ATAPOW Chapter 103(German)

Kapitel 103 – Bildung eines Teams


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Kapitel 103 – Bildung eines Teams

„…“ Ji Bai senkte, in Gedanken versunken, seinen Kopf.

„…Warum muss ich andere mitnehmen? Ich kann das auch alleine machen.“

Als Lan Yi Ji Bais zögerlichen Gesichtsausdruck sah, erkannte sie, dass ihr Drängen von Erfolg gekrönt wurde.

„Ich kann nur das machen, was den Regeln und Vorschriften des Ordens entspricht. Nichts mehr. Du musst verstehen, dass dich gehen zu lassen, schon die Regeln beugt. Vor allem, da du noch nicht einmal einen Monat lang Mitglied des Ordens bist.“

Nach einigen Sekunden des Nachdenkens nickte Ji Bai. „Ich verstehe.“ Schweigend verließ er den Raum.

Für ihn war es eine einigermaßen schwierige Angelegenheit, mit seinen dämonischen Klassenkameraden zu verhandeln.

…………..

„…Und das ist, wie es gelaufen ist.“

„Ohhh! Abenteuer in der Kanalisation, hm? Klingt ziemlich interessant!“, murmelte Huo Lei leise, während er ein verbogenes Schwert mit seinem Hammer schlug und Funken sprühen ließ.

„Aber ich muss vorher noch einiges erledigen.“, fuhr er fort, während er sich über das Kinn strich. „Vor ein paar Tagen hat mir die Schmiede einige Waffen geschickt, die ich reparieren soll.“

„Dann vergiss es.“, meinte Ji Bai, der nicht vorhatte, seinen Mitschüler mit dem Versuch, ihn zu überreden, zu belästigen. Anschließend drehte er sich um und schickte sich an, zu gehen.

„Hey, was soll die Eile? Warte doch ein wenig! Ich habe zwar heute keine Zeit, aber Morgen dürfte passen. Wobei, ich werde dir nicht einfach nur aus Freundlichkeit helfen…“

„Wenn dir die Belohnung nicht hoch genug ist, kann ich meinen Anteil mit dir teilen.“

„Vergiss es, vergiss es. Du behältst am besten deinen Anteil und nutzt ihn, um dir ein paar anständige Klamotten zu kaufen. Lad mich doch einfach nach allem zu einem Glas Alkohol ein.“

„…“ Ji Bai schwieg einen Augenblick lang, bevor er seinem Klassenkameraden zunickte. „Danke.“

„Warum dankst du mir dafür? Es ist doch natürlich, dass man einem Freund in Zeiten der Not hilft.“

„Einem Freund…?“, fragte Ji Bai mit schwacher Stimme.

…………..

„‘Der Mauerbrecher von Nordwest-Shanxi‘ hat mir einen Superchat gegönnt! Vielen Dank, Meister~ Xiaomi liebt dich, mwuhaha~“

„Also schön, mein heutiger Stream wird nun zum Ende kommen~ Badet doch und kümmert euch um euch selbst, okay?~ Ich werde euch dann Morgen beim nächsten Stream sehen ~mwhaha~!~“

Nachdem sie sich versichert hatte, dass die Webcam nicht mehr aktiv und der Stream beendet war, wischte sich Xiaosha das glänzende, süße Lächeln, das sie zuvor getragen hatte, vom Gesicht. Anschließend nahm sie ihr Katzenhaarband vom Kopf und seufzte, wie als ob ihr eine schwere Last von der Schulter genommen war.

Früher hatte sie sich schüchtern und ungeschickt durchs Leben gekämpft. Aber nun konnte sie sich offen komplett Fremden zuwenden und ihn zulächeln – und dies selbst zu einem Geschäft machen. Diese Verwandlung war so dramatisch, dass sie selbst davon schockiert worden war.

„Miau~“, heilte ein leises, schwaches Geräusch Xiaoshas erschöpftes Herz.

„Xiaomi? Habe ich dich etwa aufgeweckt? Tut mir leid, du musst hungrig sein, oder? Du hast schließlich lange geschlafen.“ Xiaosha nahm vorsichtig das Kätzchen, dass sich an ihre Seite schmiegte, auf ihren Schoß und begann, es zu streicheln. „Komm, lass mich dir etwas zu esen geben.“

Vielleicht lag es daran, dass sie einige gemeinsame Gene besaßen, aber Nekos waren in der Lage, Hauskatzen perfekt zu verstehen. Es wäre nicht einmal übertrieben, zu sagen, dass sie schon fast eine telepathische Verbindung teilten.

Dieses Kätzchen, Xiaomi, war von Xiaosha verlassen und einsam in einer alten Gasse gefunden worden.

Mitten in der Winterkälte hatte die Katze zitternd in einer kleinen, schäbigen Box gekauert. Es war offensichtlich ausgesetzt worden, und niemand schien bereit zu sein, es aufnehmen zu wollen – Genau wie es ihr selbst ergangen war.

„Hehehe, ess doch langsamer. Niemand wird es dir wegnehmen.“ Nur zu Zeiten wie dieser kam es dazu, dass ein von Herzen kommendes Lächeln Xiaoshas Gesicht zierte.

Vorsichtig fütterte sie Xiaomi einige Katzen-Kekse, während sie ihr vorsichtig über den Rücken strich.

‚Du bist die Einzige in dieser Welt, die mich nicht zurücklassen würde.‘

Doch das plötzliche Ertönen der Klingel ihrer Wohnung riss sie aus ihrem Frieden.

„Hey.“, sprach sie der Katze zu, welche gerade noch auf einem Keks kaute, bevor sie sie auf ihr Sofa absetzte. „Xiaomi, bitte ess alleine weiter. Ich muss zur Tür, okay?“, fragte sie vorsichtig, streichelte Xiaomi noch kurz, und machte sich zur Eingangstür des Gebäudes auf.

Was sie erwartete, als sie dort angekommen war und die Tür öffnete, war ein ausdruckslos blickender junger Mann.

Mit einem lauten Knall schlug sie die Tür wieder zu.

„W-Wieso bist du denn hier? S-Sag mir bloß nicht, dass du dich an mir rächen möchtest?! Möchtest du mir alles Geld wegnehmen und, dass ich mit meinem Körper für deine Schulden bezahle…? Möchtest du mich foltern und so zu einem unterwürfigen Stück-…“

„Ich möchte dich um einen Gefallen bitten.“, unterbrach Ji Bais sie mit ruhiger Stimme.

„Äh? Einen Gefallen? Du Schuft! Denk bloß nicht, dass du mich damit austricksen kannst, sodass ich dir die Tür öffne! Wenn ich das mache, wirst du mir garantiert unbeschreibliches antun!“ Xiaosha war nicht im Geringsten bereit, auch nur auf Ji Bais Worte einzugehen. Panisch blickte sie sie um, um ein Objekt zu finden, mit dem sie die Tür absichern konnte, falls Ji Bai versuchen würde, mit Gewalt durchzubrechen.

„…Der Zwischenfall war meine Schuld.“

Xiaosha zögerte kurz, als sie seine Worte hörte. „Jemand wie du ist in der Lage, seine Fehler einzugestehen?“

„Ja.“

„Auch wenn du deinen Fehler zugibst… Das letzte Mal, dass du mir etwas versprochen hast, hast du es nicht halten können! Ist dir etwa nicht klar, dass ich nur Millimeter vom Tod entfernt gewesen bin!?“

„…“ Ji Bai schwieg.

„Also, um was möchte mich so jemand wie du bitten?“

„Der Orden hat eine Erkundungsmission, die ein Team benötigt, herausgegeben.“

„Kannst du keinen anderen bitten?“

„Ich weiß nur, wo du wohnst.“

„Wow… Wie du das gesagt hast, klingst du wirklich wie ein Perverser, der einem jungen Mädchen hinterherjagt.“

„…Also, was für eine Mission ist so wichtig, dass sie dich andere um Gefallen bitten lässt?“ Xiaosha war ein wenig neugierig, da es jedem schon auf dem ersten Blick klar sein würde, dass Ji Bai niemand war, der gut darin war, andere um Gefallen zu bitten.

„Die Kanalisation zu erkunden.“

„Nein!“, wies Xiaosha ihn ohne zu zögern zurück.

‚Was zum Mauz! Die Kanalisation?? Ein Ort voller Kakerlaken und Maden! Garantiert gibt es da auch zahlreiche große Ratten, die mich jederzeit anfallen könnten! Und wenn ein einziger Tropfen auf meine Kleidung landen sollte, könnte der hunderte, nein tausende Parasiten enthalten… Auf gar keinen Fall! Ich werde niemals an so einen Ort gehen!‘

„Es gibt Punkte als Belohnung.“

„Ist mir egal, ich möchte nicht! …Wobei, wie viele?“

„Anscheinend 50 oder so.“

„Wie wenig…“

„Ich kann dir meinen Anteil abgeben.“, bot ihr Ji Bai ohne zu zögern an.

„Bist du dumm? Wenn du das tust, wird dir das Ganze doch nichts bringen!“

Doch Ji Bai ließ sich nicht aus der Ruhe bringen. „Richtig, also kommst du nun mit?“

„Du bist wirklich störrisch… Das letzte Mal war es auch dasselbe. Warum musst du denn so weit gehen?“

„Ich habe das Gefühl, dass es das wert ist; Und, dass es meine Pflicht ist. Mehr nicht.“

Ein kleiner Schleier des Zögerns stieg in Xiaoshas Geist auf.

„Und was, wenn etwas schlimmes geschieht?“

„Ich werde dich beschützen.“

„Tch… Sag bloß nicht, dass du mich beschützen wirst…. Das letzte Mal warst du auch nicht da! Aber schließlich bist du nur ein unwichtiger Mensch und daher nicht im Geringsten beschämt, wenn du nicht haltbares verssprichst, nicht wahr?“

„Es ist besser, wenn du jemand anderes findest. Ich kann einfach nicht zu so einem Ort gehen.“ Xiaosha hielt sich die Stirn als ob sie ein Kopfschmerz überkam.

„…“ Für einen Moment kehrte Schweigen auf der anderen Seite der Tür ein. Ihr folgte eine Reihe an Fußschritten, die sich langsam entfernten.

„Hey! Wirst du auch gehen, wenn ich nicht mitkomme?“

Die Fußschritte hielten an, als Ji Bai kurz nachdachte.

„Wenn notwendig, ja.“

‚Haahh… Ich wusste es, er ist ein sturer Dummkopf.‘

‚Vergiss es~ Warum sollte ich mich darum kümmern, wo er hingeht? Warum sollte ich mich daran stören? Wenn er in die Kanalisation möchte, dann kann er gerne gehen! Ich habe aber gehört, dass seit kurzem einige mysteriöse Kreaturen wie Goblins in der Nähe von Gullys gesehen worden sind… Aber diese Kreaturen sind müssen mich nicht kümmern, oder?‘

‚Warum sollte ich mich überhaupt um diesen alten Perversen kümmern? Mhm, ich sollte einfach wieder zurück und die Folgen, die ich verpasst habe, nachholen~‘

„…“

Langsam öffnete sich die Tür.

„…Lass‘ es uns klarstellen, dein Anteil der Belohnung gehört mir.“


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