ATAPOW Chapter 37(German)

Kapitel 37 – Wo kann man hier Blutbeutel kaufen?


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Kapitel 37 – Wo kann man hier Blutbeutel kaufen?

„Du kannst doch im Groben deine Überzeugung fühlen, der du als Ritter folgst. Richtig? Ein Ritter darf niemals vergessen, für wen er sein Schwert führt.“

Aus irgendeinem Grund drehten sich Ji Bais Gedanken ununterbrochen um diese Worte. Sie waren ihn von seinem Lehrer während seiner Ausbildungszeit gesagt worden und hatten ihn damals für einige Zeit verunsichert.

„Ji Bai~?“

„…Hmm?“ Als jemand ihn ansprach, befreite Ji Bai sich aus seiner Trance befreite und blickte zu der Person vor sich. Diese wedelte unaufhörlich mit ihrem Schwanz und trug einen eigenartigen Gesichtsausdruck.

„Bin ich zu laut? Nerve ich dich etwa?“, fragte Ke’er und legte ihren Kopf schief. Sie saß direkt vor ihm.

Der Anblick der Kleinen munterere ihn etwas auf. „Keine Sorge, du bist lieb und überhaupt nicht nervig.“

„Dann bist du eventuell allergisch auf Katzen…?“

Ji Bai war leicht amüsiert, als er ihr flauschiges Haar streichelte. „Nein, nein, nein. Wie sollte das denn sein? Ich habe nur einige Zweifel über einige Dinge, mehr nicht.“ Dass er Ke’ers Ohren mit der Hand streifte, sorgte dafür, dass sich in ihm ein wohliges Gefühl ausbreitete. Er wollte sich nur ungern von dem pelzigen Gefühl der Katzenohren trennen.

„Nyaahu~“ Ke’er rieb ihren Kopf an seiner Hand, fragte aber anschließend besorgt: „Ji Bai, denkst du etwa, dass du nur eine Katze streichelst?~“

Unter ihren überraschenden Worten froren Ji Bais Gedanken kurzzeitig ein. Seine Hand, die sie gerade streichelte, zitterte leicht.

„???“

„Uuu, das geht so nicht~ Sowas bei mir – zumindest muss das noch bis später warten… Andererseits~… Nyaahu! Mein Kopf, mein Kopf!“

Ausdruckslos hatte Ji Bai einen Finger gegen Ke’ers Stirn geschnippt.

Sein Gesicht begann, Mussgunst zu zeigen. „Du kleine Göre, wer hat dir sowas beigebracht??“ Ke’er bedeckte ihre Stirn, ihre Augen glitzerten feucht. Ji Bai konnte jedoch nur daran danken, dass jemand wohl versucht hatte, die Kleine auf einen falschen Pfad zu leiten.

„Uhuhu~ E-Es war Onkel Lin Tuo, der mit das gesagt hat. Er meinte auch, dass ich ihm oder einem anderen Lehrer des Ordens sagen soll, wenn du mich ‚aufessen‘ möchtest~“ Das Gesicht des betrübten Katzenmädchens zierte ein leichtes Schmollen.

‚Dieser gottverdammte, sture Perversling… Er ist also wirklich pädophil! Wie kann er es nur wagen, so einen Dreck einem so jungen und unschuldigen Mädchen beizubringen! Ich werde wohl strenge Vorkehrungen treffen müssen, um Ke’er vor ihm zu schützen.“

Obwohl er innerlich eine Welle an an Lin Tuo gerichtete Beleidigungen losließ, brachte er einen neutralen Ausdruck auf sein Gesicht, bevor er zur Kleinen sprach: „Ke’er, du musst dir folgendes merken: Lin Tuo ist ein Pädophiler, der nur Schlimmes bringt. Du darfst ihm und ähnlichen Leuten nicht zu nahe kommen!“

Ke’er legte ihren Kopf schief. „Äh? Ist Onkel Lin Tuo also kein guter Mensch? Nya~“

„Er tut nur so! Solche Leute sind äußerst geschickt und nutzen alles, was sie können, aus, damit du keinen schlechten Eindruck von ihnen hast1. Es ist am besten, wenn man so schnell wie möglich jeglichen Kontakt mit ihnen abbricht!“

„Aha… Ich verstehe~“

Gerade als Ji Bai weiter Lin Tuo schlechtreden wollte, klingelte sein Handy 2.

Ohne Eile atmete Ji Bai tief aus und nahm anschließend den Anruf an: „Hallo? Lan Yi?“ Ke’er entschied sich derweil, zu schweigen.

„Hallo, hast du schon eure Wohnung gefunden?“, ertönte Lan Yis ausdruckslose Stimme aus dem Lautsprecher. Ji Bai konnte innerlich schon ihr kaltes Gesicht regungslos in seine Richtung blicken sehen.

„Ja, habe ich, aber… Es ist wirklich nicht so, dass ich wählerisch bin, aber… Die Wohnung ist schon ziemlich groß… Aber, ist die Einrichtung hier nicht irgendwie zu wenig und ein wenig zu kaputt?“ Während er dies fragte, sah er sich in dem fast leeren Raum um; Außer einem Sofa gab es hier nichts. Und selbst die Betten der Wohnung waren in einem erbärmlichen Zustand. Alles in Allem wirkte die Wohnung definitiv nicht wie ein Ort, an dem jemand leben wollen würde.

„Diesbezüglich kann ich dir versichern, dass sich unser Logistikabteilung in den nächsten Tagen darum kümmern wird. Solange musst du dich aber damit arrangieren… Ah, richtig, es dauert noch einige Tage, bis die Schulzeit beginnt. Wenn du gelangweilt sein solltest, kannst du gerne das Gelände erkunden. Natürlich… Könnt ihr, oh geehrter Ritter, auch außerhalb umherlaufen… Wenn du möchtest. Wer weiß, vielleicht wirst du dabei die Aufmerksamkeit einer jungen Sukkubus erregen?“

„Nyaa~?“ Ke’ers Ohren begannen zu zittern. Mit einem komplizierten Gefühl im Herzen schürzte sie unwillkürlich ihre Lippen.

„Mach dich bloß nicht über mich lustig! Ah, nebenbei… Ich möchte dich etwas fragen, gibt es hier auch ein Krankenhaus in der Nähe?“

„Ein Krankenhaus? Wieso? Geht es dir nicht gut? Unsere Schule hat eine Krankeneinrichtung. Deren Logo ist ziemlich auffällig, also kannst du sie nicht verfehlen.“

„Wirklich? Also dann…“ Ji Bai wollte etwas sagen, zögerte jedoch, es auszusprechen.

„Was ist denn? Wenn dir etwas auf den Lippen liegt, dann sag es doch einfach und drück dich nicht um den heißen Brei rum.“, wies ihn Lan Yi zurecht.

„Ähmm… Ich… Ich wollte nur fragen, ob man hier Blutbeutel kaufen kann…“

Lan Yis Augen wurden zu engen Schlitzen. „Blutbeutel?“

Für den Ritterorden des Mondes waren solche Gegenstände wie Blutbeutel nicht einfach nur zur medizinischen Versorgung da. Sie wurden auch genutzt, um die psychologischen Bedürfnisse einiger Mitglieder zu unterdrücken und gar als Nahrung verkauft. Das letzte war ein Erkennungsmerkmal von Vampiren.

„In der letzten Zeit hatte ich häufiger mal Blutmangel.“, erklärte Ji Bai hastig, als Lan Yi einige Sekunden lang geschwiegen hatte.

„…Es gibt da welche. Wenn du sie kaufen möchtest, kannst du dich an den Verkäufer hinter der Cafeteria wenden.“ Auch wenn Ji Bais Worte ihr ein spezielles Gefühl gegeben hatten, hinterfragte sie sie nicht weiter.

„Oh. In Ordnung, ich verstehe.“ Ji Bai legte überhastet auf.

…………

Am anderen Ende der Leitung ertönte hinter Lan Yi eine melodische Stimme, kurz nachdem der Anruf geendet hatte: „Mit wem hast du gesprochen?“ Die Stimme klang rein wie Quellwasser.

„Ein neuer Schüler.“ Als sich Lan Yi umdrehte, trafen ihre Augen auf die eines Mädchens, dass mit verschränkten Händen hinter einem Schreibtisch saß. Ihr zierlicher Körper war unter ihrem makellos schneeweißen Kleid überraschend kurvenreich. Sie trug entzückende Kopfhörer mit Katzenohren und reines, weißlich-silbernes Haar ergoss sich von ihrem Kopf herab. Es war in Form eines flauschigen Pferdeschwanzes gebändigt.

Dieses Mädchen, das zügellos auf einem Chefsessel saß, trank durch einen Strohhalm aus einer Flasche Cola.

„Oh? Ein neuer Schüler? Etwa der, der mit Lin gekämpft hat?“ Interesse vertrieb den extrem gelangweilten Gesichtsausdruck, den sie getragen hatte.

„Hochmeisterin3… Könnt ihr euch in eurem Alter nicht etwas würdevoller verhalten?“ Lan Yi runzelte ihre Brauen. „Also… Ein Vampir, der Cola trinkt…“

„Das ist doch egal… Ah, wenn ich mich richtig erinnere, hast du mir doch erzählt, dass der Neuling vorher ein Ritter gewesen war, oder?“ Das silberhaarige Mädchen sprang, die Cola-Flasche immer noch in der Hand, von ihrem Stuhl.

„Richtig… Jedoch hat er mir gerade eine ziemlich seltsame Frage gestellt.“

„Oh? Was für eine Frage denn?~“ Ihre Neugierde war deutlich zu hören. Während sie Lan Yis Antwort erwartete, nahm sie einen weiteren Schluck Cola.

„Er hat mich gefragt, ob es hier einen Ort gibt, an dem man Blutbeutel kaufen kann.“

„Blutbeutel~? Wirklich~ Was für ein Zufall! Das ist interessant~“ Die Augen des Mädchens verengten sich, als sie einige Tropfen Cola von ihrem Mundwinkel leckte. „Ein wirklich interessanter Neuzugang~“


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  1. AHHH! Jetzt würde ich nur allzu gerne davon lesen, wie Lin Tuo das Geheimnis hinter ‚Ji Bai/Bai Ji‘ entdeckt, und, wie er darauf reagiert! XD
  2. Da ich mir nicht zutraue, den Liedtext des Klingeltons auf Deutsch zu übersetzen, und ich daher die kulturellen Implikationen auch nicht wirklich übertragen kann, habe ich dieses Detail gestrichen und bitte um Verständnis.
  3. Ich habe den Titel des Anführers des Deutschen Ordens hier als Übersetzung gewählt, da diese Bezeichnung mir als eine im deutschsprachigen Raum für Ritterorden bekannte erscheint
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