ATAPOW Chapter 1(German)

ATAPOW Kapitel 1 – Verwirrung


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Kapitel 1 – Verwirrung

„Keuch, Keuch…“ Ein Schnappen nach Luft hallte durch die Zelle. Ji Bai saß kraftlos auf dem mit getrocknetem Blut bedeckten Boden und versuchte krampfhaft, Luft zu kriegen.

„Nicht schlecht, du bist wirklich meine liebste Erbin – Dein Potential ist recht hoch!“ Eine junge Stimme, die ihn wohl necken oder verspotten wollte, erreichte Ji Bais Ohren. Langsam erhob er seinen Kopf und sah, wie ein silberhaariges, kleines Mädchen mit einem reinen Lächeln in sein Sichtfeld trat. Es war der Teufel, welcher ihm unvorstellbare Schmerzen bereitet hatte!

Panisch kroch Ji Bai zurück. „Bleib… Bleib mir fern…“ Eine schwache, weiche, junge Stimme, sanft wie die Rufe eines Singvogels, entsprang seinem Lippen. Ji Bai erstarrte vor Schock.

‚Ist das… Ist das meine Stimme?? Was ist los?!‘

„Oh, meine Liebe, es scheint, du hast noch nicht verstanden, was geschehen ist? Wie auch immer… Willkommen in der Welt der Dunkelheit, meine Erbin.“ Lilias zog ihre Lippen nach oben in ein listiges Lächeln. Sie griff in ihr Kleid, zog einen luxuriös dekorierten, silbernen Spiegel heraus und warf ihn Ji Bai zu Füßen.

‚Wer ist das?!‘ Ji Bai fühlte, wie die eisigen Winde des Dezembers ihn erstarren ließen.

In dem Spiegel sah er ein kleines, zierliches Mädchen – sie wirkte wie eine Puppe – welches sich selbst betrachtete. Verblüffung zeichnete ihr makelloses, kleines Gesicht, ihre Augen wie Rubine voller Unglauben. Ihre unnatürlich helle Haut schien der ganzen Welt mitteilen zu wollen, dass sie kein Mensch war.

„Bist du zufrieden mit deinem neuen Aussehen? Hehe, willkommen in der Welt der Vampire, meine Erbin.“

Lilias neckende Worte hallten in Ji Bais Ohren wider; Ihm kam es vor, als würde ein Topf kochendes Öl in seinen Schädel gekippt werden.

„N… N-Nein!!…“

……………….

In einer kleinen Mietswohnung lag ein junger Mann mit dem Bauch nach unten auf einem Bett. Seine Augen waren weit aufgerissen von einer endlosen Angst. Würde jemand ihn genauer betrachten, könnte er erkennen, dass seine Kleidung mit Schweiß getränkt war.

Ein weiteres Mal hatte er davon geträumt… Ein Jahr war vergangen, doch noch immer konnte er dem Albtraum nicht entkommen.

Direkt neben dem Bett war eine Zeitung an den Nachttisch geheftet. Ihre Schlagzeile lautete ‚Ein Hinterhalt! Der Strahlende Ritter im Kampf verstorben!‘.

Diese Zeitung war schon ein Jahr alt. Laut den Meldungen, die unter den Menschen verbreitet wurden, ist er vor einem Jahr im Kampf gestorben. Daher sollte es eigentlich unmöglich sein, dass er unverletzt in dieser Wohnung liegt.

Doch es war tatsächlich Ji Bai, der gerade auf dem Bett lag. Er, der vor einem Jahr von der Vampir-Königin gefangen worden war. In den letzten Monaten hatte er sich den Erwartungen der Spezies, die er so sehr hasste, ergeben; Gehorchte dem Durst nach frischem Blut seines Körpers, als er eine gewaltige Armee der Vampire im Kampf gegen zahlreiche Gegner anführte. Werwölfe, Dämonen, Succubi, Rebellen unter den Vampiren und sogar… Menschen. Seine Hand war befleckt mit dem Blut all dieser Kreaturen.

Nur durch versteckte Intrigen und dem Ausnutzen des Vertrauens, dass er unter den Vampiren langsam aufgebaut hatte, war er in der Lage gewesen, zu entkommen. Endlich war er weit entfernt von der ‚Stadt des ewigen Lichts‘; Endlich war er diesem Ort, nie von natürlichem Licht beschienen, entkommen.

Sobald er konnte, hatte er nach der Flucht wieder eine menschliche Form angenommen. Erfolgreich betrat er wieder seine Heimatstadt, die er seit einem Jahr nicht mehr gesehen hatte, nachdem er die Grenze, ab der menschliche Städte zu finden waren, erreicht hatte. Er genoss das Gefühl, die Stimmung einer menschlichen Stadt, so lange von ihm vermisst.

Als Ji Bai noch der ‚Strahlende Ritter‘ gewesen war, hatte er seinen ganzen Körper, selbst sein Gesicht, stets mit seiner ‚Strahlenden Rüstung‘ bedeckt. Daher kannten nur wenige sein wahres Aussehen. In der Tat waren es nur einige wenige seiner engsten Freunde – diejenigen, mit denen er durch Himmel und Hölle gehen würde –, die sein Antlitz kannten. Aus diesem Grund besaßen die meisten Menschen von dem ‚Strahlenden Ritter‘ nur das Bild eines in Stahl gehüllten Recken.

Ursprünglich hatte, Ji Bai, geplagt von viel Leid, nach der Rückkehr zur Menschheit zum Tempel gehen und seine besten Freunde wiederfinden wollen. Doch als er sich dem Tempel auf einige Entfernung genähert hatte, weigerten sich seine Beine, sich zu bewegen. Er konnte nicht einen Schritt näher treten, seine Gedanken waren gelähmt.

‚Habe ich, als mein jetziges Ich, überhaupt das Recht, diesen Ort zu betreten? Ich… dessen Hände mit menschlichem Blut befleckt ist? Ich frage mich… Wie sehr bin ich im letzten Jahr zu einem Vampir geworden? Bin ich nun eine Gefahr für die Menschheit?‘

All diese Fragen belasteten sein Gewissen; Sie verweilten in seinem Geiste und ließen sich nicht vertreiben.


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