ATAPOW Chapter 33(German)

Kapitel 33 – Lass sie los!


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Kapitel 33 – Lass sie los!

„Ha, ha~“ Ihr bezaubernder, weißer Schwanz wedelte hin und her, ihre Katzenohren standen aufrecht und ihre Zwillingszöpfe wehten wie seidene Fahnen im Wind hinter ihr.

Die Schulzeit hatte noch nicht begonnen. Somit reisten diejenigen, die an der Mond-Ritter-Schule eingetragen waren, entweder noch an oder waren dabei, Missionen zu erledigen. Somit waren nur wenige im Hauptquartier anwesend.

Wer vor Ort war, wurde von einem kleinen Mädchen mit Katzenohren, das ein Maid-Outfit trug, bezaubert. Sie stand in einem der Gänge des Wohngebäudes und ihr Schwanz wedelte hinter ihr hin und her. Ihre Kleidung bedeckte nicht ihre gesamte Haut, vielmehr entblößte es Teile ihrer Brust, was die Kopfkinos der Anwesenden anfeuerte. Ihre Haut war rein und hell und ihre Beine in weiße Seide gehüllt.

Das Katzenmädchen schien gut gelaunt zu sein. Dies bezeugten nicht allein ihre aufrechtstehenden Ohren, sondern auch der zufriedene Ausdruck auf ihrem leicht geröteten Gesicht.

Wenn man den Charm einer anderen Spezies mit den Produkten der menschlichen Zivilisation verbinden würde, würde das Ergebnis diesem Mädchen nahekommen. Sie war bezaubernd wie der Mond in einer dunklen Nacht.

Eigentlich wäre es Ke’er auf Grund ihrer großen Angst vor Fremden nicht möglich gewesen, so im Freien und unter den Blicken so vieler Leute, zu stehen. Jedoch triumphierte Freude über Schüchternheit und überwältigte ihr Herz.

Als sie an den Tresen des Wohngebäudes trat, übergab sie der anwesenden Angestellten die Blaue Karte, die Lin Tuo ihr gegeben hatte: „Bitte öffnen Sie einen Raum für mich~“

„Pfft…“ Angesichts der kindlichen Unschuld in der sanften und entzückenden Stimme des kleinen Katzenmädchens vor ihr musste die Angestellte unwillkürlich lachen.

„In Ordnung. Bitte warte kurz, meine Kleine~“ Die Angestellte legte die blaue Karte auf ein Touchpad und hantierte kurz an diesem herum. Anschließend gab sie Ke’er ein goldenes Zertifikat sowie einen silbernen Schlüssel und streichelte der Kleinen dabei den Kopf.

Ke’er erkannte die Freundlichkeit in der Geste der Frau und rieb ihren Kopf gegen deren Handfläche. „Nyaa~“ Der Miau-ähnliche Laut, den sie äußerte, erwärmte die Herzen eines jeden, der ihn wahrnahm.

„Na dann, kleines Kätzchen, bitte pass auf dem Weg auf, in Ordnung? Wenn du irgendein Problem findest, kannst du gerne mit mir reden~“, unterwies die Angestellte Ke’er, bevor sie loslaufen konnte. Doch nun musste sie widerwillig ihre Hand vom Kopf der Kleinen nehmen. Sie wusste, dass ihr Gegenüber nicht einfach nur ein Tier, sondern eine sich selbst bewusste Person war und derartige Gesten ohne Einwilligung nicht akzeptabel waren.

Ke’er betrachtete interessiert die Gegenstände in ihrer Hand und dankte der Angestellten am Tresen mit einem strahlenden Lächeln: „Mhm~ Danke, ich gehe dann mal. Nya~“

„Hmm~ Hmm~“, summte sie, bis ihr etwas einfiel. Eine bezaubernde Röte legte sich über ihr Gesicht. „Ji Bai muss ein sehr guter Mensch sein~“

Da sie eine Neko war, besaß sie ein naives, freundliches Herz. Angehörige ihrer Spezies legten viel Wert auf Freundlichkeit, besonders welche, die ihnen in schweren Zeiten gezeigt wurde. In weniger bedeutenden Fällen gaben sie ihren Wohltätern ein Vielfaches von dem, was sie erhalten hatten, zurück. Und in schwereren Fällen widmeten sie ihr ganzes Leben denen, die ihnen geholfen hatten. Das Ausmaß ihrer Handlungen war etwas, was Menschen, die von sich selbst behaupteten, ‚Tugend über alles zu stellen‘, niemals erreichen würden. Egal, was sie über sich selbst behaupteten.

Doch gerade als Ke’er eine Volksmelodie ihrer Spezies summte und fröhlich aus dem Lobbybereich hüpfte, geschah es. Sie demonstrierte perfekt eine angeborene Fähigkeit ihrer Niedlichkeit – und stolperte über den flachen Boden.

„Nyaauuu!“ Sie schaffte es nicht, ihr Gleichgewicht wiederzuerlangen und sah nun, wie der Boden ihr immer näher kam…

‚Nein, das ist schlecht! Mein Kopf wird gleich aufplatzen! Uhhhh! Das wird wehtun!‘

Unwillkürlich schloss sie ihre Augen und schützte mit ihren Armen ihren Kopf. Als sie den Mut fand, ihre Augen wieder zu öffnen, erblickte sie eine Strähne langen Haares. Diese wehte wie im Wind und strahlte im Sonnenschein einen silbernen Schein aus. Als eine einfacher, aber eleganter Duft an ihr vorbeizog, wurde Ke’er klar, dass jemand sie gefangen hatte.

„Nyaa? Nyaa?~“ Ke’er legte ihren Kopf verwirrt schief, da sie sich keinen Reim auf ihre Lage machen konnte.

„Hey, alles in Ordnung?“, erklang eine kalte Stimme mit einer Melodie wie dem Gesang eines Goldwaldsängers.

Als Ke’er ihren Kopf hob, sah sie in zwei emotionslos blickende, scharlachrote Augen, die eine eisige Aura ausstrahlten. Eine Strähne silber-grauen Haares lag auf der Schulter ihrer Retterin, der Rest war in einem Pferdeschwanz auf einer Seite deren Kopfes gebunden.

Ke’er war für kurze Zeit von Schreck überwältigt.

Die eisige Jugendliche, die sie hielt, besaß große Schönheit, auf eine quasi unnatürliche Weise. Mehr konnte ihr junger Geist nicht verstehen.

Als die Silberhaarige bemerkte, dass das Katzenmädchen in ihren Armen sich nicht bewegte, zog sie ihren Brauen leicht zusammen. „Bitte sag was.“

‚Hat die Kleine sich vielleicht beim Fall verletzt?‘, fragte sie sich verwirrt.

Doch in Ke’ers Augen war ihr Gesichtsausdruck ein bedrohlicher. Die Anzeichen von Irritation in ihren scharlachroten Augen trugen aus Sicht des Katzenmädchens einen Schrecken mit sich.

‚H-Hilfe! Ist sie etwa wütend, dass ich zittere? Uhu~ S-Sie wird mich doch nicht schlagen, oder?‘

Ke’er hing wie ein ängstliches Kaninchen in den Armen ihrer jungen Retterin. Voller Angst wagte sie es nicht, sich zu bewegen…

………..

An anderer Stelle hatte Ji Bai schweigend Lin Tuo zugesehen, wie dieser sich entfernte. Anschließend machte er sich auf, im Wohngebäude nach Ke’er zu suchen.

Doch schien es so, als ob der Gott des Schicksals ihm einen Streich spielte. Als er die Tür zum Gebäude öffnete, erblickte er eine peinliche Szene.

Hastig schreckten seine Augen in Richtung, fokussierte sich sein Blick auf die silberhaarige Jugendliche, die Ke’er in ihren Armen hielt.

Sie hatte scharlachrote Augen, leicht silbern erscheinendes Haar und sehr blasse Haut. Außerdem… Hing an ihr auch dieser extrem schwer bemerkbare und doch unvergleichlich vertraute Geruch…

‚Ein Vampir! Sogar eine aus einer hohen Blutlinie, wahrscheinlich ein Mitglied der königlichen Familie!‘

Die Szene vor Ji Bais Augen, die festgehaltene Ke’er, verschwamm in seiner Vorstellung mit den endlosen Qualen, die die Vampir-Königin ihm bereitet hatte. Für einen kurzen Augenblick kam es ihm vor, als ob die ihn umgebene Luft zu Stein geworden wäre.

Wie der plötzliche Ausbruch eines eigentlich schlafenden Vulkans brach die Persönlichkeit des Strahlenden Ritters, die ein Jahr lang geschwiegen hatte, aus ihm empor:

„Lass sie los und hau ab, du widerliche Made!“


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