ATAPOW Chapter 8(German)

ATAPOW Kapitel 8 – Am helllichten Tage


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Kapitel 8 – Am helllichten Tage

„Wer ist der Eigentümer dieses Ladens?! Los, komm raus, mein Vorgesetzter möchte dich sprechen!“, schrie ein Ritter mit Pferdeschwanz, während er auf einen Holztisch außerhalb des Restaurants hämmerte. Der Lärm hatte bereits dafür gesorgt, dass sich eine kleine Menschenmenge ansammelte.

„Hier! Hier bin ich! Oh! Welche Angelegenheit verfolgen solch geehrte Ritter in meinem bescheidenen Establishment? Ich kann Ihnen meine besten Gerichte bringen…“ Der stämmige Ladenbesitzer eilte angesichts des Tumults aus dem Laden und zeigte den vier jungen Rittern sein bestes Lächeln.

„Wir sind nicht hier, um zu essen.“ Ein Ritter mit kurzem Haar, der der Anführer der Gruppe zu sein schien, tat diese Idee mit einem abwertenden Wink seiner Hand ab. Als er das einfache, billig renovierte Nudel-Restaurant vor sich betrachtete, mischte sich Verachtung in seinen Blick.

„Ich frage mich, ob du nicht in letzter Zeit etwas Ungewöhnliches in der Nähe deines Geschäfts gesehen haben könntest?“, fragte der Anführer der Ritter in einem neutralen Tonfall, während seine Begleiter weiter den Besitzer des Restaurants anstarrten.

„Etwas ungewöhnliches…?“, antwortete der stämmige Mann zögerlich, als er mit einem verwirrten Blick die vier vor ihm Stehenden ansah.

Der Ritter runzelte leicht die Augenbrauen. „Also gut, lass mich direkt zur Sache kommen. Wir vier haben die Aufgabe erhalten, einen Dämonen zu jagen, der sich in diese Stadt geschlichen hat. Dies ist von äußerster Relevanz, also gehe ich davon aus, dass du uns dabei helfen wirst.“, erklärte er seinem Gegenüber.

„Ein-Ein Dämon?!“ Der Besitzer des Restaurants erschauderte und schüttelte energisch den Kopf. „Wie nur könnte ein solch grässliches Wesen in diesem Laden sein? Ich habe noch nicht einmal viele Kunden, ganz zu schweigen von einem Dämon!“

„Wirklich? Bist du dir sicher? Es ist zu deinem Besten, wenn du die Wahrheit sagst. Andernfalls… Wenn wir herausfinden sollten, dass du doch Dämonen Unterschlupf bieten solltest und du uns von unserer Arbeit abgehalten hast, wären nicht einmal die Leben deiner Familie genug, um für dieses Versprechen zu sühnen!!“, sprach der Ritter mit Pferdeschwanz. Sein arroganter, eiskalter Tonfall klang wie der eines verwöhnter Sohn reicher Eltern, der es nicht aushalten konnte, auf die Worte eines Vorgesetzten zu warten.

„Geehrte Ritter… Also… Mein Haus ist nur ein kleines Geschäft… Selbst eine Ratte würde es verschmähen, ganz zu schweigen von einem Dämon.“ Die Gesichtszüge des Restaurantbesitzers verzerrten sich nach den Unhöflichkeiten des ungestümen Ritters, die mehr wie die Worte eines Randalierers wirkten.

„Nicht so hastig, Gall.“, tadelte der kurzhaarige Ritter seinen Begleiter als ein Zeichen der Güte. Er wandte sich anschließend wieder dem Besitzer zu und sprach, immer noch ein neutraler Ausdruck auf seinem Gesicht, weiter. „Es wäre für dich am besten, wenn du es zugibst, Wang. Wir haben die Dienste eines Wahrsagers der heiligen Kampfkunst-Organisation in Anspruch genommen. Basierend auf der Fluchtroute des Dämonen müsste er sie sich hier im Umfeld deines Restaurants aufhalten. Außerdem…“

Der Ritter lächelte bis seine Augen zu Schlitzen wurden. „In dieser Gegend kommt nur dein Restaurant als Versteck in Frage… Nun habe ich mich deutlich ausgedrückt, also weißt du sicherlich, was wir wollen, nicht wahr?“

Das Gesicht des Restaurantbesitzers erblasste. „Ähh?! Wie-Wie können Sie denken, dass ich einen Dämonen beherbergen würde? Das ist unmöglich, wie nur könnte ich so etwas tun…?!“ Verzweifelt versuchte er, den Verdacht abzuwenden.

„Zu entscheiden, ob du einen Dämonen Unterschlupf gewährst oder nicht, liegt nicht an dir! Wir müssen das selbst untersuchen!“, unterbrach ein anderer Ritter den verzweifelten Mann, dem nun klar wurde, dass es keinen Ausweg gab.

„Haaah… In Ordnung… Mein Restaurant ist nicht allzu groß. Wenn Eure geehrten Exzellenzen es durchsuchen wollen, so mögen Sie es tun. Ist es mir gestattet, zu bitten, dass es nicht allzu lange dauert? Es ist nur ein kleiner Laden und ich muss ihn auch später noch geöffnet haben.“ Hilflos zu seufzen und zu versuchen, Kompromisse einzugehen, war alles, was er konnte.

Mit seinem Blick gab der kurzhaarige Ritter seinen Begleitern den Befehl, zu starten. Schnellen Schrittes stürmten sie in das kleine Restaurant. Eine Reihe schlurfender Geräusche war zu hören. Kurz danach folgte das Klirren von zerschellendem Geschirr und Küchenutensilien, die auf den Boden fielen.

Das Gesicht des Besitzers nahm einen Ausdruck an, als ob er Essig getrunken hätte. „Ahh… Verehrte Ritter! Mein Restaurant ist nur ein kleines Geschäft, es kann so einen Aufruhr nicht vertragen! Ist es zu viel verlangt, Euch um Mäßigung zu bitten…“

„Keine Sorge, sie sind sich dessen bewusst.“, unterbrach ihn der Anführer der Ritter. Seine Stimme hatte einen genervten Tonfall angenommen. Die Arme vor dem Oberkörper verschränkt, versuchte er, sein Gegenüber zu beruhigen. Anschließend sah er sich nach einer Sitzgelegenheit um, konnte jedoch nur grobe Hocker erblicken. Mit gerunzelten Augenbrauen wand er seinem Blick ab.

Aus dem Restaurant war erneut das Klirren von zerschmetterten Gegenständen zu hören, was dazu führte, dass das Entsetzen auf dem Gesicht des Besitzers neue Ausmaße annahm. So sehr war er erschüttert von dem, was mit seinem Geschäft geschah.

Noch einige Malen ertönten Geräusche, die von dem Zerstören von Gegenständen zeugten, bevor die kleine Gruppe an Rittern das Restaurant mit enttäuschten Gesichtsausdrücken verließ.

„…Nichts gefunden?“, fragte sie ihr Anführer ungläubig. Die Wahrsagung, die er erhalten hatte, musste doch stimmen. Auf gar keinen Fall könnte sie falsch sein. Der Wahrsager war schließlich ein Mitglied der Wahrsage-Abteilung der heiligen Kampfkunst-Organisation! Es war nicht leicht gewesen, die Vorhersage zu erhalten. Wenn er jetzt den Dämonen nicht finden sollte, wäre aller Aufwand umsonst gewesen. Vielmehr noch würde dies den Ruf, der er in seiner Einheit hatte, zunichtemachen.

Wenn er es jedoch doch schaffen würde, den Dämonen, der diese Stadt infiltriert hatte, einzufangen, würde seine Karriere einen kometenhaften Aufstieg vollziehen. Seine Aussichten innerhalb des Ritterordens würden sich dramatisch erhöhen. Er könnte sogar zu einem Kommandanten werden.1

„Sucht weiter! Verdoppelt eure Bemühungen!“, befahl der kurzhaarige Ritter mit entschlossenem Blick. Er hatte sich entschieden, nicht aufzugeben, selbst wenn er das gesamte Gebäude abreißen müsste. Er musste diesen Dämonen fangen!

„B-Bitte wartet! Geehrte Ritter! Mein kleines Geschäft kann nicht noch mehr dieser Gewalt ertragen! Ich bitte Sie darum, etwas Gnade zu zeigen. Bitte! Sehen Sie, ich bin bereits über 40 und kann daher zwischen richtig und falsch unterscheiden. Wie könnte ich überhaupt nur mit Dämonen zusammenarbeiten??“

„Aus dem Weg! Andernfalls… wirst du angeklagt, die Staatsgewalt behindert zu haben und Dämonen zu beherbergen! Und verhaftet!“, drohte der Ritter ihm in einem düsteren Tonfall.


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  1. *Anmerkung: Ich habe ‚Branch Head‘ mit ‚Kommandant‘ übersetzt, da es im Deutschen seltsam wirken würde, wenn es einen ‚Zweigstellenleiter‘ eines Ritterordens geben würde.

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