ATAPOW Chapter 120(German)

Kapitel 120 – Rückkehr nach Hause


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Kapitel 120 – Rückkehr nach Hause

In einer gewissen Dimension, in einer Welt, in der das Konzept von Zeit existierte, leiteten die letzten Sonnenstrahlen die Dunkelheit der Nacht ein.

Zwei zerlumpte Silhouetten – eine groß, eine klein – waren zu sehen.

Ihre Schatten wurden von den Strahlen der sinkenden Sonne in die Länge gezogen.

Ein Mann hielt ein Fangzahnförmiges Langschwert in seiner Hand und trug ein schläfriges Mädchen mit goldenen Haaren auf seinem Rücken. Die zweischichtige Kettenrüstung unter der Oberfläche seiner Brigantine war entblößt und ein verformter Metall-Helm bedeckte seinen Kopf. Sein jämmerliches und verwahrlostes Erscheinungsbild erinnerte an einen Bettler auf der Straße.

Er betrat ohne jede Eile die Missions-Halle des Ritterordens der Mond-Ritter und lief zum Tresen. Dabei ignorierte er alle Blicke, die ihm die anderen anwesenden Schüler zuwarfen.

„Ihr beide, seid ihr hier, um über das Ende einer Mission zu berichten?“ Die hinter dem Tresen stehende Rezeptionistin zeigte ein professionelles Lächeln und stand fast regungslos dar.

„Mhm.“ Ji Bai nickte.

„Dürfte ich nach der Missionsnummer fragen?“

Ji Bai nannte sie.

„In Ordnung, bitte wartet einen Moment.“ Die Rezeptionistin öffnete einen dicken Ordner und durchsuchte ihn vorsichtig, bis sie den passenden Eintrag fand.

„Das ist doch die Mission, die Kanalisation von Grenzstadt zu erkunden, richtig?“

„Mhm.“, bestätigte Ji Bai.

„In Ordnung, bitte wartet kurz.“

Einige Schüler, die das Ganze verfolgten, begannen, Unzufriedenheit zu verbreiten.

„Hey, hey… Wie kann eine Erkundung nur so enden? Ist das deren Ernst?“

„Wer weiß… Vielleicht sind sie ja in einen Desinfektionsmittel-Tank gefallen.“

„Pfft…“

„So, wie sie aussehen, könnte man fast denken, dass sie gegen Trolle gekämpft haben.“

„Das Mädchen, dass er auf seinem Rücken trägt, scheint verletzt zu sein. Wie traurig bei einer so liebenswürdigen; Es muss für sie schwer gewesen sein, mit so einem unnützen Trottel in einem Team zu sein.“

„Wie nervig…“ Xiaoshas Augenlider hoben sich leicht. „Alter Perverser, ist etwas geschehen?“ Ihr Gesicht wirkte wie das eines halb-schlafenden Koalas. Die chaotischen Stimmen ihrer Umgebung hatten sie aufgeweckt.

„Nichts Wichtiges, ich werde dich aufwecken, sobald wir bei dir zu Hause angekommen sind.“

„Okay…“, antwortete Xiaosha und schloss ihre Augen entspannt.

„Gut, hier ist es.“, sagte die Rezeptionistin plötzlich. „Also ist das jetzt erledigt.“

„Danke.“ Ji Bai nahm seinen Helm ab.

„Ohh, ist dieser Typ hässlich.“

„Yuan1, es ist nicht höflich, so über andere zu reden…“, meinte eine Schülerin und tippte mit einem Finger auf die Stirn des plappernden, kleinen Mädchens neben ihr.

„Bitte nennt eure Namen.“

„Ji Bai und Xiaosha. Bitte übertrage die Belohnung für mich an Xiaosha.“, sagte Ji Bai ruhig.

„Das kann ich gerne machen. Aber das ist eine Mission für vier Personen gewesen… Wo sind die anderen beiden?“

„…“ Ji Bai schwieg für einige Sekunden. „Sie werden nicht zurückkommen.“, sprach er anschließend mit leicht gesenkten Lidern.

„…Es muss also etwas Besonderes geschehen sein, kannst du mir einen kurzen Bericht geben?“ Ji Bais knappe Worte hatten der Rezeptionistin klar gemacht, was geschehen war. Sie nickte leicht und fragte nicht weiter nach dem Schicksal der anderen Gruppenmitglieder. Dies war nicht das erste Mal, dass sie derartiges erlebte. Die Besonderheiten der Missionen, die diese Schule ihren Schülern auftrug, bedeutete, dass es immer die Möglichkeit gab, dass die Anzahl an Schülern, die von einer Mission zurückkehrten, geringer war, als die zu dem Zeitpunkt, als sie aufbrachen; Sogar die Möglichkeit, dass eine gesamte Gruppe ausgelöscht wurde, existierte durchaus.

Schließlich waren die Mond-Ritter eine kleine Organisation und hatten daher nur sehr begrenzte Möglichkeiten.

„Kann ich mich auch morgen darum kümmern?“ Ji Bai warf einen Blick auf Xiaosha auf seinem Rücken, welche wieder in tiefen Schlaf gefallen war.

„Natürlich… Lass dir ruhig Zeit, Schüler. Zumindest müsst ihr beide die Anteile der Belohnung eurer Kameraden annehmen und für sie weiterleben.“, versuchte die Rezeptionistin, die seinen niedergeschlagenen Gesichtsausdruck sah, ihn zu trösten. Sie selbst trug einen komplizierten Ausdruck auf ihrem eigenen Gesicht.

„…“

„Habt ihr es geschafft, ihre Überreste zurückzubringen?“

„…“

„Dann… Bitte nenn mir ihre Namen und Positionen.“

„Huo Lei, ein Troll der Tomatenklasse des ersten Jahrs und Xiaomu, ein Mensch und Zweitklässlerin des Ordens.“

„Danke für deine Mitarbeit… Also, ich werde euch nicht weiter belästigen. Geht am besten nach Hause und ruht euch aus. Die Punkte der Gefallenen werden euch zusammen gegebe-…“

„Nicht notwendig.“, unterbrach Ji Bai sie mitten im Satz und verließ abrupt den Raum.

Die Rezeptionistin seufzte tief, als sie ihm hinterherblickte. Sie würde sich nun noch um einige Dinge kümmern müssen. Schließlich waren Verluste von Studenten nichts Triviales. Gleiches galt für das Problem in der Kanalisation von Grenzstadt.

…………

„Alter Perverser?“

„Hm? Du bist wach?“

„Ich kann nicht schlafen.“, murmelte Xiaosha, ihre Hände um Ji Bais Nacken gewickelt und ihre Wangen dicht an seinen Rücken gepresst – wie ein Koala, der einen Baumstamm umklammerte.

„Wir sind fast bei dir zu Hause.“

„Wird morgen in der Klasse ein leerer Stuhl stehen…?“

Ji Bai blieb stehen.

„So, wie ich das sehe, vielleicht wohl nicht.“, sagte er, während er, seine Mundwinkel leicht gehoben, nach vorne blickte.

„…Hä?“ Xiaosha legte ihren Kopf schief.

„Ahh, meine Hüfte! Das Wasser war einfach zu stark… Allein der Aufprall hat mir fast alle Knochen gebrochen…“ Ein zerlumpter und schwer angeschlagener Troll rieb sich den Kopf und taumelte auf sie beide zu.

“…”

„…Ohh! Sind das nicht mein menschlicher Bruder und meine Neko-Schwester?? Ihr beide seid zurück!? Wie toll, ich war voller Sorge…“

„Ahh! E-Ein Geist! Alter Perverser, wir müssen abhauen!“

„Hä? Ein Geist?“ Verwirrt fasste sich Huo Lei an den Kopf. „Wo ist er?“, fragte er, nachdem er sich umgesehen hatte. „Wieso sehe ich ihn nicht?“

„Du bist der Geist!!“

„Häh? Das ist kein guter Scherz, kleine Neko! Ich bin immer noch lebendig, okay? Schau mal, ich habe sogar einen Schatten…“, rief Huo Lei aus und zeigte auf seine Füße.

„Ähh?? …Du… Bist du nicht ertrunken?“ Xiaosha versteckte ihren Körper hinter Ji Bais Rücken und schaute nur von Zeit zu Zeit hinter diesem hervor, um einen Blick auf Huo Lei zu werfen.

„Ich lebe und mir geht es gut! Der Kanal hat mich direkt zu einem Hintereingang der Kanalisation gespült. Ich musste nur meine Luft anhalten und wurde nach einiger Zeit dort angeschwemmt…“

„Wie viel Luft passt denn in deine Lunge?“

„Ha! Wir Trolle sind am auf unsere Stärke und Lungenkapazität besonders stolz!“ Huo Lei zeigte selbstbewusst auf seine Muskeln.

„Ich werde das Glas, dass ich dir schulde, wiedergut machen.“, sagte Ji Bai plötzlich und klopfte dem Troll auf die Brust.

„Hahaha! Kein Grund zur Eile…“

„Hmpf~“, schmollte Xiaosha. „Ich wusste es! Wie könnte ein Troll auch so leicht sterben…“

„Das erinnert mich, Xiaomu, sie…“

Schweres Schweigen senkte sich über die Anwesenden.

Ohne ein Wort zu sagen, nahm Ji Bai eine einzelne Haarlocke aus seiner Tasche.

Einige Tropfen an Flüssigkeit befeuchteten seinen Rücken.

Da er sich nicht damit auskannte, wie er andere trösten konnte, wagte Ji Bai nicht, irgendwas zu sagen und tätschelte nur die kleinen Hände, die um ihn geschlungen waren.

„Hatte sie Familie oder Freunde?“, fragte Ji Bai mit gesenktem Kopf.

„Ich weiß nicht.“

Sie alle hatten Xiaomu nur eine kurze Zeit lang gekannt. Und noch bevor sie sie kennenlernen konnten, waren sie wieder von ihr getrennt worden – ohne Möglichkeit, sie jemals wiederzusehen.

Was sie erlebt hatte, bevor sie sich getroffen hatten, wer ihre Freunde und Familie gewesen waren, und, was für Hobbies und Vorlieben sie gehabt hatte… Sie drei hatten sich nicht einmal bemüht, auch nur eine Sache davon herauszufinden.

„Lasst uns sie begraben.“

…………

„Ich werde mich dann hier verabschieden, da ich nicht weitergehen darf.“ Ji Bai blieb stehen, als er die großen Worte ‚Männer verboten‘ sah, welche auf der Seite des Wohngebäudes für VIP-Schüler standen. „Schaffst du es, alleine nach Hause zu kommen?“

„…Oh.“ Xiaosha wollte etwas sagen, zögerte jedoch.

„Ich werde hier warten, bis du wieder zurück bist.“

Xiaosha spürte, wie Ji Bais Blick durch das Visier seines Helmes auf ihr lag, drehte ihren Körper erleichtert um und begann, sich auf den Weg zu ihrer Wohnung zu machen.

…………

Am zweiten Tag der Mission hatte die Erkundung der Kanalisation geendet.

Doch für Ji Bai war dies nur der Beginn. Wenn alles so lief, wie er es erwartete, würden am nächsten Tag Leute der Missionshalle ihn besuchen kommen und einen detaillierten Bericht dessen, was geschehen war, anfordern.

Allerdings war dies nicht, worauf er fokussiert war. Soweit es ihn betraf, war das Wichtigste, was ihm die Mission gebracht hat, die Information, die er dem Mund des letzten Trolles entlockt hatte.

Sich in verdächtige Aktivitäten zu verwickeln und mit Trollen abzusprechen; Von Lan Yus Taten ausgehend, hatte er Ji Bais ersten Eindruck von ihm nicht im Geringsten enttäuscht.

Vielleicht bedurfte der Ritterorden der Strahlenden Ritter dieses Mal wirklich einer Säuberung.


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  1. An der Stelle stand im Original eigentlich Yuan’er. Dies könnte man mit ‚Yuanchen‘ oder ‚Yuanlein‘ übersetzen, jedoch klingt dies im Deutschen teilweise eher seltsam.
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