ATAPOW Chapter 65(German)

Kapitel 65 – Zusammenarbeit


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Kapitel 65 – Zusammenarbeit

„Hauptmann… Was ist hier los?? Wollten die uns nicht umzingeln? Warum bekämpfen sie sich?“, machten die Ritter der Mauerwache ihrem Vorgesetzten deutlich, dass ihre Gehirne und somit ihre Vorstellungskraft komplett ihren Dienst eingestellt hatten.

„…Ist es möglich, dass die Dämonen, die aus der Stadt kamen, doch nicht Verbündete der Trolle sind?“ Der Hauptmann strich sich über das Kinn, während er sich auf die Brustwehr der Stadtmauer stützte. „Vielleicht möchten sie sich erstmal um die Invasoren kümmern, bevor sie sich mit mickrigen Fliegen wie uns beschäftigen.“, schlussfolgerte er, sicher, dass dem so sein musste.

Doch noch stärker als die Ritter, die die Mauer bewacht hatten, waren die Trolle komplett überwältigt. Sie wussten nicht, wer diese Dämonen waren und wussten nicht, wieso sie sie gerade angriffen.

Warum tauchten aus dem Nichts Dämonen auf, um eine Menschenstadt zu verteidigen? Diese Frage, so unergründlich wie der Sinn des Lebens, war den einfachen Troll-Soldaten zu kompliziert, weshalb sie sie einfach verwarfen.

„Xiaoli! Versiegel die Mauer!“, rief die rothaarige Dämonin, während sie dabei war, den Kopf eines Trolles von dessen Schultern zu trennen.

Inmitten der Schlacht zwischen der Mond-Ritter und den Invasoren, zuckten die Ohren eines Mädchens, während sie gerade einen Lolli ableckte. Ihre Augen waren fest auf die Handheld-Konsole in ihren Händen gerichtet, ihre zierlichen, dünnen Finger rasten über die Tasten des Geräts. In einer Pause des Spielgeschehens hob sie einen Arm und schnitt mit ihm durch die Luft. Goldene, blendend helle, seidene Risse zogen sich – von ihren Fingerspitzen ausgehend – durch die Luft und bildeten eine seltsame Rune.

[Wunder: Genesung]

Das gesamte östliche Stadttor wurde in ein strahlendes Leuchten gehüllt. Als ob jemand einen Eimer flüssigen Goldes verschüttet hatte, füllten sich die Risse, die beschädigten Stellen, mit heller Masse.

„Was zum-… Was ist das?“, schrien die Trolle, welche auf die Stadtmauer einprügelten, verwirrt auf, als das goldene Licht sie blendete. Sich weigernd, zu akzeptieren, was vor ihrer Nase geschehen war, schlugen sie einfach weiter auf das Schauspiel vor ihnen ein.

Sie entlockten dem goldenen Leuchten nicht nur laute Geräusche, sondern auch eine weitere Reaktion: Einige Stränge von Licht griffen nach ihren Waffen und umfasste bald auch ihre Körper. Sie wurden immer und immer stärken umwickelt, festgehalten. Nur einen Sekundenbruchteil später waren sie nicht mehr; Sie hatten sich in zahlreiche kleine Lichter aufgelöst.

„Was ist das!?“, riefen nun auch die furchtlosesten Trolle voller Angst, als sie dies sahen. Voller Furcht vor der ihnen unbekannten, mysteriösen Macht wagte es keiner von ihnen mehr, die Mauer direkt anzugreifen.

‚Was soll das? Haben die Menschen etwa göttliche Hilfe?‘

Hinter dem goldenen Leuchten wurde das Stadttor, wurden dessen zerstörte Teile schnell, sichtbar für das bloße Auge, wiederhergestellt. Dieser Anblick ließ die Trolle nur noch stärker verzweifeln.

…………..

„Liege ich richtig, dass Ihr derjenige seid, der für diesen Ort die Verantwortung trägt?“, fragte die rothaarige Dämonin einen Ritter, den jede Energie verlassen zu haben schien, während sie sich noch Troll-Blut aus dem Gesicht wischte.

„…Richtig.“, brachte der Hauptmann der Mauerwache nur hervor, als er ohne Eile wieder aufstand.

An sich war dies das Erste Mal, dass er mit einem Dämonen derartig interagiert hatte, also konnte sein Herz nicht anders, als ihm aus der Brust springen zu wollen. Doch… Da er doch sowieso bald sterben würde, wieso sollte er noch Panik schieben?

‚Wobei ich schon sagen muss, dass sie eine Schönheit ist… Schade, dass sie kein Mensch sein konnte.‘

„Wir sind zu wenige, um uns alleine um die Trolle zu kümmern. Also können wie diese Position schlecht länger halten.“ Die Rothaarige blickte ihm in seine ausdruckslosen Augen.  „Ich bitte hiermit um Unterstützung.“, trug sie kurz vor, eine Spur von Genervtheit in ihrem Blick.

„Oh? Können wir das wirklich?“, lächelte der Hauptmann voller Selbstmitleid.

„Ich denke schon. Sie können doch einen Ritter zum Hauptquartier Ihres Ordens schicken und um Unterstützung bitten. Das ist die beste Möglichkeit, um die Situation hier zu entschärfen.“, erwiderte die Rothaarige mit grimmiger Miene.

„Mhm, das könnte… Hmm? Was hast du gesagt? Du möchtest, dass ich nach Verstärkung rufe??“

‚Sind die etwa nicht hier, um die Mauer selbst einzunehmen? Warum möchte sie also, dass ich den Ritterorden um Hilfe bitte? Ritterorden und Dämonen sind doch Todfeinde!“

Unglauben erfüllte den Hauptmann.

„Natürlich?“ Die rothaarige Dämonin hob ihre Brauen. „Möchtest du etwa, dass diese Stadt in Feindeshand fällt und ihre Zivilisten niedergeschlachtet werden?“

„??? Hää?“

‚Heilige Scheiße! Es gibt heutzutage wirklich Dämonen, die sich um das Schicksal von Menschen sorgen?!‘

„Ihr… möchtet ihr etwa nicht selbst die Stadt einnehmen?“

„Es sind die Trolle, die das wollen… Wenn du weiter so unentschlossen bleibst, wird es zu spät sein!“

Der Hauptmann stolperte ungläubig einen Schritt nach hinten. „…Seid ihr wirklich gekommen, um zu helfen??“

‚Dämonen helfen Menschen im Kampf gegen andere Dämonen? Das glaube ich nicht… Selbst für ein Märchen wäre das eine zu unglaubwürdige Geschichte!‘

„Ihr alle seid wahre Ritter, die bereit waren, bis zum Tod standzuhalten. Wieso sollte ein Ritter also nicht einem anderen helfen?“

„…“ Mit einem Blick auf die blutgetränkte Kleidung der Dämonin kam der Hauptmann langsam wieder zu Sinnen. Endlich kehrte Ruhe wieder in seine Augen zurück.

Er sprang auf und an die Seite eines seiner Kameraden, der grade schnarchend auf dem Bauch lag.

„Gouza! Steh auf und hol‘ Hilfe!“

…………..

„Stahlbrechende Krallen! Eisenberstender Schlag! Wilder Tiger-Tritt!“ Die Straßenlaterne in Huo Leis Händen strahlte die Aura einer tödlichen Waffe aus, als er sie hin und er schwang. Plötzlich sprang er in die Luft und brachte seine Handflächen zusammen. Die aus schwerem Eise gefertigte Laterne schwang in Richtung eines der Invasoren und traf dessen Kopf. Dieser zerbarst in einem blutigen Regen.

Huo Lei schnipste kurz mit seinen Fingern. „Wiederherstellung des Zerstörten.“ Daraufhin kehrte die Straßenlaterne wie von Geisterhand geführt an ihren Ursprungsort zurück und zierte wieder – unbeschädigt – den Gehsteig. „Los! Weiter! Stürmt vor und drängt sie zurück1!“

Doch im Kontrast zu Huo Lei, der mit voller Kraft bei der Sache war und kämpfte, war Bai Jis Zustand ziemlich mitleidserregend. Da sie aktuell von Durst geplagt war, war es ihr weder möglich, die Macht ihrer [Göttlichen Quelle], noch Magie zu nutzen. Selbst ihr Körper bewegte sich nur noch träge.

Allein, mit ihrer Sense einen Troll-Soldaten zu schlagen, reichte aus, sie auszulaugen und nach Luft schnappen zu lassen.

„Eure Hoheit…“

„Lass deine Versuche, mich zu überzeugen! Ich werde meinen Geschmack selbst dann nicht senken, wenn ich dann sterben würde!“ Bai Ji spuckte angesichts des grünen Trollblutes, das sich auf den Boden ergoss, angewidert aus.

Lins Augen waren auf Bai Ji fixiert. Wann immer die andere Vampirin in eine Situation geriet, die sie in Gefahr brachte, sprang sie an ihre Seite und rettete sie. So hatte sie Bai Ji schon zahlreiche Male vor schlimmem bewahrt. „Was ich sagen wollte, ist, dass hier immer noch genug Körper von kürzlich verstorbenen, menschlichen Rittern herumliegen. Vielleicht wäre dies…“

„…Diese Ritter waren allesamt ehrenwerte Leute, die sich – mit Blut und Fleisch – dafür geopfert haben, ihre Verbliebenen zu schützen!“, rief Bai Ji mit eiseskalter Stimme. „Was also möchtest du von mir? Dass ich ihre Leichen schände?“

Lins senkte getroffen den Blick. „…Ich habe mich vermessen.“

Ihre Augen fielen jedoch schnell wieder auf die zitternde Bai Ji, welche sich mit Mühe und Not und nur, indem sie sich auf ihre Waffe stützte, auf den Beinen hielt. „Es tut mir leid, wenn auch diese Frage unangemessen erscheint, aber Eure Hoheit scheint ziemlich andere Ansichten als die meisten Vampire zu haben…“ Ein eigenartiger Glanz regte sich in ihren Augen.

Bei Vampiren, denen Zugang zu frischem Blut verwehr war, stellten sich nach einiger Zeit drastische Symptome wie Steifheit und Zittern ein, während ihr Körper langsam, aber sicher seine Aktivität einstellte.

Und so geschah es nun auch, dass Goutermera nicht mehr ausrechend magische Energie bekam und daher gezwungenermaßen wieder zu einer kleinen Haarklammer wurde.

„Woah~!“, konnte Bai Ji nur noch ausstoßen, bevor sie – dem Objekt beraubt, das ihre als Stütze gedient hatte – taumelte und zu Boden stürzte.

…………..

„Hauptmann! Wir sind fast da.“, meinte ein Rittern der Gruppe mit ernstem Gesichtsausdruck. Auch wenn sie noch viele Meter von dem Stadttor trennten, konnte er schon jetzt den starken Geruch von Blut wahrnehmen.

„Strahlender Ritter, bitte steh deinen Anhängern zur Seite.“, betete der Anführer der kleinen Truppe, Landi, zu dem Anhänger in seiner Hand.

Tatsächlich hatten sie alle eine Entscheidung getroffen, die sie nicht zurücknehmen konnten; Im wahrsten Sinne des Wortes begingen sie Ungehorsam. Auch wenn Landi selbst auf jegliche Konsequenzen vorbereitet war, verspürte er doch Sorgen um die Mitglieder seines Trupps, die ihm alle bereitwillig gefolgt waren.


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  1. Diese Übersetzung ist schon sehr ‚frei‘…

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