ATAPOW Kapitel 5 – Nudeln
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ATAPOW Kapitel 5 – Nudeln
Ji Bais Betrachtung der Personen im nahegelegenen Luxusrestaurant wurde jäh von einem Stupsen gegen seinen Arm unterbrochen.
„Junge, was soll der erste Blick?“ Eine laute, leicht heisere Stimme ertönte hinter ihm.
„Ah!?“ Ji Bai erschrak wegen dieser plötzlichen Überforderung seines Hörsinnes. Nicht verwunderlich angesichts der Tatsache, dass seine Aufmerksamkeit darauf fokussiert gewesen war, andere zu beobachten.
„Oh mein Gott, was soll dieses Geschrei! Eigentlich müsstest du mir nun Schadensersatz zahlen, nicht wahr?“ Ji Bai seufzte empört und drehte seinen Kopf in Richtung des Täters. Es war ein Mann, dessen Kinn mit Bartstoppeln übersäht war – Der Besitzer des Imbisses.
„Was? Schadensersatz? So leicht lasse ich mich nicht reinlegen, Junge! Mit dem Alter kommt auch Weisheit!“ Mit diesen Worten platzierte der Besitzer eine große Schüssel Nudeln vor Ji Bai und blickte in die Richtung, in die dieser gesehen hatte.
„Tch, du hast dir also junge Männer angesehen? Mit solch einem Enthusiasmus? Junge, bist du etwa…?“ Der Mann brachte etwas Distanz zwischen sich und seinen Kunden.
„Sagt der Richtige! Ich bin nur neugierig, okay? Nebenbei… selbst, wenn ich es wäre, wieso distanzieren Sie sich? Wissen Sie etwa nicht, wie sie selbst aussehen?“ Angewidert musterte Ji Bai sein Gegenüber.
„Ahh, die Jugend von heute… Vergiss es einfach.“ Der Besitzer setzte sich auf den Platz neben Ji Bai, als ob sie enge Bekannte wären. Anschließend blickte er erneut in Richtung des benachbarten Restaurants, in dem vier Ritter in einem klimatisierten Raum saßen.
„Die vier da sind doch heilige Ritter, nicht wahr?“, fragte der Besitzer in einem ernsten Tonfall und kniff seine Augen zusammen.
„Hmm? Kennen sie sich mit Rittern aus?“
„Junge! Es ist ganz einfach! Ich weiß alles, was es in dieser Welt zu wissen gibt! Wisse, dass ich nicht nur sehen kann, dass sie Ritter sind, ich weiß sogar, welchem Orden sie angehören!“ Ji Bais erstaunter Gesichtsausdruck gefiel dem Besitzer nicht und trieb ihn dazu, mit dem Wissen, dass er hatte, auf plumpe Art und Weise anzugeben.
„Oh, dann lassen Sie mal hören.“
„Sie gehören zu den ‚Strahlenden Ritter‘, nicht wahr? Der Ritterorden sowohl mit den meisten Rittern als auch der größten Stärke.“
„Ah? Das wissen sie auch?
„Natürlich! Zu denken, dass die älteren Generationen mit der Zeit zurückbleiben, ist ein großer Fehler.“ Ji Bais erstaunter Blick hatte das Ego des Besitzers bis zu einem Leven gesteigert, dass sein Kopf in den Wolken zu sein schien. Sein Verhalten war so sehr voller Stolz, als ob er selbst ein Mitglied der ‚Strahlenden Ritter‘ wäre.
„Zudem weiß ich auch, dass der ‚Ritterorden der Strahlenden Ritter‘ aus frommen Verehrern des mächtigsten Ritters, der ‚der Strahlende Ritter‘ genannt wurde, besteht. Dieser Ritter soll den Orden sogar selbst gegründet haben. Seine Fähigkeiten, eine stählerne Armee zu gründen und zahlreiche Erfolge erzielt zu haben, sprechen von seinen Fähigkeiten.“, sagte der Besitzer, von den eigenen Worten gerührt.
„Hehe, es ist nichts Besonderes.“, antwortete Ji Bai unterbewusst auf das Lob.
„Wieso lachst du? Ich habe nicht dich gelobt.“ Der Besitzer bedachte Ji Bai und dessen billige Kleidung mit einem angewiderten Blick. „Junge, Übermut tut selten gut…“
Der ältere Mann klopfte auf Ji Bais Schulter. Seine Stimme hatte, anders als zuvor, einen ernsten Ton eingeschlagen.
„Ich weiß, dass junge Menschen wie du sich um jeden Preis beweisen wollen. Ihr verlasst eure Heimatstadt und Familie und lasst alles zurück. Aber am Ende wird es nutzlos sein. Deine Familie wird nichts mehr mit dir zu tun haben wollen und du selbst wirst arm und einsam enden. Ha… Ich kenne jemanden, den auch dieses Schicksal getroffen hatte…“ Der Besitzer seufzte klagend.
Ji Bai neigte seinen Kopf fragemd. „…Reden sie über jemand anderen oder sich selbst?“
Sein Gegenüber räusperte sich. „…Ahh, Junge, mein Leben ist schon schwer genug, also bitte sag nicht mehr!! E-Ess doch lieber deine Nudeln!“ Der ältere Mann, dessen Geheimnis aufgedeckt worden war, stand auf und verschwand eilig im hinteren Bereich seines Geschäftes.
Ji Bai lachte kurz und nahm die Essstäbchen in die Hand. Als er die Schüssel vor seiner Nase betrachtete, übermannte Überraschung sein Gesicht.
Die Schüssel war bis zum Rand nicht nur mit Nudeln, sondern auch mit Rindfleisch gefüllt.
‚Hatte ich nicht eigentlich nur Nudeln bestellt?‘
Als Ji Bai in Richtung des hart arbeiteten Besitzers blickte, erfüllte ein warmes Gefühl sein Herz.