Kameraden zu, während er seine Klinge aus dem Körper eines Goblins zog.

„Hä?! Magie?! Ich kann nur meine Waffen reparieren!“, entgegnete ihm Huo Lei.

„Was ist mit den grünen Flammen, die nur Trolle nutzen können?“

„Kann ich nicht!“

„…Bist du wirklich ein Troll?!“

Obwohl er wusste, dass dies nicht der Zeitpunkt war, untereinander zu streiten, konnte Ji Bai nicht anders als dies verwirrt zu rufen.

„Das ist nicht meine Schuld…“

‚Wahrscheinlich leben deutlich mehr als nur mehrere hundert Goblins in diesem Nest.‘, dachte Ji Bai, als er den nicht enden wollenden Strom an Goblins, die auf ihn zustürmten, betrachtete.

Wie das Sprichwort sagt, konnten genug Ameisen selbst einen Elefanten umbringen. Doch wenn es um Huo Lei ging, war sich Ji Bai sicher, dass egal, wie viele Goblins es auch sein mochten, sie es nie schaffen würden, ihn zu besiegen. Als eine Spezies untersten Ranges war es Goblin unmöglich, einen Troll – einem Mitglied einer Spezies deutlich höheren Ranges – auch nur zu verletzten.

Doch war dieser endlose Strom an Goblins für Ji Bai selbst eine große Bedrohung.

Er schüttelte einige Goblins, welche unablässig auf ihn einstachen, ab, wirbelte herum und spaltete die kleinen Kreaturen – zusammen mit ihren Waffen – entzwei. Anschließend warf er diejenigen, welche noch in seiner Nähe waren, zurück.

Die Goblins hoben ihre Fackeln, was sein fangzahnförmiges Schwert, das vor Blut triefte, sowie seinen kalten, eisernen Helm, das Licht widerspiegeln ließ.

„Eeeee…“

„Ahhhh! W-Weg! Ihr Bastarde! Uhhh, weg von mir!“, ertönten verzweifelte Schreie von Xiaosha hinter seinem Rücken.

Als er sich umdrehte, musste er sehen, wie diese in einiger Entfernung von zwei Goblins zu Boden gedrückt wurde. Mit finsterem Grinsen hatten sie ihre Bewegungsmöglichkeiten eingeschränkt und waren gerade dabei, ihr ihre Kleidung vom Körper zu reißen.

„Ihhh…“ Die kleine Neko konnte nichts weiter machen, als entsetzt zu schreien. Ihre violetten Pupillen hatten jeglichen Glanz verloren und waren mit Verzweiflung gefüllt.

Xiaomu ging es auch nicht viel besser; Sie war so sehr zurückgedrängt worden, dass sie ihren Bogen wie einen Knüppel nutzen musste, um Goblins abzuwehren. Doch war es ihr praktisch unmöglich, mehr zu schaffen als die kleinen Kreaturen aufzuhalten. Wenn sie sie nicht lebendig gefangen nehmen wollten, hätten sie bereits duzende Male auf sie eingestochen.

‚Wir sind umzingelt worden… War ich zu übermütig und ist das der Grund, wieso dies geschehen konnte?‘

Ji Bai verspürte den Drang, an die Seite seiner beiden Kameraden in Not zu eilen, doch einige Goblins nutzen diese Gelegenheit, um mit ihren Dolchen und Spießen auf seine Beine einzustechen.

„Haut ab und sterbt, ihr widerliches Ungeziefer!“, rief Huo Lei in rasender Tötungswut. Auch wenn die Goblins nicht in der Lage waren, ihn zu verletzten, so verhinderten sie dennoch, dass er seinen Kameraden zu Hilfe kommen konnte. Dies versetzte ihn immer mehr in Rage.

„Gigigi…“, verspotteten die Goblins ihn mit Gelächter.

„Dumme Kreaturen.“ Diese Worte und ein eiskalter Blick voller Mordabsicht schoss durch das Visier von Ji Bais eisernem Helm.

„Setzt eure Masken auf.“, rief er seinen Kameraden zu, entfernte eine Klinge, die sich in sein Bein gebohrt hatte und erdolchte einen Goblin mit diesem.

Anschließend nahm er eine Handvoll schwarz-gräulichem Pulver aus seiner Gürteltasche und warf es in der Luft.

[Gewöhnliche Klasse – Wirbelwind-Klinge]

Der Wind, den sein herumwirbelndes Schwert verursachte, verteile die dunklen Partikel im ganzen Raum.


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  1. Warnung! Potentiell verstörende Schilderungen kommen in diesem Kapitel vor!
  2. An sich soll dies wohl eine Anspielung auf einen Film von Jackie Chan sein. Da ich mich jedoch damit nicht auskenne, habe ich diese (einfachere) Übersetzung gewählt.

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