Kapitel 88 – Der Vorhang fällt
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Kapitel 89 – Wesentlicher Faktor wahrgenommen
Seidenes goldenes Haar war von einem Maid-Haarband zusammengebunden und unter einem Maid-Outfit schwangen zwei helle, in schwarze Socken gehüllte Beine hin und her.
„Ich soll den Gokuraku Jodo-Tanz machen? Oh~ Nicht doch~ Ich habe ihn immer noch nicht gelernt~ Wenn ich es versuchen sollte, würdest du mich doch auslachen, Brüderchen1~“
„Ohh~ Vielen Dank, Brüderchen ‚Xu van Qiang2‘ für den Superchat~! Vielen Dank! Ich bin soo~ glücklich! Juhuu! ~N-Noch mehr? Das geht nicht, das ist viel zu viel~ Möchtest du mich etwa mästen, Brüderchen…?“ Das Mädchen mit den goldenen Haaren bedeckte beschämt ihr Gesicht. Ihre jugendliche Stimme brachte den gesamten Chat in rasende Begeisterung.
Nachdem die Technologie und Kultur der Vergangenheit wiederhergestellt worden waren, waren Streaming-Plattformen zu einem wichtigen Teil der Medienwelt geworden.
Die Reichen sandten den Streamern Geld und die Armen beobachteten das Ganze. Verschiedenstes Verhalten, das in der realen Welt verrückt wirkte, konnte einem im Netz große Aufmerksamkeit verschaffen. Viele Mädchen, welche nur wenig Geld besaßen und den falschen Pfad im Leben beschritten hatten, hatten diese Möglichkeit erkannt; Sie sammelten das Geld ihrer Zuschauer mit unbeschreiblichen Tätigkeiten.
Wenn man nur ein Dach über den Kopf hatte und der eigene Magen gefüllt hatte, wandte sich der eigene Geist der Wollust zu. Dies zeigt, dass Menschen niemals im Überfluss leben sollten.
„Oh! I-Ihr möchtet, dass ich meinen Rock etwas anhebe? Uhh~ D-Das kann ich nicht, meine Mutter hat mir immer gesagt, Mädchen sollen sowas nicht tun…“
‚Xu van Qiang‘ gab der Streamerin einen weiteren Superchat mit dem fünffachen Wert seiner vorherigen Spende.
„Ähh~ E-Es ist nicht so als ob ich nicht könnte… Wenn B-Brüderchen Xu wirklich einen Blick erhaschen möchte…“ Die Wangen des gold-haarigen Mädchens waren so rot angelaufen, dass es einen nicht gewundert hätte, wenn sie geplatzt wären. Sie liebkoste ihren schneeweißen Oberschenkel schüchtern, bevor ihre Finger zum Saum ihres Rockes wanderten, diesen ergriffen, und sich langsam in die Höhe hoben.
„V-Vielen Dank Brüderchen Xu für die weitere Großzügigkeit! Uwawa! Ich habe noch nie in meinem Leben so viel Zuneigung erfahren! Ihr habt Xiaomi wirklich glücklich gemacht!“ In den Augen der Goldhaarigen, welche gerade ihre Lippen schürzte, stieg leichtetes Zögern auf. Doch waren in ihren nächsten Taten nichts derartiges mehr zu erkennen, als sie ihre Hand langsam hob und das Innere ihres Rockes entblößt wurde.
‚Ohhhhhh!‘
Die Stimmung des Chats fing Feuer.
Einen kurzen Augenblick lang blitzte goldenes Licht auf; Im Chat hielten unterdessen Zuschauer aus der gesamten Menschlichen Allianz den Atem an. Ihre Augen waren weit aufgerissen und schienen fast aus ihren Höhlen springen zu wollen. Nicht eine einzige Sekunde, nicht einen einzigen Frame des Streams wollten sie missen.
Diese ‚netten Herren‘3, die sich schon erwartungsvoll auf etwas ‚wunderbares‘ vorbereitet hatten, schluckten ihren Speichel runter und zückten ihre Kameras.
‚Oh! Es geschieht wirklich, Leute!‘
Doch gerade, als sie den ersten Blick unter den Rock der Streamerin erhaschten…
‚Wa-Was ist das? Das… ist doch…‘
‚…Das s-sind Sh-Shorts!‘
‚Ahhhhhhhhhh!‘
Die Gesichter der perversen Nerds erblassten, als ihre Hoffnungen vor ihren Augen im Wind zerstreut wurden.
‚Hmpf! Ihr widerlichen, dummen, fetten Nerds! Habt ihr wirklich gedacht, dass ich mich so ausnutzen lassen würde? Träumt weiter!‘
„Also schön~ Xiaomis Stream wird jetzt enden, okay?~ Ich muss mich schließlich immer noch um meine kranke Mutter kümmern. Bis Morgen dann, Brüderchens! Muhaha~“, verabschiedete sich das goldhaarige Mädchen mit einem aufgesetzten Lächeln, während sie das zahlreiche Schreien und Jammern im Chat ignorierte. Anschließend beendete sie den Stream.
Kaum hatte sie dies getan, übermannte Abscheu und Verachtung ihre zuvor noch so unschuldig wirkende Miene. „Tch! Was für ein Haufen dummen Viehs! Ich tu nur ein wenig unschuldig und ihr alle werft euch mir zu Füßen! Ihr seid nichts als Schweine, nicht als von niedersten Trieben getriebene Amöben! Hmpf~“
Die Einnahmen, die sie mit diesem Stream erreicht hatte, hatte alle ihre Erwartungen übertroffen, somit war sie in einer sehr fröhlichen Stimmung.
Das goldhaarige Mädchen summte eine Melodie, rollte sich zur Seite ihres Bettes und begann dort, ihr Maid-Outfit auszuziehen.
„Das Ganze lässt mich mich schon ziemlich dreckig fühlen… Zu viele Schweine und ein zu langer Stream! …Es ist schon spät, also sollte ich schnell baden, mich dann hinlegen und einfach nur entspannen~“, sagte sie, während sie ihr nun ausgezogenes Maid-Outfit auf ihr Bett warf. Ihre helle, reine Haut war nun entblößt.
Die Decke, welche auf ihrem Bett lag, wackelte und ein klirrendes Geräusch ertönte.
„Das war ein Fehler; Es war viel zu übermütig, eine Teleportations-Rolle zu verwenden, um abzuhauen. Sie ist zwar nicht wirklich hochwertig, aber immerhin… Wobei… Wo bin ich hier eigentlich? Es ist so dunkel… Hä? Kann jemand bitte das Licht anmachen?“
„…“ Das goldhaarige Mädchen erstarrte.
Mit einem Windstoß wurde die Decke in die Luft gestoßen.
„Oh, endlich Freiheit. Wobei… Wo zum Teufel bin ich hie-…“ Doch bevor Ji Bai zu Ende reden konnte, fiel sein Blick auf den entblößten Körper des nur Unterwäsche tragenden, goldhaarigen Mädchens.
Beide Personen starrten sich überrascht an. Sie beide bemerkten, dass ihr jeweiliges Gegenüber jemand war, den sie kannten.
‚Richtig, ich kenne sie. Aber irgendwas ist falsch…‘
‚Mhm? (Wesentlicher Faktor wahrgenommen!)‘
Ji Bai verengte seine Augen in einem Verdacht, als er Xiaoshas sich hebende und senkende Brust musterte.
„…Silikon-Gel-Einlagen, sie sind fake!“, murmelte Ji Bai, sobald er die Täuschung durchblickte.
Xiaosha hingegen starrte den auf ihrem Bett sitzenden Ji Bai schweigend an. Nach einigen Sekunden lief sie zu ihrem Badezimmer, verschloss hinter sich dessen Tür und brachte ihr Handy an ihr Ohr.
„…Hallo?? Ist da das Disziplinar-Komitee? Ich bin‘s, Xiaosha. Ein Perverser ist in das Wohngebäude der Frauen eingedrungen und belästigt mich verbal. Helft mir!“
…………..
In einer desolaten Landschaft, viele Kilometer von Grenzstadt entfernt:
Mit einem lauten Knall wurde ein Holztisch entzwei gespaltet.
„Uhhhh…“, ertönte das Wehklagen einiger junger Nekos, welche sich in einer Ecke eines Raumes in einem Zelt gegenseitig angsterfüllt umklammerten. Ihre Augen waren auf die Mitte des Raums fixiert, wo eine große und mächtige Figur stand, deren Haut mit zahlreichen Narben übersäht war.
„Dieser widerliche Wurm hat wirklich Mumm! Wie kann er es nur wagen, eine Kapitulation vortäuschen und uns dann zu hintergehen!?“ Ein grober und lauter Schrei des Zorns ließ sowohl den Boden als auch das gesamte Zelt erzittern.
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- Ich weiß, dass ich auch „Onii-chan“ einfach übernehmen hätte können, aber ich habe mich doch dagegen entschieden. Zwar habe ich schon vorher mit „Neko“ einen japanischen Begriff genutzt, mir erschien jedoch die deutsche Version in diesem Fall sinnvoller. Natürlich kann darüber gestritten werden. Ebenso darüber, ob es überhaupt Sinn ergibt, in der deutschen Übersetzung einer englischen Übersetzung einer chinesischen Novel, Japanische Wörter zu verwenden XD
- Das ist anscheinend ein realer chinesischer Streamer.
- Ich hoffe, dass diese Übersetzung den Sarkasmus rüberbringt.